Nach wochenlangen Verhandlungen einigte man sich im Kongress der Vereinigten Staaten endlich auf Details zum Haushalt des laufenden Jahres. Nachdem man über die Fiskalklippe stürzte, Zahlungen an Beamte ausgesetzt wurden und die Behörden im Herbst sechzehn Tage zum Stillstand gezwungen waren, ist wieder Land in Sicht. Der Streit zwischen Demokraten und Republikanern über notwendige Sparmaßnahmen und die Gesundheitsreform des Präsidenten, Obamacare, ist trotzdem noch nicht zu Ende. Aktuell einigte man sich auf ein Ausgabengesetz, das die Ausgaben der verschiedenen Behörden ganz genau regelt. Allerdings endet die Gültigkeit dieser Vorschriften Ende September 2014. Damit ist das Problem wiedereinmal nur aufgeschoben. Laut den Verhandlungsführern der Demokraten und Republikaner handelt es sich bei der aktuellen Vorgabe um eine "ausgewogene Einigung", die Ausgaben von rund 1,1 Billion Dollar regelt. Nachdem der Übergangshaushalt von Oktober 2013 bis 15. Jänner 2014 und der im Dezember 2013 gefundene Budgetrahmen jetzt durch einen ordentlichen Haushalt ersetzt wurden, hofft man, dass sich die Regierung wieder auf andere Dinge konzentrieren kann. Was im aktuellen Haushalt nicht enthalten ist, sind Ausgaben für Militäreinsätze im Ausland und Sozialleistungen. Vor allem die Sozialleistungen könnten sich noch als große Hürde erweisen.

Ungeachtet dessen, rätseln die Marktteilnehmer immer noch über die Bedeutung der am letzten Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten. Eine deutlich verbesserte Arbeitslosenrate steht wesentlich weniger als erwarteten neugeschaffenen Arbeitsplätzen gegenüber. In einer ersten Reaktion verlor der Dollar deutlich an Boden und konnte diese Verluste bis jetzt auch nicht wieder aufholen. Gestern meldeten sich aber bereits zwei Mitglieder des FOMC zu Wort, die sich klar für eine Fortsetzung der langsamen Reduzierung der Anleihenkäufe durch die Fed aussprachen. Man werde sich eher an der Arbeitslosenquote, als an neugeschaffenen Stellen orientieren, ließen sie verlauten. Dass die Fed bei der ursprünglich angepeilten Marke von 6,5 Prozent Arbeitslosen die Zinsen dennoch nicht anheben werde, ist für den Großteil der Marktteilnehmer klar.

Vor diesem Hintergrund notiert der Euro heute am Morgen bei 1,3660 Dollar, zeigt sich der Schweizer Franken in der vertrauten Region von 1,2315 Franken je Euro und werden 103,50 Yen je Dollar bezahlt.

An den Börsen gab es Verluste zu verbuchen. Der Dax Indexschloss knapp über der Marke von 9.500 bei 9.510 Punkten, die Wall Street ist vor den Start der ersten Berichtssaison des Jahres skeptisch und in Japan, dessen Börsen gestern auf Grund eines Feiertags geschlossen waren, nahm man am Dienstag im frühen Handel Gewinne mit.

Leichte Verbilligung zeigt sich auch bei den Preisen für Rohöl. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Februar) kostet zur Zeit 106,90 Dollar, das amerikanische WTI (Februar) wird bei 92,06 Dollar je Fass gehandelt. Gold notiert aktuell bei 1253 Dollar je Feinunze.

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