Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Auf einen wenig veränderten Wochenauftakt stellen sich Marktteilnehmer an den europäischen Aktienmärkten ein. Der DAX wird zum Handelsstart am Montag nahezu unverändert bei etwa 15.950 Punkten erwartet, und im Euro-Stoxx-50 sieht es zunächst ebenfalls nach nur geringen Bewegungen aus. Marktteilnehmer warten zum einen auf neue Inflationsdaten und zum anderen auf den Beginn der Berichtsaison in den USA. "Die Erwartungen an die Berichtssaison sind hoch", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Denn ohne einen weiteren Gewinnanstieg seien die hohen Kurse und hohen Bewertungen an der Wall Street kaum zu rechtfertigen.

Zur Inflationsentwicklung heißt es, mit den nächsten Daten am Mittwoch könnte der Höhepunkt in der US-Inflation zwar erreicht sein. Die Erwartung an Zinserhöhungen dürfte aber zunächst fest verankert bleiben. Das spreche zunächst weiterhin tendenziell für Finanztitel und gegen Technologie-Werte.

Trotzdem hat die Citigroup am Morgen sowohl Infineon als auch STMicro auf die Kaufliste genommen. Das Kursziel für Infineon hat sie auf 48 Euro erhöht von 37,50 Euro. Goldman Sachs macht sich weiter für Daimler stark, das neue Kursziel liegt bei 102 Euro und damit ein Euro über dem bisherigen Ziel. Gegenüber dem Schlusskurs von 73,50 Euro sieht Goldman damit ein Potenzial von mehr als einem Drittel.


   EdF im Fokus - Gewaltiger Investitionsbedarf in AKWs 

Die Aktien von Frankreichs Atomstromversorger EdF dürften auch diese Woche im Fokus des Marktes stehen. Neben der Diskussion um die EU-Taxonomie und ihre Einstufung als "nachhaltig" steht der gewaltige Investitionsbedarf im Blick. "Trotz des offensichtlichen Bedarfs an Atomstrom für E-Mobilität ist nicht ganz klar, ob das auch gewinnbringend für Aktionäre wird", meint ein Händler.

Denn der Investitionsbedarf für den Aufbau neuer und die Wartung alter Kraftwerke erfordert enorme Investitionen: In einem Interview mit dem Journal du Dimanche sagte EU-Kommissar Thierry Breton, es seien bis 2050 über 500 Milliarden Euro dafür erforderlich. Breton wirbt daher zur vereinfachten Finanzierung des Aufbaus für die Einstufung als nachhaltig.


   Öl bleibt teuer 

Das Barrel der Rohölsorte Brent startet bei 81,82 Dollar kaum verändert in die Woche. gegenüber dem Jahresbeginn handelt Öl damit weiterhin mit einem Plus von 5 Prozent. Mit Blick auf die niedrigen Temperaturen in Teilen der USA sowie den Produktionsausfällen in Kasachstan und Lieferengpässen in Libyen rechnet Ulrich Stephan, Anlagestratege bei der Deutschen Bank, kurzfristig nicht mit niedrigeren Notierungen. Mittelfristig könnten sich die Ölmärkte allerdings entspannen, meint er mit Blick auf die für Anfang Februar vereinbarte Produktionsanhebung.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 18:55  % YTD 
EUR/USD           1,1332      -0,2%     1,1357     1,1357  -0,3% 
EUR/JPY           131,21      -0,1%     131,30     131,30  +0,3% 
EUR/CHF           1,0433      -0,0%     1,0884     1,0436  +0,6% 
EUR/GBP           0,8343      -0,2%     0,8362     0,8363  -0,7% 
USD/JPY           115,79      +0,2%     115,61     115,62  +0,6% 
GBP/USD           1,3583      +0,0%     1,3582     1,3580  +0,4% 
USD/CNH           6,3779      -0,1%     6,3855     6,3851  +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.944,64      -0,6%  42.200,26  41.961,69  -9,3% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          78,92      78,90      +0,0%       0,02  +4,9% 
Brent/ICE          81,70      81,75      -0,1%      -0,05  +4,8% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.793,68   1.796,38      -0,2%      -2,70  -2,0% 
Silber (Spot)      22,24      22,38      -0,6%      -0,14  -4,6% 
Platin (Spot)     959,30     961,50      -0,2%      -2,20  -1,2% 
Kupfer-Future       4,39       4,41      -0,4%      -0,02  -1,6% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 10, 2022 02:07 ET (07:07 GMT)