Kloten/Stein am Rhein (awp) - Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano (PM) hat im ersten Halbjahr 2021 beim Umsatz deutlich zugelegt. Der Gewinn hat sich nach dem schwachen Vorjahressemester vervielfacht. Die Prognosen für 2021 von Ende Juli werden bestätigt.

Die markante Steigerung gegenüber dem von Corona verhagelten Vorjahr kommt nicht überraschend. Denn das Unternehmen hatte Ende Juli in einer Vorabmeldung bereits wissen lassen, dass im ersten Semester 2021 die Nachfrage in den wichtigen Endmärkten und Regionen weiterhin hoch gewesen sei. Der positive Trend bei Auftragseingang und Umsatz habe sich auch im zweiten Quartal in allen Sparten fortgesetzt, was zu einem zweistelligen Umsatzwachstum geführt habe, hiess es.

Konkret legte der Brutto-Umsatz im ersten Semester um rund einen Drittel auf 404,3 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang erhöhte sich um über 37 Prozent auf 440,3 Millionen gar noch etwas stärker. Beide Werte liegen damit auch markant über den Zahlen des ersten Halbjahrs 2019.

Noch eindrücklicher fiel die Gewinnsteigerung aus. Allerdings war die Performance im Vorjahr von Einmalkosten aus einem Programm zur Steigerung der Effizienz belastet, welche nun wegfallen. Der operative Gewinn (EBIT) hat sich auf 24,7 Millionen Euro beinahe vervierfacht, wobei sich die EBIT-Marge um 4 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent verbesserte.

Der Reingewinn liegt mit 16,6 Millionen Euro um mehr als das Dreizehnfache über dem Vorjahreswert. Die Schätzungen der Analysten wurden damit klar übertroffen.

Alle Sparten tragen zum Wachstum bei

Alle Sparten hätten zur Steigerung von Umsatz und Gewinn beigetragen, heisst es. In Verbindung mit dem 2020 zum Abschluss gebrachten Programm zur Performancesteigerung der Gruppe habe die erhöhte Auslastung der Produktionskapazitäten trotz der höheren Rohmaterialpreise zu einer wesentlich stärkeren Ertragskraft verholfen.

Das grösste Wachstum verzeichnete die neu geschaffene Sparte DewertOkin Technology (DOT) mit ihren Antriebssystemen für Spitalbetten und Möbel mit einem Plus von über 63 Prozent auf 194,1 Millionen Euro. Deren geplanter Teilbörsengang in China wurde bekanntlich vor kurzem auf das Jahr 2023 verschoben. Die Sparten Industrial Components und Enclosure Systems legten bei den Verkäufen um 16,5 bzw. 12,4 Prozent zu. Zusammen generieren sie noch etwas mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes.

Mit Blick auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2021 zeigt sich das Unternehmen "optimistisch gestimmt", trotz nach wie vor "erheblicher Risiken und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie". In den Beschaffungsmärkten und den Lieferketten dürfte die Situation zudem auch in der zweiten Jahreshälfte angespannt bleiben, sodass mit weiteren Preiserhöhungen und längeren Lieferzeiten zu rechnen sei.

Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr werden dennoch bestätigt. Ende Juli hatte Phoenix Mecano für das Gesamtjahr ein "deutlich" zweistelliges Umsatzwachstum und eine "deutliche" Steigerung der Profitabilität angekündigt. Das Betriebsergebnis (EBIT) soll demnach mehr als 43 Millionen Euro betragen und damit klar über den entsprechenden Werten des Krisenjahres 2020 und des Vorkrisenjahres 2019 liegen.

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