NEW YORK (Dow Jones)--Die Aufwärtsbewegung zum Start des Handels am Freitag an der Wall Street hat zur Mittagszeit deutlich Fahrt aufgenommen. Der Markt schüttelt nicht nur die unter der Woche gemeldeten hohen Preissteigerungsraten und damit verbundene gestiegenen Marktzinsen ab, sondern auch das auf den niedrigsten Stand seit 2011 gesunkene Verbrauchervertrauen. Dieses hat zudem die Erwartung deutlich verfehlt. Stattdessen spielten die Akteure die starken Unternehmensergebnisse in der zuende gehenden Berichtssaison, heißt es.

Zum schwachen Verbrauchervertrauen merkt Marktexperte Jonathan Silver von Affinity Solutions einordnend an, dass die tatsächlichen Ausgaben der Verbraucher zuletzt widerstandsfähig gewesen seien. Sie würden insbesondere von Besserverdienern getragen, wohingegen der Rückgang des Stimmungsindex eher auf Geringverdiener zurückzuführen sei.

Der Dow-Jones-Index liegt ein halbes Prozent im Plus bei 36.110 Punkten. Der S&P-500 klettert um 0,7 Prozent und die technologielastigen Nasdaq-Indizes ziehen sogar um bis zu 1,0 Prozent an.


   Johnson & Johnson will sich aufspalten 

Gut kommt an der Börse an, dass sich der Pharma- und Gesundheitskonzern Johnson & Johnson in zwei Unternehmen aufspalten will. Das Geschäft mit Endkundenprodukten soll vom höhermargigen Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und Medizintechnik abgetrennt werden. Zwar ist noch nicht klar, in welcher Form die Transaktion durchgeführt werden soll, sie soll aber so vonstatten gehen, dass keine Steuern anfallen. Johnson & Johnson liegen 1,3 Prozent im Plus.

Auch Spotify Technology verbessern sich um 1,3 Prozent. Der Audio-Streaming-Dienstleister will für einen nicht genannten Betrag Findaway übernehmen - einen Anbieter von Hörbüchern.

Blink Charging legen nach bereits kräftigen Gewinnen im früheren Wochenverlauf um weitere 17,4 Prozent zu. Bei dem Betreiber von Ladestationen für Elektrofahrzeuge kommt insbesondere die Umsatzentwicklung gut an. Die Gewinne zuvor in der Woche sehen Börsianer derweil im Zusammenhang mit dem verabschiedeten Infrastrukturpaket in den USA und dem fulminanten Börsengang des Elektrofahrzeugbauers Rivian. Die Aktie legt weiter zu um fast 5 Prozent auf gut 129 Dollar. Gegenüber dem Ausgabekurs entspricht das einem Plus von über 65 Prozent. Die Tesla-Aktie verliert 3,8 Prozent.

Hewlett Packard Enterprise rutschen um fast 7 Prozent ab, nachdem Goldman Sachs eine Verkaufsempfehlung für die Aktie des IT-Unternehmens ausgesprochen hat.


   Marktzinsen steigen weiter - aber nur leicht 

Am Anleihemarkt, wo das Geschäft am Vortag feiertagsbedingt ruhte, setzt sich der Renditeanstieg mit den kursierenden Zinserhöhungserwartungen fort, aber nur sehr moderat. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juni 2022 ist zuletzt auf 70 von zuvor 50 Prozent gestiegen.

Die Ölpreise verzeichnen Abgaben von rund 1 Prozent. Der jüngst deutlich gestiegene Dollar sowie die Sorgen vor einer sinkenden Nachfrage werden als Bremsfaktoren genannt. Auch gebe es weiter die Spekulation, dass die USA ihre strategischen Ölreserven anzapfen könnten.


=== 
INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut       +/- % YTD 
DJIA                36.094,54      +0,5%        173,31          +17,9% 
S&P-500              4.680,83      +0,7%         31,56          +24,6% 
Nasdaq-Comp.        15.840,40      +0,9%        136,12          +22,9% 
Nasdaq-100          16.191,25      +1,0%        158,78          +25,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit           Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre               0,51       0,1        0,51       39,4 
5 Jahre               1,23       0,8        1,22       86,8 
7 Jahre               1,46       1,3        1,45       81,0 
10 Jahre              1,57       1,5        1,55       65,0 
30 Jahre              1,94       2,9        1,91       28,9 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 7:55 Uhr  Do., 17:13 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,1445      -0,0%        1,1446          1,1467    -6,3% 
EUR/JPY                130,37      -0,2%        130,71          130,70    +3,4% 
EUR/CHF                1,0542      -0,1%        1,0554          1,0558    -2,5% 
EUR/GBP                0,8532      -0,4%        0,8560          0,8569    -4,5% 
USD/JPY                113,91      -0,1%        114,21          113,99   +10,3% 
GBP/USD                1,3414      +0,4%        1,3372          1,3382    -1,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,3796      -0,2%        6,3891          6,3869    -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             63.200,76      -3,1%     64.789,76       64.898,16  +117,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               80,82      81,59         -0,9%           -0,77   +69,5% 
Brent/ICE               82,15      82,87         -0,9%           -0,72   +62,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.862,62   1.862,37         +0,0%           +0,25    -1,9% 
Silber (Spot)           25,22      25,23         -0,0%           -0,01    -4,4% 
Platin (Spot)        1.084,15   1.089,05         -0,4%           -4,90    +1,3% 
Kupfer-Future            4,45       4,40         +1,2%           +0,05   +26,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 12, 2021 12:35 ET (17:35 GMT)