Baar (awp) - Der Vermögensverwalter Partners Group publiziert am Dienstag, 19. März, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2023. Insgesamt haben neun Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

2023E
(in Mio Fr.)        AWP-Konsens    2022A   
Erträge                2094         1872   
EBIT                   1256         1132   
IFRS Reingewinn        1085         1005   

(in Fr.)
Dividende je Aktie    38,88        37,00       

FOKUS: Die Gesellschaft dürfte 2023 wieder mehr eingenommen und verdient haben nach dem schwachen Vorjahr. 2022 waren sowohl Ertrag und Gewinn eingebrochen. Ein eingetrübtes Marktumfeld und eine hohe Volatilität an den Finanzmärkten hatten bei Partners Group zu einem Rückgang sowohl der Investitionen als auch der Veräusserungen geführt.

Das Unternehmen selbst hatte bereits im Januar bei der Veröffentlichung der verwalteten Vermögen kommuniziert, dass sowohl die Investitionen als auch die Exits in der zweiten Jahreshälfte 2023 höher ausgefallen seien als im ersten Halbjahr. Insgesamt hätten sich die Transaktionsaktivitäten aber immer noch auf tiefem Niveau bewegt. Kunden hätten sich im unsicheren Umfeld und aufgrund hoher Bewertungen bei Investitionen eher passiv verhalten.

Das sehen auch die Beobachter so: Sie rechneten damit, dass das zweite Semester sowie ein Teil des neuen Jahres 2024 weiterhin vom schwierigen Marktumfeld belastet gewesen sein dürfte, schreiben etwa die Analysten von KBW. Das mittel- bis langfristige Wachstumspotenzial des Unternehmens sei aber intakt, auch wegen des attraktiven Geschäftsmodells. Sobald sich die Marktbedingungen verbessern, dürfte das Unternehmen davon profitieren.

Daher wird am Dienstag auch ein grosser Fokus der verschiedenen Experten auf Aussagen zum Ausblick auf 2024 und 2025 liegen.

ZIELE: Partners Group gibt jeweils eine Guidance für neue Kapitalzusagen. Für das Geschäftsjahr 2023 hatte sie mit solchen von 17 bis 22 Milliarden US-Dollar gerechnet und letztendlich 18 Milliarden erzielt, wie bereits seit Januar bekannt ist. Die verwalteten Vermögen legten per Ende 2023 auf 146,9 Milliarden US-Dollar zu nach 141,7 Milliarden Ende Juni und 135,4 Milliarden Ende 2022.

Einen Ausblick für die Finanzresultate gibt Partners Group jeweils nicht. Das Management hatte aber vor einem Jahr für 2023 mit einer Normalisierung bei den "Perfomance Fees" gerechnet. Bis zum Sommer dürfte sich an den Kapitalmärkten wieder ein "gesundes" Umfeld für Transkationen einstellen, und die Märkte dürften sich im zweiten Halbjahr ausreichend erholen, hiess es damals.

Für das Finanzergebnis ist es ausschlaggebend, wie viele Beteiligungen verkauft werden konnten und damit wie hoch 2023 der Anteil performanceabhängiger Einnahmen ausgefallen ist. Diese sind prozentual deutlich höher als die fixen Verwaltungsgebühren. 2022 war der Anteil der erfolgsabhängigen Einnahmen auf 14 Prozent der Gesamteinnahmen gefallen nach überdurchschnittlichen 46 Prozent 2021. Üblicherweise sind es 20 bis 30 Prozent.

Für das neue Jahr 2024 geht die Gruppe von Kapitalzusagen im Umfang von 20 bis 25 Milliarden Dollar aus, wie sie im Januar kommunizierte.

PRO MEMORIA: Der Zuger Asset Manager lanciert zwei neue Privatmarkt-Fonds in Europa und Asien, wie er diese Woche mitteilte. Es handelt sich um sogenannte Evergreen-Fonds, zu denen die Privatinvestoren über ein ausgewähltes Netzwerk von Vertriebspartnern Zugang erhielten. Evergreen-Fonds sind Investmentfonds, welche anders als üblich nicht auf eine bestimmte Laufzeit beschränkt sind. Bei Partners Group ist der Grossteil der Produkte darauf ausgelegt, dass institutionelle Investoren zehn bis zwölf Jahre fest investiert bleiben.

Bei den zwei Fonds handelt es sich um die ersten in einer Serie von Strategie-Fonds, die Partners Group im Verlauf des Jahres 2024 lancieren will. Investitionen könnten bereits ab einer Summe von 10'000 Dollar starten. Partners Group will im Bereich "Private Markets" stark wachsen.

AKTIENKURS: Partners Group haben 2023 fast 50 Prozent zugelegt und stehen 2024 weitere knapp 7 Prozent im Plus. Aktuell notieren sie mit 1295,50 Franken (Stand: Donnerstag 13.15 Uhr) unter 1300 Franken, hatten am Vortag allerdings erst ein neues Mehrjahreshoch bei 1310,50 Franken markiert. Das Allzeithoch geht auf Anfang November 2021 zurück bei 1667 Franken.

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