Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Hugo Boss hat in Asien-Pazifik CFO Yves Müller zufolge erstmals seit dem zweiten Quartal 2021 wieder prozentual zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. Allerdings ist auch der Modehersteller nicht komplett immun gegen den in der Textil-Branche verbreiteten Umsatzrückgang in China.

Unter diesem leiden seit zwei Jahren vor allem die westlichen Sportartikelhersteller - Grund für deren zweistellige Minusraten in China ist eine Mischung aus Konsumentenboykott und Corona-Lockdowns.

Bei Hugo Boss ging in China der Umsatz währungsbereinigt um moderate 3 Prozent im dritten Quartal zurück. Müller sagte in der Medien-Telefonkonferenz, dass der Rückgang ausschließlich durch den Lockdown bedingt gewesen sei. Im Juli und August habe Hugo Boss bei geöffneten Geschäften in China Umsatzzuwächse verzeichnet. Im September seien 15 Prozent der Geschäfte geschlossen gewesen oder hätten reduzierte Öffnungszeiten gehabt.

Hugo Boss habe seit September auch einen chinesischen Influencer unter Vertrag, einen erfolgreichen Schwimmer, sagte Müller.

Sportartikelhersteller wie Adidas, Puma und Nike haben infolge des Konsumentenboykotts Probleme, chinesische Influencer für sich zu gewinnen. In der Zwischenzeit haben von dem Boykott lokale chinesische Sportartikelhersteller profitiert und ihre Marktanteile zu Lasten der westlichen Konkurrenz ausgeweitet.

Bei Hugo Boss habe sich in der Region Asien-Pazifik insgesamt im Quartal das Umsatzwachstum spürbar beschleunigt, währungsbereinigt habe der Umsatz 33 Prozent zugelegt. Im Quartal seien alle Regionen währungsbereinigt prozentual zweistellig gewachsen.

Hugo Boss verzeichnete im Quartal einen Anstieg der Lagerbestände, wie andere Textilunternehmen auch. Bei Hugo Boss lagen die Vorräte per Ende September mit 910 Millionen Euro um 41 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Müller zufolge macht sich das Unternehmen darüber "keine Sorgen", zum Teil sei dies bewussten Maßnahmen geschuldet. Der Anstieg der Vorräte soll den Angaben zufolge das starke Umsatzwachstum über sämtliche Vertriebskanäle hinweg unterstützen. Gleichzeitig habe Hugo Boss bewusst Wareneingänge vorzeitig in die Wege geleitet, um eine ausreichende Produktverfügbarkeit für kommende Saisons sicherzustellen. Der Konzern sei "mit der Struktur und Qualität seiner Vorräte auch weiterhin sehr zufrieden".

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/smh

(END) Dow Jones Newswires

November 03, 2022 05:38 ET (09:38 GMT)