WIEN (dpa-AFX) - Österreich bezahlt laut Kanzler Karl Nehammer russisches Gas weiter nur in Euro. Einen Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass, wonach Österreich die Zahlung in Rubel akzeptiert hat, wies der konservative Regierungschef am Mittwoch in einem Tweet als "Fake News" zurück. "Österreich hält sich auf Punkt und Beistrich an die gemeinsam beschlossenen EU-Sanktionen."

Nehammer hatte am Rande einer Regierungssitzung von Zahlungsbedingungen zwischen dem österreichischen Energiekonzern OMV und dem russischen Gaslieferanten Gazprom gesprochen. Russlands Präsident Wladimir Putin habe bei seinem Treffen mit Nehammer in Moskau vor zwei Wochen gesagt, dass weiter in Euro bezahlt werden könne. "Daran hat sich für uns nichts geändert", sagte der Kanzler am Mittwoch.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die Euro-Beträge an die Gazprombank überwiesen werden, die sie dann in Rubel umwandelt. Eine entsprechende Übereinkunft mit der OMV ist demnach noch nicht abgeschlossen.

Zugleich will das Land seine strategischen Gasreserven ausbauen. Dafür sollen bis zu 6,6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, erklärten Nehammer und Energieministerin Leonore Gewessler. So solle sichergestellt werden, dass die Gasspeicher bis zum Winter zu 80 Prozent gefüllt seien. Im Moment liefere Russland auch nach dem Lieferstopp für Polen und Bulgarien Erdgas nach Österreich. Das Land deckt rund 80 Prozent seines Gasbedarfs mit Lieferungen aus Russland ab./al/DP/zb