Merck macht sich weiter Hoffnungen auf US-Halbleiterzulieferer Versum Materials
Am 07. März 2019 um 10:59 Uhr
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DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA zeigt sich entschlossen für die geplante milliardenschwere Übernahme des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials. Merck-Vorstandschef Stefan Oschmann gab sich bei der Bilanzvorlage für 2018 zuversichtlich, dass sich der Dax-Konzern gegen eine konkurrierende Offerte des amerikanischen Spezielchemiekonzerns Entegris durchsetzt. "Unser Angebot von 48 Dollar je Versum-Aktie ist überlegen", sagte Oschmann. Aus Sicht aller Beteiligten - Mitarbeitern, Kunden und Aktionären - sei Versum bei Merck "am besten aufgehoben". Man stehe "zu 100 Prozent" zu dem Vorschlag.
Merck hatte kürzlich völlig überraschend umgerechnet 5,2 Milliarden Euro in bar für Versum geboten. Der Halbleiterzulieferer soll das schwächelnde Geschäft der Darmstädter mit Spezialchemie stärken. Versum hatte sich jedoch schon im Januar mit Entegris auf eine Fusion per Aktientausch geeinigt und wies das Angebot von Merck ab. Daraufhin warben die Deutschen kürzlich in einem offenen Brief an die Aktionäre. Oschmann betonte, nach dem Vorstoß habe Merck "verstärkt Zustimmung aus dem Kapitalmarkt" erhalten./als/tav/mis
Merck KGaA ist einer der weltweit größten Pharma- und Chemiekonzerne. Der Umsatz ist auf folgende Produktfamilien verteilt:
- Lösungen und Produkte für die wissenschaftliche und biotechnologische Forschung (44,2%);
- Pharmaprodukte (38,4%): verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Diabetes, Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, Entzündungskrankheiten usw.;
- Performance-Materialien für die Elektronikindustrie (17,4%): Halbleitermaterialien, Flüssigkristalle, Pigmente und Additive, organische Materialien auf Kohlenstoffbasis, usw.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (4,8%), Europa (24%), China (12,9%), Asien / Pazifik (20,1%), USA (26,8%), Nordamerika (1,6%), Lateinamerika (6,3%), Mittlerer Osten und Afrika (3,5%).