FRANKFURT/BONN (dpa-AFX) - Neue Sicherheitsmerkmale auf Medikamenten sollen Verbraucher künftig besser vor Fälschungen schützen. An diesem Samstag (9. Februar) startet ein neues Schutzsystem in Europa. Rezeptpflichtige Mittel müssen dann einen Code auf der Verpackung tragen, mit dem sich per Scan in der Apotheke die Echtheit überprüfen lässt, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn erklärt. Ferner soll ein Öffnungsschutz wie ein Siegel garantieren, dass Schachteln nicht schon aufgemacht wurden und Kriminelle Pillen umverpackt haben. Die Fälschungsrichtlinie geht auf eine EU-Vorschrift von 2011 zurück.

Die Zahl der Fälschungen in der legalen Arznei-Lieferkette sei zwar gering, betonte das BfArM. 2018 hat die Behörde weniger als zehn Verdachtsfälle verzeichnet. "Bei den Fälschungen handelte es sich meist um Originalware, die illegal umverpackt wurde oder um Originalware aus Diebstählen, die wieder in die legale Vertriebskette eingebracht wurde", erklärte ein Sprecher. Es könnten aber jeweils etliche Packungen betroffen sein, zudem bleibe eine Dunkelziffer.

Die Einnahme gefälschter Arznei könne "gravierende gesundheitliche Auswirkungen" für Patienten haben, warnt das BfArM. Manipuliert würden Wirkstoffe und Zusammensetzung, aber auch Herkunftsangaben und Bezeichnungen. Weit größer ist das Problem im illegalen Handel, etwa im Internet, und bei Pillen, die über die Grenze geschmuggelt werden./als/DP/zb