Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Daimler startet Online-Registrierung für Impfung von Beschäftigten 

Die deutsche Wirtschaft drückt beim Impfen gegen das Coronavirus aufs Tempo. Der Autobauer Daimler teilte am Montag mit, er habe "alle Vorbereitungen getroffen, um sofort mit den Impfungen loslegen zu können, sobald dies für Werksärzte möglich ist", wie Personalvorstand Wilfried Porth erklärte. Bereits seit Montag können sich die Beschäftigten in einem ersten Schritt demnach für eine Impfung durch den werksärztlichen Dienst über eine Online-Plattform registrieren. Mit einem umfassenden Impfprogramm an allen deutschen Standorten wird Daimler nach Konzernangaben beginnen, sobald Impfstoff im jeweiligen Bundesland erhältlich und die Impfung für Betriebsärzte zulässig ist.


Thailand verschärft Corona-Maßnahmen 

Wegen eines starken Anstiegs der Infektionszahlen hat Thailand die Corona-Maßnahmen verschärft. In der Hauptstadt Bangkok und 49 weiteren Provinzen gilt seit Montag eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Baht (rund 525 Euro). Thailands Regierungschef Prayut Chan-O-Cha wurde am Montag eine Strafe von 6.000 Baht aufgebrummt, weil er ohne Maske an einem Treffen teilgenommen hatte. Ein Foto des thailändischen Regierungschefs ohne Maske verbreitete sich am Montag in den Online-Netzwerken.


Esken: Corona-Aufholpaket geschnürt 

Die SPD hat ihre Pläne für coronabedingte Unterstützungsleistungen für Kinder und Jugendliche konkretisiert. Bei Beratungen über das Wochenende habe man "ein Corona-Aufholpaket geschnürt", das ins Kabinett kommen solle, sagte Parteichefin Saskia Esken. Spätestens zum neuen Schuljahr gelte es, "eine gesamgesellschaftliche Anstrengung zu unternehmen". Vorgesehen sind demnach je 1 Milliarde Euro zum Aufholen von Lernrückständen und für ein Maßnahmenbündel unter anderem zur Kinder- und Jugendhilfe, außerschulischen Bildung und Freizeiten. Eltern mit geringem Einkommen sollen zudem nach den Plänen eine einmalige Bonuszahlung von 100 Euro pro Kind erhalten. SPD-Co-Chef Norbert Walter-Borjans kündigte zudem ein Konzept zur Stärkung der Innenstädte an.


Berlin konkretisiert Hilfsangebot für Indien 

Die Bundesregierung hat ihr Angebot an Indien konkretisiert, angesichts der dramatischen Corona-Lage in dem Land Hilfsleistungen bereitzustellen. Es kämen Sauerstoffanlagen, Beatmungsgeräte und Medikamente in Frage, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es, man arbeite "mit Hochdruck daran", ein Hilfspaket zusammenzustellen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bereits am Sonntag ihr Mitgefühl angesichts der neuerlichen Pandemiewelle in Indien ausgedrückt und Nothilfe in Aussicht gestellt. Auch die EU bereitet humanitäre Hilfe vor.


Ärztekammer-Chef hält Impfung von Jüngeren für "vernünftige Überlegung" 

Vor der Bund-Länder-Beratung über das Corona-Impfprogramm hat sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, dafür ausgesprochen, Jüngere bei der Impf-Priorisierung eventuell vorzuziehen. "Das ist unter Umständen unter epidemiologischen Gesichtspunkten eine vernünftige Überlegung", sagte Reinhardt dem Nachrichtensender Phoenix. Die über 60-Jährigen seien zu einem Großteil geimpft. "Wir sind nun an einem Punkt, wo wir uns überlegen müssen, gehen wir weiter rückwärts von oben kommend? Oder aber könnte man die Strategie fahren zu sagen: Wir impfen jetzt die Jungen, die zwar in der Regel nicht schwer erkranken, aber die natürlich viel unterwegs sind, in die Schulen und in die Kitas gehen sollen".


Bitkom: Digitaler Impfnachweis kann Corona-Warn-App beflügeln 

Die Integration des digitalen EU-Impfnachweises in die Corona-Warn-App könnte für einen deutlichen Zuwachs an Nutzern der App sorgen, erklärte der Digitalverband Bitkom. In einer Umfrage von Anfang 2021 sagen 20 Prozent derjenigen, die die Corona-Warn-App noch nicht auf ihrem Smartphone installiert haben, dass sie die App mit einem integrierten Corona-Impfausweis künftig einsetzen würden. "Die Corona-Warn-App kann mit Updates noch viel attraktiver gemacht werden. Dazu zählen neben dem geplanten digitalen Impfzertifikat auch die neue Check-in-Funktion und die Möglichkeit zum Abruf des eigenen Testergebnisses", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Ein digitaler Impfnachweis zusätzlich zum gelben Impfpass aus Papier dürfte insgesamt vielen Menschen entgegenkommen, wie eine zweite Befragung im Februar ergeben hat: Gefragt danach, ob sie spontan wüssten, wo sich ihr Impfpass befindet, antworteten 51 Prozent mit "Nein".


