Basel (awp) - Roche hat einen weiteren Forschungserfolg zu vermelden - wenn auch abermals in einem sehr frühen Stadium der Erprobung. Dieses Mal handelt es sich laut Communiqué vom Mittwoch um den Kandidaten CT-996, der einmal am Tag zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit geschluckt wird.

Der Kandidat stammt aus dem Portfolio des US-Unternehmens Carmot, das Roche im vergangenen Dezember für insgesamt etwa 3 Milliarden US-Dollar übernommen hat.

Auch dieser Kandidat gehört zur neuen Klasse der Fettsenker, den GLP-1-Medikamenten, die ebenfalls zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden. Wie Roche nun berichtet, hat CT-996 bei zwei Teilstudien der derzeit laufenden mehrteiligen klinischen Phase-I-Studie bedeutsame Ergebnisse erzielt.

Konkret zeigen die Studienergebnisse, dass die Behandlung mit CT-996 bei Teilnehmern mit Fettleibigkeit und ohne Typ-2-Diabetes zu einem mittleren Gewichtsverlust von 6,1 Prozent innerhalb von vier Wochen führte. Hierbei handelt es sich laut Mitteilung um einen Placebo-bereinigten Mittelwert.

Adipositas ist laut Roche eines der dringlichsten Gesundheitsprobleme der Welt, das mit zahlreichen Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lebererkrankungen und chronischen Nierenerkrankungen einhergeht. Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2035 mehr als vier Milliarden Menschen - etwa 50 Prozent der Weltbevölkerung - von Fettleibigkeit betroffen oder übergewichtig sein.

Zweite Erfolgsmeldung in wenigen Tagen

Erst vor wenigen Tagen hatte Roche Daten zu seinem anderen Fettleibigkeits-Kandidaten CT-388 veröffentlicht, die von Analysten und Investoren wohlwollend aufgenommen wurden, wie die Kursreaktion gezeigt hatte.

Mit Blick auf CT-996 heisst es weiter, das Mittel sei gut vertragen worden. Viele der neuartigen Fettsenker gehen mit erheblichen Nebenwirklungen einher.

"Trotz zahlreicher zugelassener Therapien hat sich die Situation von Menschen mit Adipositas und ihren Begleiterkrankungen nicht wesentlich verändert", schreibt Roche in dem Communiqué. "Diese Erkrankungen werden nach wie vor nicht ausreichend diagnostiziert und behandelt, so dass ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft weiter zunehmen."

hr/rw