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Original-Research: pferdewetten.de AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu pferdewetten.de AG

Unternehmen: pferdewetten.de AG
ISIN: DE000A2YN777

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 08.11.2021
Kursziel: 26,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Henrik Markmann

Details zum Einstieg ins Retail-Geschäft klingen vielversprechend
 
pferdewetten.de hat jüngst den finalen Entschluss zum Einstieg ins
Sportwetten-Retail-Geschäft bekannt gegeben. In diesem Zusammenhang passte
das Management aufgrund von daraus resultierenden Anlaufkosten sowie einer
unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung in H2 die Guidance für
das laufende Jahr an. Im Rahmen einer Telefonkonferenz gab der CEO nun
einige Hintergrundinformationen dazu.
 
Erste Einzelheiten zum Einstieg ins stationäre Sportwettengeschäft: Nach
der inzwischen erfolgten notariellen Beurkundung des Kooperationsvertrags
wartet pferdewetten.de nun noch auf die behördliche Freigabe zur
Lizenzerweiterung für das Shop-Geschäft. Nach Unternehmensangaben ist dies
jedoch reine Formsache, sodass mit der Freigabe noch im November zu rechnen
ist. Anschließend könnte pferdewetten.de unmittelbar mit der Akquise von
Shops beginnen. Konkret rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg der
Franchise Shops auf 156 Stück innerhalb von 48 Monaten. Daraus würden dann
gemäß interner Planung ein Break-Even im dritten Jahr sowie jährliche
Wetteinsätze i.H.v. 193 Mio. Euro, ein Hold bzw. Rohertrag von 55 Mio. Euro
und ein EBIT von 1,6 Mio. Euro im vierten Jahr resultieren.
 
[Tabelle]
 
Vorteile aus dem Einstieg in das Retail-Geschäft sehen wir vor allem in
potenziellem Cross-Selling sowie einer höheren Kundenbindung. So können
Shop-Kunden perspektivisch z.B. durch die im Shop notwendige Kundenkarte
ohne zusätzliche Legitimation auch das Online-Angebot im Bereich der Sport-
und Pferdewetten sowie dem Casino nutzen. Umgekehrt könnte die
Online-Pferdewette in die Shops integriert werden. Darüber hinaus gibt es
im Retail-Wettgeschäft (bisher) keine Wetteinsatzlimits, wie es im
Online-Bereich seit Einführung des Glücksspielstaatsvertrags der Fall ist.
Zudem sollte sich die Marge in der Online-Sportwette erhöhen, da das
Unternehmen nun über eine eigene Software verfügt und nicht mehr einen Teil
der Erlöse an den bisherigen Softwareprovider BetConstruct abführen muss.
Auch die Flexibilität bei z.B. Anpassungen des Produktangebots oder der
Internationalisierung dürfte steigen. Perspektivisch ist durch die eigene
Software analog zur Pferdewette auch ein (White-Label)
Dienstleistungsgeschäft denkbar.
 
Risiken sehen wir vor allem in einem langsameren Aufbau der Shop-Anzahl, da
pferdewetten.de eine Einigung mit zahlreichen individuellen
Franchisenehmern finden muss. Letztlich könnte sich durch eine Verzögerung
dann auch das Erreichen der Gewinnschwelle verschieben.
 
Jahresziele aufgrund von Anlaufkosten und temporärer operativer Schwäche
angepasst: Für den Aufbau des stationären Sportwettengeschäfts kalkuliert
pferdewetten.de mit Kosten i.H.v. bis zu 8,0 Mio. Euro für Personal, IT,
Miete, Beratung, Due Diligence sowie lizenzrechtliche Themen. Davon sollen
noch im laufenden Jahr etwa 1,6 bis 2,0 Mio. Euro anfallen. Neben diesen
Anlaufkosten belastet kurzfristig auch eine schwache operative Entwicklung
im Bereich der Sportwette, wo es zu einigen überdurchschnittlich hohen
Auszahlungen im Rahmen der Bundesliga, Champions League und Europa League
gekommen ist (MONe: EBIT-Belastung in Q3 von ca. 3,0 Mio. Euro). Darüber
hinaus haben im Oktober einige Kunden in einem der bekanntesten
Pferderennen der Welt, dem Prix de l'Arc de Triomphe, einen hohen
sechsstelligen Betrag gewonnen, wodurch das Ergebnis in Q4 belastet wird.
 
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Anlaufkosten sowie der schwächeren
operativen Entwicklung der letzten Wochen passte der Vorstand nun die
EBIT-Prognose für das laufende Geschäftsjahr auf -1,7 bis -2,7 Mio. Euro an
(zuvor: 3,0 bis 4,0 Mio. Euro). Neben den Belastungen in 2021 wird mit 4,5
bis 5,0 Mio. Euro der Großteil der Kosten für den Aufbau des stationären
Sportwettengeschäfts erst in 2022 die GuV belasten. Die übrigen Kosten
i.H.v. 1,0 bis 1,9 Mio. Euro fallen dann in 2023 an.
 
Wir werden die Effekte aus der operativen Schwäche der letzten Wochen sowie
die Auswirkungen des Einstiegs ins stationäre Sportwettengeschäft nach
Ablauf einer bis maximal Ende November geltenden Rücktrittsfrist in unser
Bewertungsmodell einarbeiten. Wie die zukünftige Ergebnisentwicklung von
pferdewetten.de aussehen könnte, hat das Unternehmen im Rahmen der
gestrigen Telefonkonferenz bereits durch eine erste mittelfristige Vision
gezeigt. Demnach soll sich das EBIT, ausgehend vom Mittelwert der
angepassten Guidance des laufenden Jahres, bis 2025 auf 12,8 Mio. Euro
signifikant verbessern. Da wir bisher in unserem DCF-Modell im Jahr 2025
mit einem EBIT i.H.v. 9,7 Mio. Euro gerechnet hatten, dürfte sogar eine
etwas konservativere Modellierung trotz der kurzfristigen
Ergebnisverschlechterungen auf einen höheren Fair Value hinauslaufen.
 
[Tabelle]
 
Fazit: pferdewetten.de hat spannende Details hinsichtlich des Einstiegs ins
stationäre Sportwettengeschäft bekannt gegeben. Bis zum Ablauf der
Rücktrittsfrist lassen wir unser Bewertungsmodell jedoch unverändert. Da
aktuell für uns die Chancen überwiegen und die ersten Indikatoren auf einen
höheren Fair Value hindeuten, bekräftigen wir unsere Kaufempfehlung.
 
 
 
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die
Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit
klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst
Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird
durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich
als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/23050.pdf

Kontakt für Rückfragen
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de

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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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