Bericht des Aufsichtsrats

Zusammengefasster Lagebericht und Jahresabschluss der LPKF Laser & Electronics SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis

31. Dezember 2023

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Bestätigungsvermerk

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BERICHT DES AUFSICHTSRATS

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

trotz signifikanter Fortschritte, die LPKF in verschiedenen Bereichen erzielt hat, hat sich 2023 erneut als ein schwieriges Jahr für das Unternehmen erwiesen.

Das Unternehmen hat sowohl seine Umsatz- als auch seine Profitabilitätsziele verfehlt, obwohl es im vierten Quartal Rekordwerte verzeichnete. Die Nachfrage nach der marktführenden Technologie des Unternehmens ist zwar weiterhin groß, doch LPKF konnte sich dies nicht zunutze machen. Anhaltende operative Schwierigkeiten in der Lieferkette und in der Logistik sowie die Notwendigkeit, weitere Ressourcen einsetzen zu müssen, um Kunden neue Produkte anzubieten, haben das Unternehmen stark unter Druck gesetzt und zu Umsatzeinbußen geführt.

Der Vorstand hat intensiv an einer Lösung dieser operativen Probleme gearbeitet und zusätzlich organisatorische Veränderungen in einzelnen Vertriebsbereichen vorgenommen. Diese Maßnahmen haben entscheidend dazu beigetragen, LPKF wieder auf Kurs zu bringen, schlugen sich jedoch nicht rechtzeitig im Umsatz nieder.

2023 forderte der Aufsichtsrat den Vorstand auf, sich mit der Fixkostenstruktur zu befassen, die nach wie vor unverhältnismäßig zum kurz- bis mittelfristigen Umsatzwachstum ist. Parallel dazu plant der Vorstand mit uneingeschränkter Unterstützung des Aufsichtsrats, eine externe Beratungsfirma zu beauftragen, die Transformation des Unternehmens schneller voranzutreiben. Zentrale Themen werden dabei die Fixkostenstruktur sowie die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens in einem zunehmend dynamischen Umfeld sein. Ziel dieser Maßnahme ist es, neue Technologien schneller in den Markt zu bringen und einen stärker standardisierten Design-for-Manufacturing-Ansatz zu verfolgen, um Flexibilität und Skalierbarkeit zu steigern.

Diese Maßnahmen werden eine Steigerung der Profitabilität zur Folge haben, die in der zweiten Jahreshälfte 2024 deutlicher erkennbar werden dürfte.

Im Jahr 2023 hat der Aufsichtsrat der LPKF SE mit der Wahl von Alexa Hergenröther und Anka Wittenberg in den Aufsichtsrat sowie dem Ausscheiden von Julia Kranenberg eine signifikante Veränderung durchlaufen.

Vor diesem Hintergrund konnten wir unsere Ausschüsse neu strukturieren, um künftig noch besser im Interesse von LPKF agieren zu können. Alexa Hergenröther hat den Vorsitz des neuen Prüfungs-, Risiko- und ESG-Ausschusses übernommen, Anka Wittenberg ist nun Vorsitzende des neu zusammengeführten Vergütungs- und Nominierungsausschusses. Zudem haben wir in diesem Rahmen einen Strategieausschuss ins Leben gerufen, mit dessen Vorsitz Dr. Dirk Rothweiler betraut wurde.

Dank dieser Anpassungen kann sich der Aufsichtsrat nun besser auf wichtige Aspekte wie ESG, Risikomanagement, die Qualität von Prüfungsaktivitäten, die Zusammensetzung und das Fähigkeitsprofil des Aufsichtsrats, die Nachfolgeplanung für den Vorstand, die

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erforderliche Beschleunigung des Wachstums und die breite Einführung neuer Technologien konzentrieren.

Da die Ausschüsse als Arbeitsgruppen fungieren, hat der Aufsichtsrat nun die Möglichkeit, zusätzliche wertvolle Zeit in die breitere und intensivere Behandlung von Themen zu investieren und auf dieser Grundlage aufschlussreiche Informationen bereitzustellen und fundierte Empfehlungen gegenüber dem Aufsichtsrat und dem Vorstand auszusprechen.

