WhatsApp sammele nach der Änderung der Nutzungsbestimmungen im vergangenen August Daten seiner Kunden und gebe diese widerrechtlich an Facebook weiter, teilte der vzbv am Montag mit. Das geschehe unabhängig davon, ob die WhatsApp-Nutzer einen Facebook-Account hätten oder nicht. Auch die Nummern von Bekannten, die im Telefonbuch der WhatsApp-Kunden gespeichert seien, würden an die gesamte Facebook-Unternehmensgruppe weitergegeben. Es sei Klage vor dem Landgericht Berlin eingereicht worden.

Die an Facebook weitergegebenen Daten müssten gelöscht werden, forderte der vzbv. Bereits im vergangen September hatte die Verbraucherschutz-Organisation WhatsApp abgemahnt. Bei der nun eingereichten Klage geht es nach vzbv-Angaben neben dem Verbot der Weitergabe von Kundendaten auch um acht Klauseln aus den Nutzungebedingungen. Darin behalte es sich WhatsApp etwa vor, seinen Nutzern ohne deren Einwilligung Werbematerial aus der Facebook-Unternehmensgruppe zukommen zu lassen.

"Facebook hat im Jahr 2014 öffentlichkeitswirksam erklärt, die Nutzerdaten zwischen den beiden Diensten nicht auszutauschen", sagte vzbv-Rechtsexpertin Carola Elbrecht. Darauf hätten viele Verbraucher vertraut. Gegen WhatsApp geht bereits die Hamburger Datenschutzbehörde vor. Auch die EU-Kommission hat Maßnahmen gegen WhatsApp wegen der Datenweitergabe eingeleitet.

WhatsApp wird von vielen Mobilfunkkunden als Alternative zu SMS-Nachrichten genutzt. Um mehr Werbeumsätze zu erzielen, hatte im Facebook vergangenen Sommer erklärt, dass Telefonnummern von WhatsApp-Kunden künftig an den Mutterkonzern weitergegeben würden.