Die Investitionen der Betreiber in die Infrastruktur für das schnellere Netz würden den Gewinn in den nächsten beiden Jahren zwar antreiben, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Schon das vierte Quartal 2018 sei mit einem Gewinnplus von zwölf Prozent auf 1,12 Milliarden Euro besser als erwartet gelaufen. Weil aber der 5G-Aufbau in den einzelnen Ländern in unterschiedlichem Tempo erfolge, werde der Start in dieses Jahr holprig verlaufen. "Wir erwarten für 2019 ein maues erstes Halbjahr, gefolgt von einem deutlich robusteren zweiten Halbjahr", sagte Vorstandschef Rajeev Suri.

Der vorsichtige Ausblick enttäuschte die Anleger, obwohl die Gewinnprognose für das Gesamtjahr über den Analystenschätzungen lag. Die Aktie rutschte am Vormittag um gut fünf Prozent ab. Das vierte Quartal sei insgesamt und wie erwartet recht gut gewesen, sagte Branchenexperte Mikael Rautanen vom Analysehaus Inderes. Der Ausblick habe jedoch etwas mehr Unsicherheit enthalten als erwartet. Aber das Gesamtbild sei immer noch positiv: Der Markt erhole sich gut dank 5G und Nokia sei auf Kurs für seine Ziele im Jahr 2020.

Die Netzwerkbranche wartet darauf, dass die Aufträge für die 5G-Ausrüstung Fahrt aufnehmen. Zuletzt hatte ihr ein Preiskampf zu schaffen gemacht, weil sich die Betreiber der aktuellen 4G-Netze (LTE) mit neuen Investitionen zurückhielten. Nokia hat deswegen ein Sparprogramm aufgelegt, im Zuge dessen in Deutschland 520 von 3500 Stellen abgebaut werden sollen.