FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne am Montagnachmittag weiter aus. Im Fokus steht die Weltpolitik mit China und Großbritannien. Das chinesische BIP legte im dritten Quartal um 3,9 Prozent zu und liegt damit über der Prognose von 3,5 Prozent. Jedoch sanken die Immobilienpreise mit 1,5 Prozent zum Vorjahr stärker als befürchtet. Positiv wird derweil an den Märkten zur Kenntnis genommen, dass der ehemalige Schatzkanzler Rishi Sunak nächster britischer Premierministers wird.


   US-Notenbank könnte langsamere Gangart einlegen 

Der DAX liegt nun 1,9 Prozent auf 12.970 Punkte vorne, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 2 Prozent auf 3.546 Zähler. Stützend wirkt auch die Hoffnung, dass die US-Notenbank schon bald eine langsamere Gangart bei den Zinserhöhungen einlegen könnte. Eine Zinserhöhung von 75 Basispunkten auf der kommenden Sitzung sei zwar eine ausgemachte Sache, die Deutsche Bank verweist aber auf Aussagen von Fed-Beobachtern, laut denen die Fed ab Dezember kleinere Schritte in Erwägung ziehen könnte. Allerdings habe der Markt in der Vergangenheit schon mehrfach eine Zinswende falsch eingepreist.

"Es gibt kaum noch Zweifel, die Wirtschaft im Euroraum befindet sich in der Rezession", kommentiert derweil die Commerzbank die jüngsten Einkaufsmanagerindizes. Der Index für den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, fiel im Oktober erneut um 0,6 Punkte auf nur noch 48,2. In der Vergangenheit sei bei diesem Niveau gewöhnlich ein Rückgang des realen Bruttoinlandsproduktes zu beobachten gewesen. Der Index für das verarbeitende Gewerbe brach sogar um 1,8 Punkte auf 46,6 ein. Schwach sind auch die US-PMIs ausgefallen.

Bei den Unternehmen hat Philips schwache Daten vorgelegt. Nach Einschätzung aus dem Handel ist aber schon viel Negatives in der Aktie eingepreist, für die Aktie geht es dennoch um 2 Prozent tiefer. Vor allem der Cashflow sei schwach, heißt es. Lehrbuchmäßig habe das Unternehmen nun reagiert und erst einmal einen Jobabbau von rund 4.000 Stellen angekündigt.

Airbus steigen mit einem möglichen Auftrag aus Saudi-Arabien um 2,3 Prozent. Atoss Software machen einen Satz von 11,4 Prozent. Das Cloud-Geschäft brummt, damit kann sich der Spezialist für Personalplanungssoftware dem makroökonomischen Gegenwind entziehen. Anleger lieben wiederkehrende Umsätze, diese stiegen weiter deutlich an und erreichten im abgelaufenen Quartal bereits 60 Prozent des angepeilten Jahresumsatzes, nach 53 Prozent im Vorjahr.


   Voestalpine hebt die Ziele an 

Nach einer Anhebung der Ziele für das laufende Jahr bauen Voestalpine die Gewinne auf 4,1 Prozent aus. Der Stahlkonzern rechnet nun mit einem EBITDA in einer Bandbreite von 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro nach bislang 2 Milliarden. Der Konzern rechnet neben Einmaleffekten nun mit einer erst später einsetzenden konjunkturellen Abkühlung. Nach Einschätzung von Jefferies dürften die Marktschätzungen für das EBITDA um zwischen 13 und 17 Prozent nach oben angepasst werden.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.544,39        +1,9%         67,76         -17,5% 
Stoxx-50                3.472,09        +1,7%         57,82          -9,1% 
DAX                    12.975,36        +1,9%        244,46         -18,3% 
MDAX                   23.248,37        +1,4%        330,36         -33,8% 
TecDAX                  2.777,70        +1,5%         41,60         -29,1% 
SDAX                   10.942,00        +1,3%        138,48         -33,3% 
FTSE                    7.042,79        +1,0%         73,06          -5,6% 
CAC                     6.165,20        +2,2%        129,81         -13,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,31                      -0,11          +2,49 
US-Zehnjahresrendite        4,23                      +0,00          +2,72 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8:06 Uhr  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   0,9877        -0,1%        0,9853         0,9809  -13,1% 
EUR/JPY                   147,02        +0,5%        146,75         144,76  +12,3% 
EUR/CHF                   0,9858        +0,2%        0,9830         0,9975   -5,0% 
EUR/GBP                   0,8721        +0,6%        0,8667         0,8741   +3,8% 
USD/JPY                   148,84        +0,5%        148,94         147,50  +29,3% 
GBP/USD                   1,1323        -0,6%        1,1370         1,1220  -16,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,3059        +1,0%        7,2738         7,2324  +15,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.346,20        -1,0%     19.341,09      19.020,21  -58,2% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  85,09        85,05         +0,0%          +0,04  +21,9% 
Brent/ICE                  93,26         93,5         -0,3%          -0,24  +26,8% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  97,20       113,58        -14,4%         -16,38  +77,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.651,47     1.657,83         -0,4%          -6,36   -9,7% 
Silber (Spot)              19,20        19,42         -1,2%          -0,22  -17,7% 
Platin (Spot)             932,65       935,35         -0,3%          -2,70   -3,9% 
Kupfer-Future               3,46         3,49         -1,1%          -0,04  -21,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 24, 2022 10:01 ET (14:01 GMT)