Sonderaussendungen zu verzeichnen waren. Weiterhin feststellbar sind erhöhte Rückgänge bei klassischen Briefen durch die E-Substitution sowie durch die Lockdown-Maßnahmen, andererseits auch ein volatiles Werbegeschäft als direkte Auswirkung der COVID-19 Pandemie. Nach einem starken Rückgang im Vorjahr ist bei den Werbe- und Medienpostvolumen eine leichte Erholung zu bemerken. Mit 1. April des Vorjahres erfolgte eine Produkt- und Tarifanpassung der Briefpost, welche positive Effekte auf die Umsatzerlöse hatte. Die Division Paket & Logistik stieg in der konzernalen Bedeutung von 37,3 % im ersten Halbjahr 2020 auf nunmehr 49,4 % am Umsatz im Berichtszeitraum. Einerseits brachte die Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo seit 25. August 2020 Umsatzwachstum, welches sich im ersten Halbjahr 2021 auf 160,7 Mio EUR belief. Andererseits war der Umsatzanstieg in der Division Paket & Logistik von 70,7 % im ersten Halbjahr 2021 von einem positiven organischen Wachstum durch Online-Bestellungen und positiven Sondereffekten durch Logistikdienstleistungen getragen. Die Division Filiale & Bank erreichte in den ersten sechs Monaten 2021 einen Anteil am Umsatz der operativen Divisionen von 2,7 % mit Umsatzerlösen von 34,0 Mio EUR (+18,9 %). Die bank99 ist mit 1. April 2020 im Markt gestartet. Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 608,2 Mio EUR stammte im ersten Halbjahr 2021 zu 64,4 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 25,9 % aus Werbepost und zu 9,7 % aus Medienpost. Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 391,9 Mio EUR im ersten Halbjahr 2021 um 2,8 % über dem Niveau des Vorjahres. Die rückläufige Volumenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen setzte sich fort und befindet sich nun - gegenüber dem Lockdown-bedingt schwachen Vorjahreshalbjahr - wieder auf niedrigerem Niveau. Die Entwicklung ist weiterhin geprägt von den aktuellen schwierigen Rahmenbedingungen. Positive Effekte auf die Umsatzerlöse hatten Sonderaussendungen aufgrund von COVID-19 Maßnahmen und die Produkt- und Tarifanpassung der Briefpost mit 1. April 2020. Die internationale Briefpost zeigte Zuwächse, der Bereich Business Solutions dagegen einen leichten Umsatzrückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Werbepost verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 einen Umsatzanstieg von 3,1 % auf 157,6 Mio EUR. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurde ein Rückgang von 18,0 % verzeichnet. Im Werbegeschäft hatten sich die COVID-19 bedingten behördlich angeordneten Geschäftsschließungen besonders negativ ausgewirkt. Es gibt aktuell eine erhöhte Volatilität, die Werbepost wird weiter strukturell rückläufig bleiben. Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im Periodenvergleich um 3,9 % auf 58,7 Mio EUR. Dieser Anstieg ist überwiegend auf das schwache erste Halbjahr des Vorjahres zurückzuführen. Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Halbjahr 2021 um 70,7 % auf 628,1 Mio EUR. Nach hohen Zuwächsen im Vergleichszeitraum des Vorjahres (+36 % in Österreich) ist beim Paketvolumen ein abgeschwächtes Wachstum zu verzeichnen (+20 % in Österreich). Die hervorragende Umsatzentwicklung im Paketgeschäft basiert unter anderem auf dem anhaltenden E-Commerce-Trend in allen Märkten. In Österreich konnte die Österreichische Post trotz intensivem Wettbewerb und Preisdruck auch in dieser Berichtsperiode am Marktwachstum partizipieren. Die Unsicherheiten und Beschränkungen im Zuge der aktuellen COVID-19 Pandemie halten den Online-Handel weiterhin hoch. Darüber hinaus waren in der Berichtsperiode auch positive Sondereffekte durch Logistikdienstleistungen enthalten. Die Umsatzerlöse der türkischen Tochtergesellschaft Aras Kargo, welche seit 25. August 2020 als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konzernabschluss miteinbezogen wird, betrugen im ersten Halbjahr 2021 160,7 Mio EUR. Die Entwicklung hin zu einer schnelleren Zustellung von Paketen ist als klarer Trend festzustellen. Insgesamt entfielen in den ersten sechs Monaten der Berichtsperiode 67,6 % des Divisionsumsatzes auf den Premium-Bereich (Zustellung erfolgt am Werktag nach der Aufgabe). Dies entspricht einem Anstieg von rund 100 % auf 424,8 Mio EUR im ersten Halbjahr 2021. Der Anteil des Bereichs Paket Standard am Divisionsumsatz beträgt 24,5 %. Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete dieser Bereich einen Zuwachs von 25,8 % auf 153,6 Mio EUR. Im Bereich Paket Sonstige Leistungen, der diverse Logistik- Zusatzdienstleistungen beinhaltet und auf den 7,9 % des Divisionsumsatzes entfallen, wurden in den ersten sechs Monaten 2021 Umsätze in Höhe von 49,7 Mio EUR generiert. Dies entspricht einem Anstieg von 47,2 %. Eine Betrachtung nach Regionen zeigt, dass im ersten Halbjahr 2021 61,7 % der Divisionsumsätze in Österreich erzielt wurden, mit einem Anstieg von 28,6 % gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. 