Neuhausen (awp) - Der Telemedizin-Anbieter Lifewatch bittet seine Aktionäre um die Zustimmung zu einer Kapitalerhöhung, um eine mögliche Liquiditätsunterdeckung im Nachgang des Highmark-Schiedsurteils zu verhindern.

In der am Donnerstag publizierten Einladung zur Generalversammlung empfiehlt der Verwaltungsrat, einer ordentlichen Kapitalerhöhung von bis zu 5 Millionen Aktien zuzustimmen. Wie es weiter heisst, will Lifewatch damit auch Kapital für zukünftiges Wachstum und die Expansion der Geschäftsaktivitäten zur Verfügung haben.

Weiter empfiehlt der Verwaltungsrat die Zuwahl von drei neuen Mitgliedern; und zwar von Raymond Cohen, Didier Hoch, und John Doulis. Zusammen mit den anderen beiden Verwaltungsräten Patrick Schildknecht und Thomas Rühle, welche sich zur Wiederwahl stellen, würde der Verwaltungsrat künftig fünf Mitglieder umfassen. Sieben Verwaltungsräte treten nicht zur Wiederwahl an.

Lifewatch muss der US-Krankenkasse Highmark gemäss einem kürzlich publizierten Schiedsspruch eine Summe von 18,7 Mio USD plus Zinsen berappen. Der Anbieter von Herzüberwachungs-Dienstleistungen will das aber so nicht akzeptieren.

MASSIVE VERWÄSSERUNG

Damit kommt Lifewatch nicht aus den Schlagzeilen; der Nachrichtenfluss war zuletzt ziemlich intensiv. Feierte das Unternehmen noch am 17. März mit einem Nettogewinn von 1,62 Mio USD die Rückkehr in die Gewinnzahlen, wurde nur vier Tage später die Schadenersatzsumme beziffert, die Highmark entrichtet werden muss. Weitere zwei Tage später korrigierte Lifewatch den gerade erst gezeigten Jahresbericht - und wieder gab es doch nur rote Zahlen.

Und nun die besagte Kapitalerhöhung, welche die Lifewatch-Aktien am Gründonnerstag um 8,2% auf 13,40 CHF nach unten drückt. Das erstaunt nicht, ist doch die Gewinnverwässerung bei aktuell 13,5 Millionen ausgegebenen Aktien massiv. Seit Vorlage der Jahreszahlen haben die Papiere gar um fast 14% an Wert eingebüsst.

ra/rw