Indien meldet mehr als 350.000 Neuinfektionen 

Indien hat mit 352.991 Corona-Neuinfektionen am Montag erneut einen weltweiten Höchstwert verzeichnet. Wie die indischen Behörden mitteilten, wurden binnen 24 Stunden zudem 2.812 Todesfälle registriert - so viele wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie. Das ohnehin schlecht ausgestattete Gesundheitssystem Indiens steht angesichts der rapide steigenden Infektionszahlen vor dem Kollaps. Besonders dramatisch ist die Lage in der Hauptstadt Neu Delhi. In zahlreichen Krankenhäusern sind medizinischer Sauerstoff und Medikamente knapp. Angehörige von Corona-Patienten suchen im Internet verzweifelt nach freien Krankenhausbetten. Großbritannien und die USA haben bereits Hilfslieferungen auf den Weg gebracht. Auch Deutschland, Frankreich und Kanada haben Hilfe angeboten.


Mehr als 25 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht 

In Deutschland sind inzwischen mehr als 25 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, überschritt die Zahl über das Wochenende diese Marke und lag bei 25,45 Millionen. Die Spitzen von Bund und Bundesländern beraten ab dem Nachmittag über den Stand der Corona-Impfungen. Laut aktuellen RKI-Zahlen erhielten bundesweit bis Montag knapp 19,5 Millionen Menschen mindestens eine Impfung. Das entsprach einem Bevölkerungsanteil von 23,4 Prozent. Knapp sechs Millionen waren inzwischen bereits zweimal geimpft, das waren 7,2 Prozent der Bevölkerung. Am Samstag und am Sonntag wurden in Deutschland demnach insgesamt weitere 610.000 Corona-Impfungen verabreicht.


Müller: Impfpriorisierung so schnell wie möglich aufheben 

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern gefordert, dass die Impfpriorisierung "so schnell wie möglich" aufgegeben wird. Im Mai würde die Lieferung der Impfdosen deutlich steigen und bei der Verabreichung der Vakzine käme dann mehr Dynamik rein. Ob die Impfreihenfolge dann bereits Ende Mai oder erst im Juni wegfalle, könne er noch nicht sagen. Man müsse sich nicht um fünf oder sechs Tage streiten. Am Sonntagabend hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gefordert, die Priorisierung bereits im Mai aufzugeben.


Zahl der Sterbefälle im ersten Corona-Jahr um 5 Prozent gestiegen 

In Deutschland sind im im ersten Jahr der Corona-Pandemie 5 Prozent mehr Menschen gestorben als im Jahr zuvor. Die Zahl der Sterbefälle erhöhte sich 2020 im Jahresvergleich um etwa 46.000 auf 986.000, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Zugleich ging die Zahl der Geburten gegenüber 2019 leicht um 0,6 Prozent oder rund 5.000 auf etwa 773.000 zurück. Die Entwicklung der Sterbefallzahlen war demnach unter anderem durch kalendarische und demografische Faktoren beeinflusst. So war 2020 ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Tag, was allein bereits einen Anstieg um 3.000 Sterbefälle gegenüber dem Vorjahr ergibt.


Schwesig fordert Neuauflage der "Novemberhilfen" 

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), fordert von der Bundesregierung neue "Sonderwirtschaftshilfen" für Branchen wie den Tourismus oder die Gastronomie, die von den Folgen der Corona-Krise besonders hart betroffen sind. Schwesig sagte am Sonntagabend im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" auf BILD live: "Ich bin dafür, dass wir noch einmal das wiederholen, was wir schon im November und Dezember gemacht haben: Damals waren die Wirtschaftshilfen an den Umsatz gekoppelt. Das war wesentlich besser für diese Branchen als jetzt die Überbrückungshilfe 3."


Hausärzte gehen bei Johnson&Johnson leer aus 

Hausärzte erhalten wegen Lieferproblemen zunächst keinen Impfstoff von Johnson&Johnson (J&J). "Der Impfstoff von Johnson & Johnson kommt nun nicht in der ersten Maiwoche in die Arztpraxen", heißt es in einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an die Praxen, die der Rheinischen Post vorliegt. "Über die Änderung hat das Bundesgesundheitsministerium die KBV informiert. Der Grund für die Umstellung sei, dass die für Anfang Mai geplante Lieferung des Impfstoffs von Johnson & Johnson nicht im vorgesehenen Umfang erfolgen werde", heißt es weiter.

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April 26, 2021 09:16 ET (13:16 GMT)