38,3 % der Divisionsumsätze entfielen auf das internationale Geschäft der Tochtergesellschaften, davon 25,6 % auf die Türkei und 12,7 % auf Südost- und Osteuropa. Das Umsatzplus im wettbewerbsintensiven Raum Südost- und Osteuropa lag im ersten Halbjahr 2021 bei 20,1 %, getrieben durch gestiegene Paketmengen aufgrund der COVID-19 Pandemie. Der Umsatz der Division Filiale & Bank verbesserte sich im ersten Halbjahr 2021 um 18,9 % von 28,6 Mio EUR auf 34,0 Mio EUR. Die Filialdienstleistungen reduzierten sich um 4,4 % von 22,4 Mio EUR auf 21,5 Mio EUR im aktuellen Berichtszeitraum aufgrund des Wegfalls diverser Servicevergütungen der ehemaligen Bankpartnerin, die im Vorjahr noch enthalten waren. Die Umsatzerlöse aus Handelswaren und Filialprodukten blieben konstant. Das Ergebnis aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 12,5 Mio EUR im ersten Halbjahr 2021 zeigte eine positive Entwicklung, wie man auch an den Vergleichszahlen des zweiten Quartals ablesen kann. Die bank99 ist mit 1. April 2020 in den Markt gestartet. ERGEBNISENTWICKLUNG Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (46,6 %), der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (28,2 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (14,0 %). Weiters entfielen 6,4 % auf Abschreibungen. Die Vergleichbarkeit der einzelnen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung mit der Vorjahresperiode ist durch die Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo seit 25. August 2020 nur eingeschränkt gegeben. Der Personalaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2021 auf 587,6 Mio EUR, was einem Anstieg von 18,8 % bzw. 92,9 Mio EUR entspricht. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung der Aras Kargo, lag der Personalaufwand in Summe um 11,5 % bzw. 56,7 Mio EUR über dem Niveau des Vorjahres, größtenteils bedingt durch den höheren Personalbedarf aufgrund der gestiegenen Paketmengen. Der operative Personalaufwand erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode aufgrund der Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo sowie Mehraufwendungen durch das gestiegene Paketgeschäft. Der Österreichische Post- Konzern beschäftigte in den ersten sechs Monaten 2021 durchschnittlich 27.489 Mitarbeiter (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 20.443 Mitarbeiter tätig waren (+34,5 %). Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf der Vollkonsolidierung der Aras Kargo (+6.445 Vollzeitkräfte) sowie auch auf dem erhöhten Mitarbeiter*innenbedarf in der Logistik durch die gestiegenen Paketmengen. Zusätzlich zu den operativen Personalaufwendungen umfasst der Personalaufwand der Österreichischen Post auch diverse nicht-operative Personalaufwendungen wie Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Der nicht-operative Personalaufwand des ersten Halbjahres 2021 ist durch einen höheren Rückstellungsbedarf als in der Vergleichsperiode des Vorjahres gestiegen. Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 36,3 % auf 355,0 Mio EUR, auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung der Aras Kargo, lag der Materialaufwand um 6,9 % über dem Niveau des Vorjahres. Die Erhöhung ist überwiegend auf vermehrte Transportaufwendungen durch die enormen Paketmengen zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im ersten Halbjahr 2021 um 51,9 % auf 43,1 Mio EUR. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung der Aras Kargo, lagen die sonstigen betrieblichen Erträge um 28,7 % über dem Niveau des Vorjahres. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 23,3 % auf 176,8 Mio EUR, auf vergleichbarer Basis lagen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 14,3 % über dem ersten Halbjahr des Vorjahres und betrafen im Wesentlichen EDV-Dienstleistungen und Instandhaltungen. Das EBITDA lag mit 184,5 Mio EUR um 64,3 % über dem Vorjahr von 112,3 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von 14,6 %. Die Erhöhung des EBITDA ist ein Resultat der hervorragenden Paket-Umsatzentwicklung in allen Märkten. Die Abschreibungen lagen mit 81,1 Mio EUR um 26,6 % bzw. 17,0 Mio EUR über dem Vorjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in die neuen Standorte für die Paket-Logistikinfrastruktur sowie auf die Vollkonsolidierung der Aras Kargo zurückzuführen. Das EBIT stieg von 48,2 Mio EUR auf 103,4 Mio EUR im ersten Halbjahr 2021. Die EBIT-Marge betrug 8,2 %.
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August 12, 2021 01:30 ET (05:30 GMT)