Die Zeit für Griechenland wird immer knapper. Allerdings spricht man schon seit Wochen von einer baldigen Einigung der Geldgeber und der griechischen Regierung im Schuldenstreit. Zahlungen wurden "gebündelt", somit "allerletzte" Termine verschoben und trotz immer wieder stattfindender Gespräche gibt es nichts, außer gegenseitiger Versicherungen einander wieder zu Beratungen zu treffen und eine gemeinsame Lösung zu suchen. Überraschend hat sich jetzt der Internationale Währungsfonds aus den Verhandlungen zur Auszahlung weiterer Finanzhilfen aus dem zweiten Rettungspaket zurückgezogen. Zu groß seinen noch die Differenzen in Bezug auf Steuern, Renten und Finanzierung. In Athen hat indessen das Oberste Verwaltungsgericht einen Teil der Rentenkürzungen für rechtswidrig erklärt. Griechenlands Premier Alexis Tsipras hat somit auch mit Schwierigkeiten aus den eigenen Reihen zu kämpfen, was seine Verhandlungsposition nicht gerade einfacher macht. Momentan wird wieder mehr von einem bevorstehenden Grexit gesprochen, als von einer bevorstehenden Einigung.

In den Vereinigten Staaten wird immer noch über den Zeitpunkt der ersten Zinsanhebung spekuliert. Die Wirtschaftsdaten des ersten Quartals 2015 blieben weit hinter den Erwartungen zurück, der Arbeitsmarkt hingegen entwickelte sich ausgesprochen positiv. Noch zeigt sich das FOMC zögerlich, trotzdem rechnen einige Analysten mit einer Zinswende im letzten Quartal des laufenden Jahres.

Am Devisenmarkt kostet ein Euro aktuell 1,1220 Dollar oder 138,60 Yen. Mit 1,0480 Franken je Euro ist auch dieser Kurs eher unverändert.
An den Börsen gibt man sich nach wie vor eher vorsichtig. Der Dax schloss zuletzt bei 11.332,78 Punkten, der Dow Jones bei 18.039,37 Punkten und der Nikkei ging bei 20.335,92 Zählern aus dem Markt.

Prognosen der Internationalen Energie Agentur (IEA), die ein steigendes Rohölangebot zeigen, ließen die Preise nachgeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Juli) kostet 64,72 Dollar, das amerikanische WTI (Juli) wird bei 60,35 Dollar je Fass gehandelt. Gold wechselt um 1.183 Dollar je Feinunze den Besitzer.

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