NEW YORK (awp international) - Die US-Bank JPMorgan Chase rechnet angesichts absehbar weiter steigender Leitzinsen in diesem Jahr mit deutlich höheren Zinseinnahmen. Zusammen mit einer wachsenden Kreditnachfrage dürften die höheren Leitzinsen den Zinsüberschuss abseits des Handels mit Aktien und Anleihen auf mehr als 56 Milliarden US-Dollar nach oben treiben, heisst es in einer Präsentation zum Investorentag des Instituts am Montag in New York. Bisher war die JPMorgan-Führung von einem Anstieg auf 53 Milliarden Dollar ausgegangen, nachdem der Zinsüberschuss im vergangenen Jahr 44,5 Milliarden Dollar betragen hatte. Die Aktie stieg im vorbörslichen US-Handel um eineinhalb Prozent.

Die neue Prognose basiert auf der Annahme, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins bis zum Jahresende auf etwa drei Prozent anhebt. Im ersten Quartal erzielte JPMorgan im Segment abseits des Handelsgeschäfts einen Zinsüberschuss von 11,8 Milliarden Dollar. In den restlichen Quartalen des Jahres soll er nun weiter steigen. Rechnet man die Erwartungen des Managements für das vierte Quartal 2022 auf ein ganzes Jahr hoch, entspricht dies einem Jahres-Zinsüberschuss in diesem Bereich von mehr als 66 Milliarden Dollar./stw/mis