NEW YORK (Dow Jones)--Nach der deutlichen Erholung am Vortag ist die Wall Street am Donnerstag mit Abschlägen in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index gibt um 0,7 Prozent nach auf 31.356 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,8 Prozent und für den Nasdaq-Composite geht es um 0,9 Prozent nach unten.

"Die bescheidene Erholung der Aktien (am Mittwoch) kam nach mehreren Wochen intensiven Verkaufsdrucks, der den Index rund 9 Prozent unter seinen jüngsten Höchststand gedrückt hatte", so Mark Haefele, Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth Management. "Nach einem so raschen Rückgang ist eine Erholung zu erwarten. Allerdings sehen wir derzeit nicht die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung des Sentiments am Aktienmarkt".

Im Fokus der Anleger stehen die Notenbanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen um 75 Basispunkte erhöht. Viele Ökonomen hatten angesichts der extrem hohen Inflation mit einem solch großen Zinsschritt gerechnet. "Der EZB-Rat wird seinen geldpolitischen Pfad im Lichte der eingehenden Informationen und der sich entwickelnden Inflationsaussichten regelmäßig neu bewerten", erklärte die Notenbank. Die US-Notenbank ist im aktuellen Zinszyklus bereits zweimal einen solchen Zinsschritt gegangen, für die EZB war dies jedoch eine Premiere.

Mit Spannung blicken die Investoren auch auf eine Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Dieser lässt keinen Zweifel aufkommen, dass die Fed solange am geldpolitischen Straffungskurs festhält, bis die Inflation zurückgeht. Die Fed akzeptiere die Verantwortung für Preisstabilität, sagt Powell unmissverständlich.

Konjunkturseitig ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe entgegen den Erwartungen gesunken, was der Fed mehr Spielraum bei den geldpolitischen Straffungen eröffnet. Auf der Agenda stehen noch Regierungsdaten zu den US-Rohöllagerbeständen. Die am Vorabend vorgelegten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten einen Anstieg der Öl-Bestände um 3,6 Millionen Barrel gezeigt. Die Benzinbestände verringerten sich indessen um 0,8 Millionen Barrel.


   Euro gibt nach - Ölpreise steigen 

Am Devisenmarkt gerät der Euro trotz des großen Zinsschritts der EZB und dem Bekenntnis zu weiteren Zinsanhebungen am Nachmittag etwas unter Druck und fällt wieder unter die Dollar-Parität. Der Dollar-Index legt um 0,2 Prozent. Händler sprechen von einer Dollar-Stärke und weniger von einer Euro-Schwäche.

Am Ölmarkt erholen sich die Preise etwas, nachdem sie am Vortag um knapp 6 Prozent eingebrochen waren. Schwache Konjunkturdaten aus China hatten zuletzt den Befürchtungen einer fallenden Ölnachfrage neue Nahrung verliehen.

Am Anleihemarkt zeigt sich die Rendite 10-jähriger Papiere wenig verändert. Sie notiert 0,1 Basispunkte niedriger bei 3,26 Prozent. Der Goldpreis gibt mit dem etwas festeren Dollar leicht nach.


   McCormick nach Zahlen leichter 

Unter den Einzelwerten fallen McCormick um 6,3 Prozent. Das dritte Geschäftsquartal ist für den Gewürz-Hersteller schlechter gelaufen als erwartet. Für das Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun ein niedrigeres Wachstum.

Nach den vielen Neueinstellungen der vergangenen Jahre wird der Onlinekonzern Amazon (-0,8%) das Tempo bei der Schaffung neuer Jobs wohl verlangsamen. Um die besonders während der Pandemie hohe Nachfrage der Kunden bedienen zu können, hatte der US-Konzern das Personal in vielen Teilen der Welt teils erheblich aufgestockt.

Der Elektroautobauer Tesla (+0,5%) hat die Auslieferungen aus seinem Werk in Schanghai nach der Erweiterung seiner Fertigungsstraßen deutlich gesteigert. Aus der Fabrik, in der das Model Y und das Model 3 hergestellt werden, wurden im August fast 77.000 Autos ausgeliefert.

Casey's General Stores geben um 0,7 Prozent nach. Der Betreiber einer Kette von Mini-Märkten hatte mit dem Umsatz im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen des Markts übertroffen, das Ergebnis je Aktie enttäuschte jedoch.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                31.357,52        -0,7%     -223,76     -13,7% 
S&P-500              3.948,99        -0,8%      -30,88     -17,2% 
Nasdaq-Comp.        11.680,19        -0,9%     -111,72     -25,3% 
Nasdaq-100          12.142,51        -1,0%     -116,88     -25,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,47         +2,9        3,44      273,8 
5 Jahre                  3,36         -0,3        3,36      209,7 
7 Jahre                  3,34         -0,6        3,35      189,9 
10 Jahre                 3,26         -0,1        3,27      175,5 
30 Jahre                 3,41         +0,2        3,41      151,5 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Do, 8:57  Mi, 17:01    % YTD 
EUR/USD                0,9970        -0,4%      0,9998     0,9949   -12,3% 
EUR/JPY                143,47        -0,3%      143,68     143,75    +9,6% 
EUR/CHF                0,9687        -0,9%      0,9764     1,0184    -6,6% 
EUR/GBP                0,8672        -0,0%      0,8684     0,8676    +3,2% 
USD/JPY                143,95        +0,1%      143,70     144,48   +25,1% 
GBP/USD                1,1496        -0,4%      1,1508     1,1465   -15,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,9630        +0,1%      6,9633     6,9756    +9,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.178,82        -1,0%   19.235,64  18.905,59   -58,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               83,47        81,94       +1,9%      +1,53   +17,6% 
Brent/ICE               89,13           88       +1,3%      +1,13   +20,5% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              209,91       213,88       -1,9%      -3,97  +239,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.713,17     1.718,30       -0,3%      -5,13    -6,4% 
Silber (Spot)           18,53        18,53       +0,0%      +0,00   -20,5% 
Platin (Spot)          878,35       871,00       +0,8%      +7,35    -9,5% 
Kupfer-Future            3,49         3,44       +1,4%      +0,05   -21,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 08, 2022 09:56 ET (13:56 GMT)