Die gestern veröffentlichten PMI Daten aus Europa überraschten positiv. Der PMI - Purchasing Managers Index - gilt als einer der wichtigsten und auch verlässlichsten Frühindikatoren für die Aktivität der Wirtschaft. Der Euro konnte gestern gegenüber dem US-Dollar deutlich an Boden gewinnen und kletterte von einem Niveau bei 1,3540 bis auf 1,3704. Heute am frühen Morgen notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3685 Dollar. Ob diese Festigung der europäischen Währung tatsächlich auf die besser als erwarteten Daten zurückzuführen ist oder nicht, diskutieren die Analysten zur Zeit heftig. Ein Teil neigt dazu genau dieses Szenario zu vertreten, ein anderen Teil ist der Meinung, dass sich schon vor den Daten eine risk off Stimmung im Markt zeigte.
Tatsache ist, dass immer mehr positive Meldungen aus Europa kommen und die Marktteilnehmer offenbar darauf reagieren. Trotzdem kann eine negative Meldung auch schnell wieder alles in die andere Richtung drehen, wenn sich die Anleger aus irgendeinem Grund auf diese konzentrieren. Zur Zeit ist der Markt sehr unberechenbar und in seinen Reaktionen nicht immer ganz nachvollziehbar.

Aus den Vereinigten Staaten hört man weniger positive Meldungen. Gestern konnten die Daten zum Häusermarkt nicht überzeugen und auch der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China rutschte überraschend ab. China gilt mit seiner Konjunkturentwicklung und seinem Rohstoffhunger mittlerweile als Lokomotive für die Weltwirtschaft, fast so wie man das von den Staaten seit Jahren behauptet.

Die Börsen reagierten gestern eher verhalten auf die Daten. Der deutsche Dax-Index schloss bei 9.631,04 Punkten, der amerikanische Dow Jones Index bei 16.197,35 Punkten und verbuchte damit ein Minus von 1,07 Prozent. Der japanische Nikkei rutschte sogar 1,94 Prozent bis auf 15.391,56 Zähler bei Börsenschluss ab.

Am Rohölmarkt wird der Preisunterschied zwischen WTI und Brent im Moment etwas geringer. Das amerikanische WTI (Lieferung März) stieg auf aktuell 97,67 Dollar je Barrel (159 Liter), während das Nordseeöl der Sorte Brent (März) bei rund 107,80 Dollar je Fass verharrt. Gold konnte gestern einen erstaunlichen Preisanstieg verbuchen und notiert heute bei 1259 Dollar je Feinunze. Dieser Anstieg passt nicht mit der Theorie einer risk-off Stimmung zusammen.

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