Der Aufsichtsrat schätzt den intensiven Austausch mit dem Vorstand, die damit einhergehende Transparenz und die Agilität, mit der er wichtige Entscheidungen treffen kann, insbesondere in schwierigen Zeiten.

Der Aufsichtsrat und ich möchten dem Vorstand vor dem Hintergrund der anhaltenden Herausforderungen für seine harte Arbeit im Jahr 2023 danken. Darüber hinaus möchten wir allen Beschäftigten von LPKF unsere Anerkennung für ihre Bemühungen, ihren Einsatz und ihre Mitwirkung aussprechen. Die Interessen unserer Beschäftigten wurden durch die Betriebsräte konstruktiv vertreten. Sie beachten die Gesamtsituation des Unternehmens auch weiterhin angemessen. Wir sind den Betriebsräten für ihre wertvollen Beiträge dankbar.

Schließlich möchten wir unseren Aktionärinnen und Aktionären für ihre anhaltende Unterstützung, ihre Geduld und das uns allen trotz mangelnder sichtbarer Resultate 2023 weiterhin entgegengebrachte Vertrauen danken.

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft im Berichtszeitraum sehr genau begleitet und die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.

Im Geschäftsjahr 2023 traf sich der Aufsichtsrat zu insgesamt acht Sitzungen. Sieben dieser Sitzungen wurden gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern abgehalten. Diese Termine hat der Aufsichtsrat jeweils auch genutzt, um sich geschlossen, ohne die Teilnahme der Vorstandsmitglieder, zu beraten. Eine weitere Aufsichtsratssitzung wurde ohne die Beteiligung der Vorstandsmitglieder abgehalten. Sechs der Aufsichtsratssitzungen wurden als Präsenzsitzungen (z. T. mit Onlineteilnahme einzelner Mitglieder) abgehalten, zwei in virtueller Form per Videokonferenz. Daneben wurde auch ein Beschluss außerhalb von Sitzungen im fernmündlichen Verfahren gefasst.

Der Aufsichtsrat hat die Tätigkeit des Vorstands im Verlauf des Geschäftsjahrs regelmäßig überwacht und ihn dabei in verschiedenen Bereichen der Unternehmenssteuerung einschließlich Nachhaltigkeitsthemen beraten. Über Themen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Finanzlage, der Risikolage, des Risikomanagements sowie der Einhaltung der Compliance-Vorschriften hat der Vorstand den Aufsichtsrat zeitnah informiert. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den verabschiedeten Plänen wurden mit dem Vorstand diskutiert. In bedeutsame Entscheidungen für den Konzern wurde der Aufsichtsrat frühzeitig eingebunden. Der Vorstand berichtet im Monatsrhythmus schriftlich an den Aufsichtsrat über die Ertrags- und Liquiditätssituation verbunden mit einem Blick auf die Geschäfts- sowie Risikolage.

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Die Mitglieder des Aufsichtsrats konnten sich mit den vorgelegten Unterlagen und Beschlussvorlagen kritisch befassen und mit Unterstützung der betreffenden Ausschüsse eigene Anregungen einbringen. Dafür nutzte der Aufsichtsrat außer den offiziellen Aufsichtsratssitzungen zahlreiche Gespräche mit dem Vorstand. Darüber hinaus stand der Aufsichtsrat, insbesondere der Vorsitzende des Aufsichtsrats, regelmäßig im Informationsaustausch mit den Mitgliedern des Vorstands, insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden. Zustimmungspflichtige Maßnahmen wurden den Mitgliedern des Aufsichtsrats entsprechend der Satzung und der Geschäftsordnung sowie gegebenenfalls den Empfehlungen der jeweiligen Ausschussvorsitzenden vorgelegt. Darüber hinaus überwacht und überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig die Rechtmäßigkeit, Ordnungsgemäßheit und Zweckmäßigkeit des Handelns des Vorstands. Soweit erforderlich erhielt der Aufsichtsrat Einsicht in die Bücher und Geschäftsunterlagen der Gesellschaft.

