--Ziviles Seriengeschäft als Wachstumstreiber

--2023 Umsatzanstieg auf 6,4 bis 6,5 Mrd Euro geplant

--2025 Umsatz von 8 Mrd Euro angepeilt

--Ausschüttungsquote steigt sukzessive auf 40% des bereinigten Gewinns

(NEU: Details zu den Sparten, Ausschüttungsquote, Aktienkurs)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines will im kommenden Jahr aus eigener Kraft in allen Geschäftsbereichen wachsen. Das höchste Umsatzplus soll dabei das zivile Seriengeschäft beitragen, wie der DAX-Konzern anlässlich seines Kapitalmarkttages mitteilte. Die Aktie steigt am Mittag um knapp 5 Prozent.

MTU rechnet 2023 mit einem Umsatz von 6,4 bis 6,5 Milliarden Euro. Für dieses Jahr stellt der Konzern seit einer Prognoseerhöhung im Oktober 5,4 bis 5,5 Milliarden Euro in Aussicht.

Im zivilen Seriengeschäft wird 2023 ein organisches Umsatzplus von rund 30 Prozent erwartet. MTU setzt dabei vor allem auf die Antriebe für den A320neo von Airbus sowie Triebwerke für Regional- und Businessjets.

Im Ersatzteilgeschäft dürfte der Umsatz im kommenden Jahr im Zehner- bis niedrigen Zwanziger-Prozentbereich zulegen, auch hier soll die A320-Familie einen hohen Beitrag leisten, ebenso wie Triebwerke für Frachtflugzeuge.


   EBIT soll 2024 Vorkrisenniveau erreichen 

In der Sparte zivile Instandhaltung (MRO) sieht MTU das organische Umsatzwachstum 2023 im hohen Zehner-Prozentbereich. "Wir sehen in der MRO einen starken Nachholbedarf", sagte Programm-Vorstand Michael Schreyögg. "Außerdem sorgt die Erholung im Flugstundenaufkommen für eine anziehende Nachfrage, insbesondere aus dem Narrowbody- und Frachtbereich."

Im Militärgeschäft wird ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich angepeilt. In dem Bereich komme dem Eurofighter-Antrieb EJ200 eine zentrale Rolle zu. "Bestens vorbereitet ist die MTU auch auf die nächste europäische Kampfflugzeug-Generation mit der Next European Fighter Engine", so Schreyögg.

Das bereinigte EBIT soll 2023 "im niedrigen Zwanziger-Prozentbereich" zulegen. Die aktuelle Prognose für dieses Jahr lautet auf ein Wachstum im niedrigen 30-Prozent-Bereich. 2024 soll das EBIT wieder das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 erreichen.


   Verschuldungsgrad konstant halten 

Unterstützung bietet der starke Dollar, denn die Münchener erzielen den weit überwiegenden Teil ihrer Erlöse in US-Währung. "Derzeit haben wir durch die US-Dollar-Euro-Wechselkursentwicklung Rückenwind", sagte Finanzvorstand Peter Kameritsch. Der Verschuldungsgrad soll über den Planungshorizont beim 0,5- bis 1,5-fachen des EBITDA bleiben. Die Aktionäre sollen relativ gesehen mehr Geld bekommen, denn die Ausschüttungsquote soll nach und nach auf rund 40 Prozent des bereinigten Gewinns nach Steuern steigen. Für 2021 wurden 33 Prozent des bereinigten Gewinns ausgeschüttet.

Auch in den Folgejahren soll es bei Umsatz und Gewinn weiter nach oben gehen, der Trend sei intakt. "Das Wachstum, das wir für 2023 sehen, dürfte sich daher auch 2024 und 2025 in steigenden Umsatz- und Ergebniswerten fortsetzen", sagte Vorstandschef Reiner Winkler. 2025 wird ein Umsatz von 8 Milliarden Euro angepeilt. Dafür will der Konzern einstellen. "Unser wachsendes Geschäft zieht selbstverständlich auch einen Personalaufbau nach sich", sagte Winkler.

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November 17, 2022 07:15 ET (12:15 GMT)