Vaduz (awp) - Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) ist im ersten Halbjahr 2023 gewachsen und hat auch den Gewinn gesteigert. Dank einem weiteren Zufluss an Kundengeldern stiegen auch die verwalteten Vermögen weiter an.

Das Konzernergebnis steigerte die LLB in der ersten Jahreshälfte um knapp 17 Prozent auf 88,7 Millionen Franken, wie das Institut am Donnerstag bekanntgab. Es sei das beste Halbjahresergebnis seit mehr als zehn Jahren.

Der Geschäftsertrag legte um gut 10 Prozent auf 267,2 Millionen Franken zu. Im wichtigsten Teilbereich, dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft, ging der Erfolg indes um 13 Prozent auf 97,7 Millionen Franken zurück, vor allem aufgrund der im Vergleich zur Vorjahresperiode tieferen durchschnittlichen Depotvolumen, der geringeren Handelsaktivität sowie durch gesunkene Erträge im Immobiliengeschäft in Österreich.

Die Bank profitierte indes vom höheren Zinsniveau. So nahm der Erfolg im Zinsengeschäft um über 11 Prozent auf 81,8 Millionen Franken zu. Der Ertrag aus dem Handelsgeschäft kletterte gar um mehr als 55 Prozent auf 82,5 Millionen. Zu verdanken sei dies dem "aktiven Management" des Überhangs an Kundengeldern in Fremdwährungen.

Kosten steigen weniger stark als Erträge

Die Kosten erhöhten sich ebenfalls, insbesondere wegen der Schaffung von mehr als 100 Stellen über die vergangenen 12 Monate. Da der Kostenanstieg allerdings geringer ausfiel als das Wachstum des Ertrags, verbesserte sich das Kosten/Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio) gegenüber Mitte 2022 um 1,8 Prozentpunkte auf 61,0 Prozent.

Die Netto-Neugeldzuflüsse beliefen sich auf 0,8 Milliarden Franken, entsprechend einem annualisierten Wachstum von 1,9 Prozent. Die verwalteten Vermögen steigen damit im Vergleich zu Ende 2022 um 4,2 Prozent auf 87,4 Milliarden Franken.

Das Geschäftsvolumen, das bei der LLB die Kundenvermögen plus die Kundenausleihungen umfasst, erreichte Ende Juni 102,3 Milliarden Franken und lag damit um 4,0 Prozent über dem Stand von Ende 2022. Die Kundenausleihungen erhöhten sich dabei um 2,9 Prozent auf 14,9 Milliarden.

Zum Ausblick schreibt die LLB, dass weiter mit Zuversicht in die Zukunft geschaut werde. Für das Gesamtjahr erwartet die Gruppe deshalb ein solides Ergebnis.

Weiter kündigt die Bank ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 400'000 Aktien oder 1,3 Prozent des Aktienkapitals an. Die zurückgekauften Aktien sollen für Treasury-Management-Zwecke verwendet werden. Das Programm startet am 28. August 2023 und dauert längstens bis am 27. August 2026.

Expansion in Deutschland

Die Zuversicht in das weitere Wachstum unterstreichen zudem die Absichten für Deutschland. Wegen der stetig steigenden Nachfrage bei deutschen Kunden und dem weiteren Potential will die Bank künftig vor Ort präsent sein und gründet deshalb eine Zweigniederlassung. Ab 2024 ist die Eröffnung von drei neuen Standorten in Frankfurt, Düsseldorf und München mit insgesamt rund 40 Mitarbeitenden geplant.

cf/kw