NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte zur Wochenmitte mit Aufschlägen in den Handel starten. Die Terminkontrakte auf die wichtigsten Indizes legen aktuell um rund 0,6 Prozent zu.

Übergeordnet dürfte weiter die Taiwan-Visite der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Fokus stehen. Mittlerweile hat die US-Politikerin ihren von heftigen Protesten Chinas begleiteten Besuch beendet. Am Vortag hatte dieser bei den Anlegern für erhebliche Unruhe gesorgt und die Börsen belastet. Pelosi ist die ranghöchste US-Vertreterin, die die Insel seit 25 Jahren besucht hat. Es wird befürchtet, dass sich die angespannten Beziehungen zwischen den USA und China hierdurch weiter verschlechtern könnten, da Peking Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet.

Als Antwort auf den Besuch hat China "gezielte militärischen Aktionen" rund um Taiwan angekündigt und den US-Botschafter in Peking einbestellt. Nach Angaben chinesischer Staatsmedien protestierte Vize-Außenminister Xie Feng aufs Schärfste gegen die Reise. Pelosi hat indessen Taiwan die Unterstützung der USA zugesichert.

Mitglieder der US-Notenbank haben derweil am Vortag Spekulationen gedämpft, dass die Fed angesichts der andauernden Rezessionsängste in den USA von einer weiteren Zinserhöhung abrücken könnte. Die Notenbanker Mary Daly, Loretta Mester und Charles Evans hatten signalisiert, dass die Fed die Zinsen weiter anheben wolle, um die hohe Inflation zu zügeln.

Konjunkturseitig steht die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindexes (PMI) für den Service-Sektor für Juli in zweiter Lesung an. Zudem wird der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, ebenfalls für Juli, vorgelegt. Auch Daten zu den Auftragseingängen in der Industrie für Juni und die offiziellen wöchentlichen Rohöllagerbestände stehen auf der Agenda.

Zudem richten sich die Blicke auf die laufende Berichtssaison. Erst nach Handelsschluss geben Ebay, Booking Holdings und Nutrien Einblicke in den Geschäftsverlauf. 


   Paypal mit Kurssprung - AMD leichter

Die Aktie von Paypal macht vorbörslich einen Kurssprung um 13,8 Prozent, nachdem der aktivistische Investor Elliott bestätigt hat, sich mit 2 Milliarden US-Dollar an dem Zahlungsdienstleister beteiligt zu haben.

AMD knicken indessen um 4,7 Prozent ein, nachdem der Halbleiterkonzern für das laufende Quartal einen Umsatz in Aussicht gestellt hat, der die Marktprognose verfehlte.

Bei der Kaffeehauskette Starbucks (+1,8%) haben höhere Lohnausgaben und andere inflationäre Einflüsse das Ergebnis des zweiten Quartals belastet. Die gestiegenen Kosten hätten jedoch teilweise durch höhere Preise ausgeglichen werden können, so Starbucks. Trotz der Inflation sei die Nachfrage der US-Verbraucher stark.

Der Sportbekleidungshersteller Under Armour (+1,7%) hat im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch Gewinn erfüllt. Den Ergebnisausblick für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 per Ende März kürzte das Unternehmen allerdings zusammen.

Die Aktie des Videospiele-Hersteller Electronic Arts rückt 0,9 Prozent vor, gestützt von einem Umsatz über den Erwartungen im ersten Geschäftsquartal.

Airbnb büßen 5,5 Prozent ein. Das Online-Portal zur Buchung und Vermietung von Unterkünften hat zwar den Umsatz kräftig gesteigert und ist auch in die Gewinnzone zurückgekehrt, der Markt hatte aber noch etwas mehr erwartet. 


   Ölpreise steigen nach moderater Fördererhöhung

Die Ölpreise steigen, nachdem die Opec und ihre Verbündeten sich nur auf eine moderate Erhöhung der Ölförderung geeinigt haben. Die Mitglieder einigten sich nach Angaben von Delegierten darauf, ihre gemeinsame Produktion im September um 100.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Der Preis der europäischen Sorte Brent zieht um 1,3 Prozent an, WTI legt um 1,7 Prozent zu.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar etwas leichter. Der Dollar-Index gibt um 0,1 Prozent nach. Am Vortag hatten die Spannungen zwischen den USA und China den als vermeintlich sicheren Hafen geltenden Dollar Zulauf gegeben.

Am Anleihenmarkt legen die Renditen bei sinkenden Notierungen zu. Die Rendite 10-jähriger Papiere steigt um 3,9 Basispunkte auf 2,79 Prozent. 


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT    Rendite VT       +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,11        +7,3          3,03           237,7 
5 Jahre                  2,90        +5,6          2,84           164,0 
7 Jahre                  2,87        +5,1          2,82           142,8 
10 Jahre                 2,79        +3,9          2,75           128,0 
30 Jahre                 3,05        +4,0          3,01           114,9 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %  Mi, 8:27 Uhr  Di., 18:22 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0185       +0,2%        1,0177          1,0126   -10,4% 
EUR/JPY                136,15       +0,6%        135,52          138,32    +4,0% 
EUR/CHF                0,9779       +0,5%        0,9733          0,9753    -5,7% 
EUR/GBP                0,8365       +0,1%        0,8361          0,8421    -0,5% 
USD/JPY                133,69       +0,4%        133,14          136,60   +16,1% 
GBP/USD                1,2175       +0,1%        1,2170          1,2024   -10,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,7566       -0,3%        6,7586          6,7691    +6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.404,60       +1,3%     23.059,10       20.837,45   -49,4% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               96,04       94,42         +1,7%            1,62   +34,2% 
Brent/ICE              101,83      100,54         +1,3%            1,29   +36,7% 
GAS                            VT-Schluss                       +/- EUR 
Dutch TTF              203,25      200,30         -0,9%           -1,92  +230,6% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.769,77    1.760,33         +0,5%           +9,44    -3,3% 
Silber (Spot)           20,10       19,98         +0,6%           +0,12   -13,8% 
Platin (Spot)          901,42      898,55         +0,3%           +2,87    -7,1% 
Kupfer-Future            3,52        3,52         -0,0%           -0,00   -20,6% 
===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/thl

(END) Dow Jones Newswires

August 03, 2022 08:56 ET (12:56 GMT)