VOM AUFSICHTSRAT BEHANDELTE THEMEN / BERATUNGEN

Im Verlauf des Jahres hat der Aufsichtsrat mit Unterstützung seiner Ausschüsse intensive Gespräche mit dem Vorstand über verschiedene operative, strategische und organisatorische Themen geführt, unter anderem die Identifizierung und Lösung von operativen Problemen in den Business Units von Solar und Welding, die Behebung von Lieferkettenschwierigkeiten, Kostenoptimierung, die Allokation interner Ressourcen zur optimalen Unterstützung der Entwicklung verschiedener disruptiver Technologien wie LIDE und ARRALYZE, die Förderung der Investition in ein neues CRM-System mit anschließender Einführung sowie ein ERP-Upgrade für eine bessere Planung und Skalierbarkeit.

Darüber hinaus wurde Anfang des Jahres 2023 viel Zeit für die Ausarbeitung eines neuen Vergütungsplans aufgewendet, mit dem LPKF in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt wichtige Talente gewinnen und binden kann. Dieser neue Vergütungsplan wurde bei der Hauptversammlung im Mai 2023 genehmigt.

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand kontinuierlich über die Geschäftsentwicklung und die Überwachung der vereinbarten Führungskennzahlen, insbesondere Auftragsbestand, Auftragseingang, Working Capital, Liquidität sowie die Profitabilität informiert. Wenn angebracht, hat der Aufsichtsrat Verbesserungen oder weitere Maßnahmen im Rahmen seines Mandats angeraten.

Weiterhin wurde ausführlich über Wachstumsoptionen sowie die Markteinführung der entwickelten Zukunftstechnologien und den Fortschritt bei der Kundendiversifizierung beraten. In diesem Berichtszeitraum fand wieder eine Strategiesitzung mit dem Vorstand und den Bereichsleitern statt. Der Aufsichtsrat konnte sich mit der Unternehmensstrategie ausführlich auseinandersetzen und sie diskutieren. Die Strategiesitzung dient als eine Grundlage für die Unternehmensplanung.

Maßnahmen der internen Revision sind fester Bestandteil der entsprechenden Aufsichtsratssitzungen. Die interne Revision ist bei der LPKF Laser & Electronics SE an die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Hannover ausgelagert. Diese untersucht mit einem festgelegten Zeit- und Prüfungsplan ausgewählte Unternehmensbereiche. Die Prüfung umfasst Begehungen, um die Effizienz der Kontrollsysteme zu testen, aber auch Schulungen und Weiterbildungen für kontinuierliche Verbesserungen. Der Bericht wurde dem

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Aufsichtsrat durch BDO vorgelegt. Die Empfehlungen wurden ausführlich besprochen, mit dem Vorstand überprüft und anschließend genehmigt.

Im Anschluss an die Hauptversammlung am 17. Mai 2023 fand eine konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats statt, in der Jean-Michel Richard und Dr. Dirk Michael Rothweiler als Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats wiedergewählt wurden. Außerdem wurde eine Neustrukturierung der Ausschüsse des Aufsichtsrats eingeleitet und deren Mitglieder gewählt. In seiner Sitzung am 20. Juli 2023 schloss der Aufsichtsrat die Neustrukturierung und Besetzung der Ausschüsse ab und beschloss die entsprechende Anpassung seiner Geschäftsordnung.

ARBEIT IN DEN AUSSCHÜSSEN DES AUFSICHTSRATS

Die Ausschüsse wurden im Geschäftsjahr 2023 neu strukturiert und teilweise neu besetzt.

Bis zur Hauptversammlung am 17. Mai 2023 hatte der Aufsichtsrat die folgenden Ausschüsse eingerichtet, die wie nachstehend dargestellt besetzt waren:

Prüfungs- und

Nominierungs-

Vergütungs- und

Risikoausschuss

ausschuss

ESG-Ausschuss

Jean-Michel

Dr. Dirk

Julia

Vorsitzende(r)

Richard

Rothweiler

Kranenberg

Dr. Dirk

Julia

Dr. Dirk

Mitglied

Rothweiler

Kranenberg

Rothweiler

Prof. Dr.-Ing.

