FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen sind leichter in die neue Woche gestartet. Der DAX fiel um 1 Prozent auf 15.727 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 1,1 Prozent auf 4.246 Punkte nach. Damit bleibt die Lage angesichts hoher Ölpreise und der damit einhergehenden Sorge einer weiterhin hohen Inflation und wieder leicht steigender Renditen am langen Ende labil. Die Marktzinsen der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um 4 Basispunkte auf 2,71 Prozent.

Die Ölpreise stiegen weiter, die aktuellen Kontrakte haben Niveaus erreicht, die sie zuletzt im Juni 2022 innehatten. Öl der Sorte Brent zur Lieferung im November verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 94,55 Dollar je Fass. Am Markt geht weiter die Sorge vor einem Angebotsdefizit um. Die von Saudi-Arabien vorgenommene Produktionskürzung um 1 Million Barrel pro Tag sowie insbesondere die Verlängerung dieser Kürzung bis zum Jahresende treibt die Preise immer weiter.


   Angebotsdefizit beim Öl bleibt bestehen 

Die Analysten von ANZ schätzen, dass der Ölmarkt in diesem Quartal wegen der Fördersenkung und der steigenden Nachfrage aus China ein Angebotsdefizit von 2 Millionen Barrel pro Tag verzeichnen wird. "Ausgerechnet jetzt steigt der Ölpreis weiter", obwohl die durch hohen Verbrauch geprägte Sommerreisezeit in den USA ende, so Jochen Stanzl von CMC Markets. "Durch den Anstieg im Ölpreis verteuert sich so gut wie alles, von den Kosten für Transport bis hin zur Verarbeitung von Gütern", sagte er. Dabei sei nicht nur der Anstieg an sich, sondern die Geschwindigkeit des Anstiegs besorgniserregend. Das Tempo wirke sich auch deutlich auf das Konsumverhalten aus.

Viele Marktteilnehmer hielten sich wegen der im Wochenverlauf anstehenden diversen geldpolitischen Entscheidungen erst einmal bedeckt, die Umsätze waren vergleichsweise dünn. Anders als die EZB dürfte die US-Notenbank stillhalten und die Leitzinsen unverändert lassen, so die feste Erwartung am Markt. Inflation und Wachstum befänden sich auf den von der Fed gewünschten Pfaden, heißt es zur Begründung von der Commerzbank. Daneben entscheiden am Donnerstag die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank sowie am Freitag die japanische Notenbank über die Zinsen.


   Warnungen belasten 

Nach einer Umsatzwarnung ging es für Nordic Semiconductor an der Börse Oslo um knapp 10 Prozent nach unten. Der Halbleiterhersteller hat angesichts einer schwachen Nachfrage die Umsatzprognose gesenkt. Nordic Semiconductor stellt Chips für Bluetooth und Wifi-Anwendungen her. Nach Einschätzung der UBS wird die Nachfrageschwäche auch das Wachstum 2024 belasten. Der Sektor-Index der europäischen Technologiewerte verlor 1,4 Prozent und gehörte damit zu den Verlierern des Tages.

Eine Umsatz- und Margenwarnung des Werbe- und Marketingsdienstleisters S4 Capital ließ die Aktie um über 21 Prozent einbrechen. Die Werbeagentur hatte bereits im Juli die Ziele gesenkt. Zuletzt hatte bereits Ipsos gewarnt bzw M&C Saatchi mit den Zahlen nicht überzeugt. Die Branche leidet unter der Ausgabenzurückhaltung der Kunden angesichts des schwachen Konsumklimas. WPP verloren 2,6, JCDecaux 3,7 und Publicis 2,0 Prozent.

Mit Abschlägen von 12 Prozent quittierten die Anleger den Strategieplan der Societe Generale. Die Societe Generale hat nach Einschätzung der Analysten der LBBW wenig ambitionierte Mittelfristziele präsentiert, vor allem aus Sicht der Aktionäre. Gerade zum im Wettbewerbsvergleich lahmenden Investmentbanking gebe es wenig Neues und ganz allgemein kaum Konkretes zur Umsetzung. Die Bank sei und bleibe solide, es mangele aber an Wachstumsfantasie.


