Zürich (awp) - Eine Neueinstufung mit "sell" schickt die Papiere des gefeierten Börsenstars Partners Group am Donnerstag nach Süden. Vor allem das drastisch tiefe Kursziel gibt in den Handelsräumen zu reden. Der dafür zuständige Analyst bemängelt vor allem im jeweils im Jahresabschluss unbeantwortet gelassenen Fragen.

Um 11.45 Uhr büssen Partners Group 3,0 Prozent auf 912 Franken ein, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,15 Prozent tiefer steht. Letztes Jahr kletterten die Papiere um fast 50 Prozent.

Mittlerweile hängen Partners Group andere börsennotierte europäische Vermögenswerte um satte 86 Prozent ab. Das ist zu viel, denkt Berenberg-Experte Chris Turner, der seine Einstufung neu mit "sell" aufgenommen hat.

Aufhorchen lässt vor allem das Kursziel von 607 Franken. Das ist 35 Prozent unter der gestrigen Schlusskurs. Zuletzt notierten die Papiere im Dezember 2018 auf diesem Niveau - dem "Horrormonat" schlechthin für die Aktienmärkte weltweit.

Heute preise der Markt die Erwartung eines höheren und stabileren Ertragswachstums bei der Partners Group ein, stellt Turner fest. Seiner Ansicht nach könnten sich aber die Finanzergebnisse - im schlimmsten Fall - in einem unerwartet in einem ungünstigen Marktumfeld stark verschlechtern.

Turner kritisiert zudem die vergleichsweise geringe Transparenz des Vermögensverwalters. Schlüsselfragen zu Finanzierung, Kapitalfluss, Liquidität und Einnahmen blieben bei der Analyse der Jahresabschlüsse unbeantwortet.

Mit ihrem Votum befindet sich die deutsche Privatbank alleine auf weiter Flur: Gemäss AWP-Analyser empfehlen acht Analysten den Titel zum Kauf, vier raten zu einem "Halten" und nur bei Berenberg stehen die Papiere auf dem Verkaufszettel. Und das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt bei 881 Franken.

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