Mit leichten Abgaben dürfte die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche starten. Vor dem verlängerten Wochenende, am Montag findet wegen des Unabhängigkeitstags kein Handel statt, könnte es im Verlauf zu Positionsanpassungen kommen. Am Anleihemarkt endet der Handel am Freitag bereits um 20 Uhr MESZ. Dazu kommt ein enttäuschender Ausblick des Halbleiter-Konzerns Micron Technologies. Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 0,2 Prozent.

Die Investoren konzentrieren sich nach wie vor auf die anhaltend hohe Inflation, welche die Zentralbanken gezwungen hat, die jahrelange Politik des lockeren Geldes zu beenden und die Zinssätze schneller zu erhöhen. Dieser Positionswechsel hat die Ängste vor einer Verlangsamung des Wachstums, was zu einer Rezession führen könnte, verstärkt.

"Wir können sehen, dass die Weichen für eine Rezession gestellt werden", sagt Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Global Investors. Sie rechnet mit einer Rezession zu Beginn des nächsten Jahres, wenn sich der US-Arbeitsmarkt, der ihrer Meinung nach immer noch stark ist, abschwächen dürfte. Der Ukraine-Krieg und die Ungewissheit über das Tempo der künftigen Ölproduktion erschweren die Einschätzung der Inflationsentwicklung und der Rezessionsaussichten, ergänzt sie. Erhöhte Energiepreise sind eine Schlüsselkomponente der hohen Inflation.

Für Bewegung könnten auch die nach der Startglocke anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. So werden der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe sowie der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe, beide für Juni, veröffentlicht. Dazu kommen die Bauausgaben für Mai.

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von Micron Technologies vorbörslich um 3,5 Prozent abwärts. Der Halbleiterhersteller hatte zwar im dritten Quartal kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn vermeldet, jedoch einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal geliefert. "In letzter Zeit hat sich das Nachfrageumfeld in der Branche abgeschwächt, und wir ergreifen Maßnahmen, um unser Angebotswachstum in den kommenden Quartalen zu drosseln", so Chief Executive Sanjay Mehrotra. Dies könnte auch den gesamten Halbleiter-Sektor belasten.

Die Aktien des Kaufhausbetreibers Kohl's knicken um 14,9 Prozent ein, nachdem CNBC berichtet hat, dass die Gespräche über eine Übernahme durch die Franchise Group beendet wurden. Der Bericht berief sich auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

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July 01, 2022 05:52 ET (09:52 GMT)