Ludger

Jean-Michel

Jean-Michel

Mitglied

Overmeyer

Richard

Richard

In seiner konstituierenden Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung am 17. Mai 2023 wählte der Aufsichtsrat zunächst erneut Jean-Michel Richard, Dr. Dirk Rothweiler und Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer in den Prüfungs- und Risikoausschuss. Anstelle des Nominierungs- sowie Vergütungs- und ESG-Ausschusses beschloss der Aufsichtsrat einen Vergütungs- und Nominierungsausschuss zu bilden, dem bis auf weiteres die Aufgaben des bisherigen Nominierungs- sowie Vergütungs- und ESG-Ausschusses übertragen wurden, und wählte Anka Wittenberg, Jean-Michel Richard und Dr. Dirk Rothweiler zu Mitgliedern und Anka Wittenberg zur Vorsitzenden des Vergütungs- und Nominierungsausschusses.

In seiner Sitzung am 20. Juli 2023 schloss der Aufsichtsrat die Neustrukturierung und Besetzung seiner Ausschüsse ab. Seitdem verfügt der Aufsichtsrat über die folgenden Ausschüsse, die wie nachstehend dargestellt besetzt sind:

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Prüfungs-, Risiko-

Vergütungs- und

und ESG-

Nominierungs-

Strategieaus-

Ausschuss

ausschuss

schuss

Alexa

Dr. Dirk

Vorsitzende(r)

Hergenröther

Anka Wittenberg

Rothweiler

Prof. Dr.-Ing.

Jean-Michel

Jean-Michel

Ludger

Mitglied

Richard

Richard

Overmeyer

Dr. Dirk

Alexa

Mitglied

Anka Wittenberg

Rothweiler

Hergenröther

Die Aufgabenbereiche der einzelnen Ausschüsse sind klar definiert. Die Rolle der einzelnen Ausschüsse besteht im Allgemeinen in der Prüfung, Erörterung und Abgabe von Empfehlungen an den Aufsichtsrat, der anschließend bei Bedarf Beschlüsse fasst. Die Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben. Die Aufgaben der Ausschüsse sind im Einzelnen in der Erklärung zur Unternehmensführung und in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats beschrieben.

Der Prüfungs- und Risikoausschuss hielt bis zur Neustrukturierung der Ausschüsse am 20. Juli 2023 vier turnusmäßige Sitzungen ab. Eine davon fand als Präsenzsitzung statt, drei in virtueller Form per Videokonferenz. Nach Neustrukturierung der Ausschüsse hielt der Prüfungs-, Risiko- und ESG-Ausschuss zwei turnusmäßige Sitzungen ab. Beide fanden in virtueller Form per Videokonferenz statt. In Anwesenheit der unabhängigen Abschlussprüfer, des Vorstandsvorsitzenden, des Finanzvorstands, des Leiters Rechnungswesen und des Leiters Corporate Audit befasste sich der Prüfungs- und Risikoausschuss mit den Abschlüssen und dem zusammengefassten Lagebericht für das Unternehmen und den LPKF-Konzern. Im Rahmen der Vorbereitung und Umsetzung der Prüfung stand der Prüfungs- und Risikoausschuss im regelmäßigen Austausch mit den unabhängigen Abschlussprüfern, ohne Beteiligung des Vorstands. Darüber hinaus kam er regelmäßig in geschlossenen Sitzungen ohne Beteiligung des Vorstands und der unabhängigen Abschlussprüfer zusammen. Außerhalb seiner Sitzungen stand der Vorsitzende des Prüfungs- und Risikoausschusses im regelmäßigen Austausch mit den unabhängigen Abschlussprüfern in Bezug auf den Prüfungsfortschritt und erstattete darüber Bericht an den Prüfungsausschuss.

Der Prüfungs- und Risikoausschuss führte ein Auswahlverfahren gemäß Art. 16 der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse und zur Aufhebung des Beschlusses 2005/909/ EG der Kommission ("Abschlussprüfungsverordnung") durch. Er empfahl auf dieser Grundlage dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung am 17. Mai 2023 vorzuschlagen, entweder die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder die Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 zu wählen. Dabei hat der Prüfungsausschuss seine Präferenz für die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mitgeteilt und begründet. Gestützt auf diese Empfehlung hat der Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorgeschlagen, die Baker Tilly GmbH & Co. KG

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Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 zu wählen.

