Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die Aussage der US-Notenbank im Anschluss an ihre zweitägigen Beratungen, dass die Ratsmitglieder 2024 weiter drei Zinssenkungen erwarten, hat am Mittwoch am US-Aktienmarkt für eine kleine Kursrally gesorgt. Dass der Zinspfad unsicher sei, die Inflationsfortschritte nicht gesichert seien und die Fed weiter von Sitzung zu Sitzung entscheiden wolle, tat der Zinssenkungszuversicht keinen Abbruch. Am Zinsterminmarkt stieg die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im Juni auf 72 von knapp 60 Prozent.

Der Dow-Jones-Index schloss 1,0 Prozent fester mit 39.512 Punkten. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,9 Prozent auf ein neues Rekordhoch und die Nasdaq-Indizes legten um bis zu 1,3 Prozent zu. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 2.137 (Dienstag: 1.960) Kursgewinner und 701 (868) -verlierer. Unverändert schlossen 64 (71) Titel.

Die US-Währungshüter änderten ihre Projektionen zu den Zinssenkungen in diesem Jahr trotz des soliden Wachstums und der unerwartet hohen Inflation in den jüngsten Monaten nicht wesentlich. Dazu hoben sie ihre Wachstumsaussichten für 2024 an auf ein BIP-Plus von 2,1 Prozent, verglichen mit noch 1,4 Prozent im Dezember.

Am Anleihemarkt tat sich unter dem Strich nach den Fed-Kommentaren nicht viel. Im Tagesvergleich gaben die Renditen leicht nach. Einen Schwächeanfall bescherten die Zinssenkungsaussichten aber dem Dollar. Der Euro schnellte von Tagestiefs um 1,0840 auf gut 1,0910 Dollar nach oben. Der Dollarindex gab um 0,4 Prozent nach.


 Autoaktien vorne - Pharmawerte am Ende 

Tagesgewinner am Aktienmarkt waren Autoaktien, deren Subindex um 2,7 Prozent zulegte. Für Transportwerte ging es um 1,7 Prozent nach oben, ebenso für den S&P-500-Subindex der Banken. Am Ende rangierten mit keinen Einbußen die wenig zinsempfindlichen Aktien der Phharmabranche und der Hersteller von Haushaltsgütern.

Im Technologiesegment gewannen Nvidia 1 Prozent. Der Chipdesigner erwägt laut Medienberichten den Bezug der neuen Generation von Halbleitern von Samsung Electronics. Samsung hatten darauf in Seoul mit einem Plus von knapp 6 Prozent geschlossen.

Intel hinkten mit einem Plus von 0,2 Prozent hinterher. Dass der Halbleiterriese von der US-Regierung finanzielle Förderungen von bis zu 8,5 Milliarden Dollar für die Erweiterung und den Bau neuer Chipfabriken in vier Bundesstaaten erhält, hatte den Kurs nur anfangs etwas stärker beflügelt.

Apple verbesserten sich um 1,2 Prozent. Apple will in seinen Bemühungen um KI-Anwendungen auf dem iPhone möglicherweise auf externe Anbieter zurückgreifen, wie mit den Vorgängen vertraute Personen dem Wall Street Journal sagten. Zu Beginn der Woche hatte Bloomberg bereits über Gespräche mit Google und OpenAI berichtet, worauf insbesondere der Kurs der Google-Mutter Alphabet positiv reagiert hatte. Für Alphabet ging es um 1,1 Prozent nach oben.

Ein Deal mit Google wäre laut Marktexperten kein direkter Gewinn für Apple, weil er wie ein Eingeständnis verstanden werden könnte, dass Apple sei er KI-Investitionen bei einem Teil seiner Technologie immer noch von einem Rivalen abhängig sein könnte.

Die Aktie des Börsenbetreibers Nasdaq büßte 2,5 Prozent ein. Hier belastete, dass ein Staatsfonds aus Dubai, größter Nasdaq-Einzelaktionär, den Verkauf eines Drittels seiner Anteile plant.

Boeing zeigen sich nach den Verlusten der Vortage um 3,7 Prozent erholt. Dass bei dem Flugzeugbauer behördliche Kontrollen und langsamere Produktion der Maschinen vom Typ 737 MAX den Cashflow beeinträchtigen werden, belastete nicht.

General Mills zogen nach dem Viertquartalsbericht und einem bestätigten Ausblick um 1,0 Prozent an. Für Chipotle Mexican Grill geht es um 3,4 Prozent nach oben. Die Restaurantkette plant einen Aktiensplit im Verhältnis von 1 zu 50.


Gewinnmitnahmen beim Öl 

Die Ölpreise gaben um bis zu 2 Prozent nach. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Dass die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche gesunken sind, war bereits erwartet worden.

HINWEIS: Die an dieser Stelle üblicherweise mitgelieferte Übersichtstabelle über Aktien-, Anleihe-, Devisen- und Rohstoffmarkt muss aus technischen Gründen leider entfallen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 20, 2024 16:07 ET (20:07 GMT)