--Einnahmen insgesamt stabil, Anleihehandel schwächer

--Rekordgewinn im Gesamtjahr

--CEO Dimon optimistisch

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Von David Benoit

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Großbank JP Morgan Chase hat im vierten Quartal bei gleichbleibenden Einnahmen weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleichwohl übertraf die Bank die Gewinnerwartungen der Analysten deutlich und erzielte ein Rekordergebnis im Gesamtjahr. CEO Jamie Dimon zeigte sich zuversichtlich.

JP Morgan fuhr in den drei Monaten bis Ende September einen Nettogewinn von 10,4 Milliarden US-Dollar ein, 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,33 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 3,01 Dollar gerechnet.

Im Gesamtjahr schaffte die Bank einen Rekordgewinn von 48,3 Milliarden Dollar. Das bisherige Hoch hatte 2019 - vor Beginn der Pandemie - bei 36,4 Milliarden Dollar gelegen.

Die Einnahmen blieben mit 29,3 Milliarden Dollar auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Analysten hatten mit 29,8 Milliarden Dollar etwas mehr prognostiziert. Im Gesamtjahr kletterten die Erträge um 1 Prozent auf 121,6 Milliarden Dollar.

In der vielbeachteten Corporate- und Investmentbank zeigte sich im Schlussquartal ein gemischtes Bild. Einerseits profitierte die Bank von deutlich höheren Provisionseinnahmen dank eines hohen Aufkommens an Fusionen und Übernahmen sowie IPOs. Auf der anderen Seite gingen die Erträge im Handelsgeschäft deutlich zurück, da sich die Aktivität im Handel mit Anleihen und Aktien weiter normalisierte.

Die gesamte Sparte steigerte die Erträge um 2 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar. Das Investmentbanking-Geschäft wuchs um 28 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Im Handel mit Anleihen sanken die Erträge dagegen um 16 Prozent, im Aktienhandel um 2 Prozent. Der Gewinn des gesamten Geschäftsbereichs sank um 9 Prozent auf 4,85 Milliarden Dollar.

CEO Dimon sprach insgesamt von "soliden Ergebnissen über alle Geschäftsbereiche hinweg". Mit Blick auf das Wirtschaftswachstum sei er optimistisch, "da die Stimmung bei den Unternehmen gut ist und die Verbraucher vom Wachstum auf dem Arbeitsmarkt und höheren Löhnen profitieren". Auf der Zinsseite kann die Bank auf Rückenwind von der Federal Reserve hoffen. Diese hatte signalisiert, im März mit der Erhöhung der Leitzinsen zu beginnen.

JP Morgan macht wie üblich den Auftakt für die Berichtssaison der US-Banken. Auch Wells Fargo legte bereits Zahlen vor, die deutlich besser ausfielen als erwartet. Am Freitag wird noch die Citigroup ihren Quartalsbericht veröffentlichen, in der kommenden Woche sind Morgan Stanley, Bank of America und Goldman Sachs an der Reihe. Hierzulande wird die Deutsche Bank übernächste Woche über den Verlauf des vierten Quartals bzw des Jahres 2021 berichten.

(Mitarbeit: Matthias Goldschmidt)

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January 14, 2022 07:53 ET (12:53 GMT)