BERLIN (dpa-AFX) - Beim Finanzdienstleister Hypoport hat sich das Geschäftswachstum bei der Kreditvermittlung im zweiten Quartal merklich abgeschwächt. Auf Europace, der hauseigenen Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, wuchs das Transaktionsvolumen im Jahresvergleich um knapp 20 Prozent auf gut 25,2 Milliarden Euro, wie Hypoport am Montag in Berlin mitteilte. Im ersten Quartal hatte der Zuwachs noch fast 30 Prozent betragen.

An der Börse wurden die Nachrichten dennoch positiv aufgenommen. Die Hypoport-Aktie gewann kurz nach Handelsstart 2,55 Prozent auf 450 Euro und war damit in der Spitzengruppe im schwächelnden Nebenwerte-Index SDax. Das Papier hatte nach einem Zwischentief zu Beginn der Corona-Krise einen steilen Höhenflug hingelegt und im Februar 2021 mit 618 Euro ein Rekordhoch erreicht. Seitdem war es im Wesentlichen abwärts gegangen. Seit dem Jahreswechsel steht auch jetzt noch ein Minus von rund 13 Prozent zu Buche.

Unternehmenschef Ronald Slabke zeigte sich mit dem Geschäftsverlauf mit Blick auf das gesamte erste Halbjahr zufrieden: "Wir konnten in nur leicht wachsenden oder sogar leicht rückläufigen Gesamtmärkten die Volumen unserer B2B-Plattformen deutlich steigern."

So legte das Geschäft mit der Vermittlung von Immobilienkrediten auf Europace im zweiten Quartal um knapp 23 Prozent zu. Im ersten Quartal hatte der Zuwachs noch mehr als ein Drittel betragen - im Gesamtjahr 2020 sogar fast 36 Prozent.

Für das erste Halbjahr steht bei der Vermittlung von Immobilienkrediten nun ein Plus von gut 28 Prozent zu Buche. Weil das Geschäft mit Bausparverträgen im zweiten Quartal stagnierte, blieb für Europace insgesamt noch ein Plus von knapp 25 Prozent.

Der hauseigene Finanzvertrieb Dr. Klein konnte seinen Wachstumskurs hingegen auf gleichem Niveau halten: Das Vertriebsvolumen legte dort im zweiten Quartal wie auch im ersten Halbjahr insgesamt um 12,5 Prozent zu. Die gesamten Geschäftszahlen zur ersten Jahreshälfte will Hypoport am 9. August veröffentlichen.

Hypoport war aus der Fusion der 1954 gegründeten Dr. Klein & Co. AG und der Europace AG hervorgegangen. Unternehmenschef Slabke hält knapp 35 Prozent der Anteile. Er hatte als Geschäftsführer bei Dr. Klein angefangen und Hypoport 1999 in einem von ihm organisierten sogenannten Management-Buyout übernommen./stw/mne/mis