Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Nachdem die bisher unter Verschluss gehaltene Verfügung der Finanzmarktaufsicht (Finma) hinsichtlich der sogenannten AT1-Anleihen im Wert von 16 Milliarden Franken veröffentlicht wurde, stellen sich Fragen. Die Verfügung offenbare auch Widersprüche zur offiziellen Krisenkommunikation der CS, insbesondere in Bezug auf eine Aussage von Bankchef Ulrich Körner, heisst es in einem Artikel der "SonntagsZeitung".

Denn während die Finma vom Abfluss von Kundengeldern bei der CS schreibe, habe Körner zum selben Zeitpunkt im März in einem Bloomberg-Interview genau vom Gegenteil gesprochen, was zu einer kurzen Erholung des CS-Aktienkurses geführt habe. So stelle sich jetzt die Frage, ob Körner die Wahrheit gesagt habe. Vermutet werde indes, dass er zum fraglichen Zeitpunkt falsch informiert gewesen sei, so die Zeitung. Die Klagen gegen die Wertlos-Erklärung der Anleihen durch die Finma häufen sich unterdessen. Zu den Geschädigten gehört laut der "SoZ" auch der ehemalige CS-Präsident Urs Rohner. Gegenüber der "SoZ wollten weder die CS noch die UBS Stellung nehmen. (SoZ, S. 1/33/34)

GAM: Die britischen Liontrust erhält beim Versuch, den angeschlagenen Zürcher Vermögensverwalter GAM zu übernehmen, möglicherweise Konkurrenz. Ein weiterer Bieter bringe sich in Position, heisst es in einem Artikel der "Finanz und Wirtschaft" vom Samstag. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen einer "gut informierten Quelle". Damit könnte sich die Übernahme von GAM zu einer Bieterschlacht ausweiten. (FuW, S. 6)

OECD-STEUERREFORM: Sagt die Schweiz am 18. Juni "Ja" zur neuen Mindestbesteuerung von Unternehmen, dürfte dies einzelnen Kantonen Zusatzeinnahmen von mehreren Hundert Millionen Franken bescheren. Der "TagesAnzeiger" nennt in einem Artikel vom Samstag insbesondere die Kantone Zug und Basel-Stadt und verweist auf die dort ansässigen Grossfirmen Glencore, Novartis und Roche. Recherchen hätten ergeben, dass etwa Zug einen Drittel der Zusatzeinnahmen für die Bevölkerung einsetzten wolle und zwei Drittel zurück an die Firmen fliessen lasse, dies unter dem Titel "Förderung von Umwelt- und Sozialverträglichkeit des Rohstoffabbaus". Konkret könnten also Steuergelder für den umweltbewussten Betrieb von Minen eingesetzt werden, wovon namentlich Glencore mit Hauptsitz in Baar profitieren würde. Und Basel-Stadt prüfe, einen Teil der Gelder für Forschung, Entwicklung und Klimaschutzmassnahmen einzusetzen, was wohl insbesondere Novartis und Roche zu Gute käme. (TA, S. 1/9)

PRIVATFLIEGEREI: Die Schweiz gehört hinsichtlich des Gebrauchs von Privatjets in Europa zu den Spitzenreitern. Im vergangenen Jahr haben rund 35'000 zu privaten oder geschäftlichen Zwecken genutzt Flüge oder 100 pro Tag mit Privatjets stattgefunden, wie eine Auswertung der "SonntagsZeitung" ergeben hat. Zu den Vielflieger gehören laut der Zeitung etwa die Roche-Erbin Gigi Oeri, Swatch-Chef Nick Hayek, der Unternehmer Ernesto Bertarelli oder der Investor Rainer-Marc Frey. Greenpeace fordert laut der "SoZ" ein Verbot der Privatjets, was wiederum der Branchenverband für Privat- und Business-Fliegerei mit Verweis auf Zehntausende Arbeitsplätze und die hohe Wertschöpfung ablehnt. (SoZ, S. 1/2)

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