London (Reuters) - Die britische Großbank HSBC hat ihren Gewinn zu Jahresbeginn kräftig gesteigert.

Vor Steuern verdiente das Institut im ersten Quartal mit fast 5,8 Milliarden Dollar 79 Prozent mehr als vor einem Jahr, als die Corona-Pandemie ihren Anfang nahm. Damals hatte Europas größte Bank noch viel Geld für faule Kredite zurückgelegt. Diese Risikovorsorge wurde nun zum Teil wieder aufgelöst. Grund sei ein besserer Konjunkturausblick vor allem für Großbritannien, erklärte HSBC am Dienstag. Bei der US-Konkurrenz lief es zuletzt auch wegen gigantischer Konjunkturprogramme allerdings noch besser: Branchenprimus JPMorgan steigerte seinen Gewinn im ersten Quartal um 400 Prozent.

HSBC musste unter dem Druck niedrigerer Zinsen einen Einnahmen-Rückgang um fünf Prozent hinnehmen. Die Bank macht einen Großteil ihres Geschäfts in Asien. Der maßgebliche Zinssatz im wichtigen HSBC-Markt Hongkong lag im ersten Quartal über weite Strecken so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Um weniger von Zinsgewinnen abhängig zu sein und mehr von Provisionen profitieren zu können, ändert HSBC seine Strategie in Asien und konzentriert sich dort verstärkt auf besonders wohlhabende Kunden.

Die Deutsche Bank will ihrerseits künftig mehr Geschäft in Asien machen und hofft auf mehr Erträge. Die Frankfurter legen am Mittwoch ihre Ergebnisse des ersten Quartals vor. In Großbritannien öffnen diese Woche noch Lloyds, Standard Chartered, NatWest und Barclays ihre Bücher.