Zürich (awp) - Die Aktien der Privatbank Julius Bär zählen am Mittwoch einmal mehr zu den grössten Verlierern an der Schweizer Börse. Händler erklären sich dies mit einem weiteren negativen Analystenkommentar und einem kritischen Medienbericht.

Gegen 11 Uhr geben Julius Bär 3,0 Prozent auf 45,32 Franken nach. Am Vormittag hatten zeitweise noch grössere Einbussen resultiert, womit das Tief im laufenden Jahr nun bei 44,78 Franken liegt.

Die US-Bank Morgan Stanley bleibt gegenüber den Bär-Aktien negativ eingestellt und bestätigte am Mittwoch ihr "Underweight"-Rating. Sie hält weitere Signa-Abschreiber für wahrscheinlich. Zwar sei nicht zu erwarten, dass die gesamten ausstehenden Kredite von gut 600 Millionen Franken abgeschrieben werden müssten. Der zuständige Analyst hält aber einen zusätzlichen Abschreibungsbedarf von 70 Millionen für 2023 und 40 Millionen für 2024 für das wahrscheinlichste Szenario.

Er befürchtet ausserdem, dass die Bank beim Thema Dividende rsp. Aktienrückkäufe sowie bei den Zielen für 2025 einen Gang zurückschalten könnte. Dazu kämen negative Währungseffekte und wohl keine positiven Überraschungen beim Neugeld. Alles in allem sei die Bär-Aktie zwar derzeit günstig bewertet, doch sei sie wegen der "unruhigen Stimmung" und einer sich verschlechterndem Ertragssituation trotzdem kein Kauf.

Für Druck sorgt ausserdem ein Bericht des Onlineportals "Inside Paradeplatz". In diesem wird über einen Abschreibungsbedarf von nochmals 300 Millionen oder mehr gemutmasst. Mehr Klarheit könnte es in gut zwei Wochen geben, wenn Julius Bär das Jahresergebnis 2023 vorlegt. Die Privatbank wollten den Bericht nicht weiter kommentieren.

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