Der Prüfungs-, Risiko- und ESG-Ausschuss bereitete die Entscheidung des Aufsichtsrats über die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten, über die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer und über die Honorarvereinbarung vor. Er legte den Prüfungsplan und die Tätigkeitsschwerpunkte des Prüfungs- und Risikoausschusses fest. Er überwachte die Auswahl, Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz der unabhängigen Abschlussprüfer sowie ihre Leistungen.

Gegenstand der Sitzungen waren zudem die Beratungen zur Geschäftsentwicklung und zur Kosteneffizienz des Unternehmens sowie die Quartalsmitteilungen und der Halbjahresfinanzbericht. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausschussarbeit bestand in der Prüfung des internen Überwachungssystems (Internes Kontrollsystem, Internes Risikomanagementsystem, Interne Revision und Compliance), über dessen Methoden und Wirksamkeit sich die Ausschussmitglieder eingehend informierten. Im Fokus des Prüfungs-, Risiko- und ESG-Ausschusses standen zudem die aktuellen und zukünftigen regulatorischen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Umsetzung, einschließlich der Anforderungen der EU-Taxonomie und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).

Der Nominierungsausschuss traf sich bis zur Bildung des neuen Vergütungs- und Nominierungsausschusses am 17. Mai 2023 zu zwei Sitzungen. An den beiden formellen Sitzungen, die jeweils virtuell per Videokonferenz abgehalten wurden, haben alle Mitglieder des Nominierungsausschusses teilgenommen. Die formellen Sitzungen fanden jeweils am selben Tag wie die ordentlichen Aufsichtsratssitzungen und die geschlossenen Sitzungen des Aufsichtsrats statt. Auf diese Weise konnte der Aufsichtsrat über die Tätigkeit des Nominierungsausschusses informiert werden und so Beschlüsse auf Grundlage von Vorschlägen des Nominierungsausschusses in unmittelbarem Nachgang zu dessen Sitzungen fassen. Insbesondere hat der Nominierungsausschuss:

  1. den geltenden Beschluss über die Zusammensetzung und das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats im Rahmen einer jährlichen Überprüfung kritisch diskutiert und die Vergrößerung des Aufsichtsrats von vier auf fünf Mitglieder empfohlen, um wesentliche Kompetenzen im besten Interesse der Gesellschaft und ohne Abweichung von relevanten Empfehlungen - einschließlich der des Deutschen Corporate Governance Kodex - abbilden zu können,
  2. eine detaillierte Qualifikationsmatrix für den Aufsichtsrat erarbeitet und zur Beschlussfassung empfohlen,
  3. die Zielgrößen für die Frauenquoten im Aufsichtsrat, im Vorstand und in den beiden dem Vorstand nachgelagerten Führungsebenen kritisch erörtert und dem Aufsichtsrat Handlungsoptionen für das weitere Vorgehen empfohlen,
  4. die Optionen für die (infolge der Umfirmierung auf eine Europäische Aktiengesellschaft - SE) anstehenden Neuwahlen des Aufsichtsrats im Detail erörtert und dem Aufsichtsrat empfohlen, der Hauptversammlung eine gestaffelte

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Mandatierung vorzuschlagen, um so im besten Interesse der Gesellschaft und deren Aktionären eine möglichst kontinuierliche Nachfolgeplanung zu ermöglichen,

  1. mit Unterstützung eines externen Personalberaters einen qualifizierten Nominierungsprozess für die Wahl einer neuen Aufsichtsrätin strukturiert, da die bisherige nicht zur Wiederwahl zur Verfügung stand, sowie für ein weiteres Mitglied zur Erweiterung des Aufsichtsrats von vier auf fünf Mitglieder, und dazu umfangreiche Vorstellungsgespräche geführt und Empfehlungen an den Aufsichtsrat ausgesprochen,
  2. die Diskussion zur gemeinsamen Nachfolgeplanung des Vorstands entlang der im Vorjahr gesetzten Eckpunkte proaktiv fortgeführt, das Diversitätskonzept für den Vorstand einer jährlichen Überprüfung unterzogen und dem Aufsichtsrat die jährliche Überprüfung der Rollenprofile empfohlen und
  3. den Dialog mit dem Vorstand über die weitere Professionalisierung der Prozesse und Methoden bezüglich der Grundsätze der Personalplanung über den Vorstand hinaus proaktiv fortgeführt.

