Baar (awp) - Partners Group ist weiter auf Erfolgskurs. Die starke Performance aus dem ersten Halbjahr hat sich weiter fortgesetzt. Mit den 2016 erreichten verwalteten Vermögen übertraf der Asset Manager die Markterwartungen, und auch im neuen Jahr könnten erneut höhere Kundennachfragen generiert werden.

Der Vermögensverwalter erhielt 2016 Zahlungszusagen für Kapitalbeteiligungen am Privatmarkt in Höhe von 9,2 Mrd EUR - nach 8,4 Mrd im Vorjahr. Die Tail-Down-Effekte aus älteren Anlageprogrammen sowie Kapitalrückflüsse beliefen sich auf 2,6 Mrd EUR. Positive Effekte - unter anderem wegen der moderaten Aufwertung des US-Dollar zum Euro - lagen wiederum bei 1,6 Mrd.

Somit stiegen die Assets under Management (AuM) um 8,2 Mrd auf 54,2 Mrd EUR. Den grössten Anteil machte mit 30 Mrd EUR Private Equity aus, Private Real Estate und Private Debt jeweils 9 Mrd und Private Infrastructure 7 Mrd. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens mit verwalteten Vermögen von 53,2 Mrd gerechnet.

JAGD NACH INVESTMENTS

Das mittelfristige Ziel für das jährliche Investitionsvolumen wurde indes erreicht. Partners Group wollte vor 2020 eine jährliche Investitionskapazität von 10 Mrd USD erreichen. Die Investitionen stiegen 2016 bereits auf 11,7 Mrd USD. Von den gesichteten knapp 4'000 Direktinvestitionen, die 65% des Gesamtvolumens ausmachen, wurden 74 umgesetzt.

Mittlerweile sind fast 700 Investment Professionals dafür verantwortlich, laufend gute Investitionsmöglichkeiten aufzutun, wie Co-CEO Christoph Rubeli an einer Telefonkonferenz sagte. Das in einem volatilen Marktumfeld mit hohen Bewertungen. 2017 dürften insgesamt wieder rund 80 bis 90 neue Privatmarktprofis hinzukommen.

Partners Group ist wegen der selektiven Investment-Strategie auf die Mitarbeiter angewiesen und kann auch in dem Sinne keine grossen Skaleneffekte erzielen. Das hat auch mit dem Geschäftsmodell zu tun, sich als Nischenanbieter ausschliesslich auf Deals im mittelgrossen Segment zu konzentrieren. Mit den steigenden Vermögen müssen daher automatisch neue, fähige Mitarbeiter angezogen werden.

HÖHERE DIVIDENDE SICHER

Auch auf Einkommens- und Ergebnisseite rechnet Finanzchef Cyrill Wipfli für das Geschäftsjahr 2016 mit starken Resultaten, wie er am Donnerstag sagte. Mit den höheren AuM seien auch die Management Fees gestiegen. Und auch die Performance Fees dürften sich in der zweiten Jahreshälfte auf weiter starkem Niveau bewegt haben, nachdem sich die Einnahmen der performanceabhängigen Gebühren im ersten Semester vervierfacht hatten.

Das Management rechnet angesichts dessen auch weiterhin mit einer höheren Dividende. Für 2015 erhielten die Aktionäre eine Ausschüttung von 10,50 CHF je Aktie nach 8,50 CHF für 2014.

Das Jahresergebnis 2016 wird am 21. März publiziert. Die Gesellschaft rapportiert in Franken; verwaltete Vermögen sowie Kapitalzusagen werden hingegen in Euro angegeben, da rund ein Grossteil der Kundengelder in EUR-Fonds angelegt sind. Die Zielgrösse für Investitionen wird in US-Dollar angegeben, da es sich um die hauptsächliche Investment-Währung handelt, speziell in den Emerging Markets und Americas.

EUPHORIE BLEIBT AUS

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Partners Group mit Kapitalzusagen von brutto 8 bis 10 Mrd EUR, allerdings auch mit Tail-Down-Effekten aus reiferen Programmen und möglichen Kapitalabflüssen in Höhe von 3 Mrd bis 4 Mrd EUR.

An der Börse legen die Titel gegen 12.00 Uhr 1,3% auf 493,50 CHF zu. Eine euphorische Reaktion - wie zuvor nicht selten nach Vorlage der Neugelder - ausgeblieben. Allerdings hatten Partners Group 2016 bereits um an die ein Drittel zugelegt; das Intraday-Hoch lag bei 508 CHF im November.

Das "Geschäft wächst mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks", kommentiert die ZKB den jüngsten Zwischenbericht. Es dürfte allerdings immer schwieriger werden, auf die Erwartungen immer "noch eins draufzusetzen".

ys/ra