   Schott Pharma will am 28. September an die Börse 

Schott Pharma gab weitere Details zum Börsengang bekannt. Die Aktien werden in der Bookbuildingsspanne 24,50 bis 28,50 Euro angeboten und können von Dienstag bis zum Mittwoch nächster Woche gezeichnet werden. Der Handelsstart ist dann für den Donnerstag kommender Woche geplant. Einen Ankeraktionär hat das Unternehmen bereits gefunden. Die Qatar Holding will Aktien im Gesamtwert von 200 Millionen Euro zum erwerben, bis zu maximal 4,99 Prozent des Aktienkapitals von Schott Pharma. Das Unternehmen für Verpackungen im Pharmabereich wird mit insgesamt zwischen knapp 3,7 und knapp 4,3 Milliarden Euro bewertet.


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Index                                 Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                                        stand      absolut         in %           seit 
.                                                                         Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50                         4.245,88       -49,17        -1,1%         +11,9% 
Stoxx-50                              3.984,09       -37,40        -0,9%          +9,1% 
Stoxx-600                               456,72        -5,21        -1,1%          +7,5% 
XETRA-DAX                            15.727,12      -166,41        -1,0%         +13,0% 
FTSE-100 London                       7.649,57       -61,81        -0,8%          +3,5% 
CAC-40 Paris                          7.276,14      -102,68        -1,4%         +12,4% 
AEX Amsterdam                           735,85        -5,66        -0,8%          +6,8% 
ATHEX-20 Athen                        3.051,45       -11,00        -0,4%         +35,5% 
BEL-20 Bruessel                       3.674,04       -38,34        -1,0%          -0,7% 
BUX Budapest                         57.669,19      -351,18        -0,6%         +31,7% 
OMXH-25 Helsinki                      4.383,31       -23,15        -0,5%          -8,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul                  8.104,59      -267,63        -3,2%         +36,3% 
OMXC-20 Kopenhagen                    2.153,74       -36,98        -1,7%         +17,4% 
PSI 20 Lissabon                       6.203,91       -76,95        -1,2%          +7,0% 
IBEX-35 Madrid                        9.482,10       -67,60        -0,7%         +15,2% 
FTSE-MIB Mailand                     28.585,86      -309,53        -1,1%         +21,9% 
OBX Oslo                              1.211,47        +0,03        +0,0%         +11,1% 
PX  Prag                              1.351,68        -2,28        -0,2%         +12,5% 
OMXS-30 Stockholm                     2.187,02        -8,18        -0,4%          +7,0% 
WIG-20 Warschau                       1.943,94       -31,11        -1,6%          +8,5% 
ATX Wien                              3.161,84       -20,71        -0,7%          +2,9% 
SMI Zuerich                          11.090,61      -107,11        -1,0%          +3,4% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Mo, 8:20  Fr, 17:28   % YTD 
EUR/USD                1,0695        +0,3%     1,0676     1,0675   -0,1% 
EUR/JPY                157,89        +0,2%     157,54     157,76  +12,5% 
EUR/CHF                0,9588        +0,2%     0,9565     0,9563   -3,1% 
EUR/GBP                0,8624        +0,2%     0,8607     0,8607   -2,6% 
USD/JPY                147,63        -0,1%     147,57     147,80  +12,6% 
GBP/USD                1,2402        +0,1%     1,2403     1,2403   +2,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,2921        +0,2%     7,2850     7,2762   +5,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.281,28        +3,0%  26.690,42  26.271,40  +64,4% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               91,90        90,77      +1,2%      +1,13  +17,3% 
Brent/ICE               94,76        93,93      +0,9%      +0,83  +15,4% 
GAS                            VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF               34,23        36,48      -6,2%      -2,26  -55,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.928,83     1.923,83      +0,3%      +5,00   +5,8% 
Silber (Spot)           23,15        23,04      +0,5%      +0,12   -3,4% 
Platin (Spot)          935,90       930,80      +0,5%      +5,10  -12,4% 
Kupfer-Future            3,74         3,77      -0,8%      -0,03   -2,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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September 18, 2023 12:02 ET (16:02 GMT)