Zusätzlich zu den formellen Ausschusssitzungen kam der Nominierungsausschuss informell zusammen, um die formellen Sitzungen vorzubereiten, wobei der Vorsitzende des Nominierungsausschusses den Aufsichtsrat und den Vorstand regelmäßig über den Stand und die nächsten Schritte der respektiven laufenden Tätigkeiten informiert hat.

Darüber hinaus wandte sich der Vorsitzende des Nominierungsausschusses (bzw. die Vorsitzende des Vergütungs- und Nominierungsausschusses nach dessen Bildung am 17. Mai 2023) für einen kontinuierlichen Austausch und eine fortlaufende Abstimmung während des gesamten Geschäftsjahres regelmäßig an den Vorstand, insbesondere den Vorstandsvorsitzenden.

Der Vergütungs- und ESG-Ausschuss hielt bis zur Formierung des neuen Vergütungs- und Nominierungsausschusses am 17. Mai 2023 zwei Sitzungen ab. Unter der Leitung von Julia Kranenberg fanden beide Sitzungen virtuell per Videokonferenz statt. Der Vergütungs- und ESG-Ausschuss bereitete Entscheidungen des Aufsichtsrats bezüglich der Feststellung und Überprüfung der Angemessenheit der Vergütung des Vorstands und der Genehmigung des Vergütungsberichts vor. Es wurden umfangreiche Anstrengungen unternommen, um die Bedenken auszuräumen, die bei der letztjährigen Hauptversammlung in Bezug auf den Vergütungsbericht geäußert wurden, und um das Vergütungssystem für den Vorstand umzugestalten. Der Ausschuss nahm weiterhin die Dienste eines externen Beraters in Anspruch, der 2022 hinzugezogen wurde, um diese wichtige Initiative zu unterstützen. Dies beinhaltete umfangreiche Beratungen, die über die beiden formellen Sitzungen des Gesamtausschusses hinausgingen. Der neue Vergütungsplan wurde bei der Hauptversammlung am 17. Mai 2023 genehmigt. Darüber hinaus galt der Entwicklung weiterer Initiativen zur Unterstützung der ESG-Agenda von LPKF besondere Aufmerksamkeit. Hierzu zählen eine weitere Verringerung der CO2-Emissionen, das Engagement von Beschäftigten in den Gemeinden, in denen LPKF tätig ist, und eine erhöhte Transparenz bei der Offenlegung zur Governance nach dem überarbeiteten Vergütungsbericht 2022.

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Der am 17. Mai 2023 neu gebildete Vergütungs- und Nominierungsausschuss tagte im verbliebenen Jahr 2023 drei Mal. Der Aufsichtsrat hat im März 2023 ein neues Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder beschlossen, welches durch die Hauptversammlung am 17. Mai 2023 gebilligt worden ist. Im Ausschuss wurden die entsprechenden Anpassungen der Vorstandsverträge diskutiert, vorbereitet und dem Aufsichtsrat zur Abstimmung vorgelegt. Der Ausschuss nahm die Dienstleistungen eines auf Arbeitsrecht spezialisierten externen Beraters in Anspruch, um diese wichtigen Anpassungen zu finalisieren. Weiterhin haben die Mitglieder des Vergütungs- und Nominierungsausschusses insbesondere Entscheidungen des Aufsichtsrats bezüglich der Anpassung der Festlegung von Leistungskriterien und der Zielvorgaben für die variable Vergütung vorbereitet.

