FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ProSiebenSat.1 haben am Mittwoch zur Erholung angesetzt und unter den Favoriten im schwächelnden Dax rund 2 Prozent auf 28,67 Euro gewonnen. Tags zuvor waren die Anteilsscheine des Medienkonzerns Opfer einer sogenannten Short-Attacke geworden. Vorwürfe des selbst ernannten Research-Hauses Viceroy über angeblich unlautere Bilanzierungspraktiken hatten den Kurs des Medienunternehmens stark unter Druck gesetzt. Zudem war bekannt geworden, dass das Unternehmen in Kürze den deutschen Leitindex verlassen muss.

Analysten sprachen derweil von "überholten" und "irreführenden" Vorwürfen gegenüber ProSiebenSat.1. Der Experte Daniel Kerven von der US-Bank JPMorgan hob zudem seine Gewinnprognosen für die Jahre 2018 bis 2020 leicht an. ProSiebenSat.1 selbst hatte die Vorwürfe am Vortag zurückgewiesen.

Generell liege ProSiebenSat.1 derzeit nicht im Fokus von Short-Sellern, schrieb Analyst David Lewis von dem auf Leerverkäufe spezialisierten Finanzdienstleister FIS Astec Analytics. So würden seit etwa Mitte November letzten Jahres weniger Aktien des Unternehmens ausgeliehen, um sie etwa für Leerverkaufsgeschäfte zu nutzen. Seit diesem Zeitpunkt sinke auch der Anteil des für Leihgeschäfte verfügbaren Aktienbestandes.

Leerverkäufer setzten auf fallende Kurse. Ihr Ziel ist es, Aktien zunächst auszuleihen und zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen. Dann wollen sie die Aktien möglichst niedrig am Markt zurückkaufen und dem Verleiher zurückgeben. Die Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreise ist dann ihr Gewinn./la/bek/jha/