Weiterhin hat der neu gebildete Vergütungs- und Nominierungsausschuss den geltenden Beschluss über die Zusammensetzung und das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats im Rahmen einer jährlichen Überprüfung kritisch diskutiert und der neuen Zusammensetzung des Aufsichtsrats angepasst. Eine aktualisierte Qualifikationsmatrix wurde für den Aufsichtsrat erarbeitet und zur Beschlussfassung empfohlen.

Der am 20. Juli 2023 neu etablierte Strategieausschuss kam 2023 zwei Mal zusammen. Beide Sitzungen fanden in virtueller Form per Videokonferenz statt. In seiner inaugurierenden Sitzung hat sich der Strategieausschuss im Detail über Schwerpunktthemen und seine Arbeitsweise beraten, dabei den Vorstand eng eingebunden und Festlegungen bezüglich der kurz- und mittelfristigen Priorisierung und zeitlichen Strukturierung der Ausschussarbeit getroffen. In der weiteren Sitzung wurden anlassbezogen Fragestellungen im Zusammenhang der Unternehmensstrategie erörtert.

TEILNAHME DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER AN DEN SITZUNGEN IM JAHR 2023 Die Teilnahme der Mitglieder des Aufsichtsrats an den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse wird im Folgenden in individualisierter Form offengelegt:

Teilnahme an den Sitzungen des Plenums

Name

Mitglied seit

Sitzungsteilnahme

in %

(8, davon 6 in Präsenz)

Herr Jean-Michel Richard (Vorsitz)

2020

81/8

100

Herr Dr. Dirk Michael Rothweiler

2017

81/8

100

Herr Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer

2019

82/8

100

Frau Julia Kranenberg

2021 - 17.05.2023

32/3

100

Frau Alexa Hergenröther

08.06.2023

43/4

100

Frau Anka Wittenberg

17.05.2023

54/5

100

Durchschnittliche Teilnahmequote

100

1 davon 4 in virtueller Teilnahme / ² davon 3 in virtueller Teilnahme / ³ davon 1 in virtueller Teilnahme / 4 davon 2 in virtueller Teilnahme

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Teilnahme an den Ausschusssitzungen bis zur Neustrukturierung

Name

Prüfungs- und

Vergütungs- und

Nominierungs-

in %

Risikoausschuss

ESG-Ausschuss

ausschuss

(4, davon 1 in

(2, davon 0 in

(3, davon 1 in

Präsenz)

Präsenz)

Präsenz)

Herr Jean-Michel Richard

(Vorsitz)

41/4

22/2

31/3

100

Herr Dr. Dirk Michael

Rothweiler

41/4

22/2

31/3

100

Herr Prof. Dr.-Ing. Ludger

Overmeyer

41/4

100

Frau Julia Kranenberg

(bis 17.05.2023)

22/2

22/2

100

Frau Alexa Hergenröther

(seit 08.06.2023)

Frau Anka Wittenberg

(seit 17.05.2023)

13/1

100

Durchschnittliche

Teilnahmequote

100

1 davon 3 in virtueller Teilnahme / ² davon 2 in virtueller Teilnahme / ³ davon 0 in virtueller Teilnahme

Teilnahme an den Ausschusssitzungen ab der Neustrukturierung

Name

Prüfungs-,

Vergütungs- und

Strategie-

in %

Risiko- und ESG-

Nominierungs-

ausschuss

Ausschuss

ausschuss

(2, davon 0 in

(2, davon 0 in

(2, davon 0 in

Präsenz)

Präsenz)

Präsenz)

Herr Jean-Michel Richard

(Vorsitz)

21/2

21/2

100

Herr Dr. Dirk Michael

Rothweiler

21/2

21/2

100

Herr Prof. Dr.-Ing. Ludger

Overmeyer

21/2

100

Frau Julia Kranenberg

(bis 17.05.2023)

100

Frau Alexa Hergenröther

(seit 08.06.2023)

21/2

21/2

Frau Anka Wittenberg

(seit 17.05.2023)

21/2

21/2

100

Durchschnittliche

Teilnahmequote

100

1 davon 2 in virtueller Teilnahme

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LPKF - Laser & Electronics AG published this content on 19 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 21 March 2024 07:18:03 UTC.