Nach der Talfahrt vom Wochenbeginn zeichnen sich am Dienstag an den US-Börsen weitere Verluste ab. Inflationsangst lässt Anleger dem Aktienmarkt den Rücken kehren. Vor allem die als zinssensitiv geltenden Technologiewerte dürften abermals kräftig Federn lassen. Der Nasdaq-Future liegt vorbörslich 1,3 Prozent im Minus, der S&P-Future fällt dagegen "nur" um 0,7 Prozent.

Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen kriecht weiter nach oben, sie liegt aktuell schon wieder bei 1,61 Prozent, nachdem sie am Freitag nach dem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht kurz auf fast 1,50 Prozent abgerutscht war. Das Jahreshoch liegt bei 1,74 Prozent, zu Beginn des Jahres lag sie bei knapp unter 1,00 Prozent.

Der jüngste steile Anstieg der Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und das Nachholen aufgeschobener Anschaffungen befeuern Befürchtungen, dass die Inflation in den kommenden Monaten kräftig anziehen wird. Das würde sowohl die Renditen festverzinslicher Wertpapiere verringern als auch Aktien von Unternehmen belasten, deren Bewertungen sehr stark mit der zukünftig erwarteten Ertragslage korreliert. In der Folge könnte sich die US-Notenbank gezwungen sehen, die geldpolitischen Zügel früher als bislang erwartet anzuziehen.

Ansonsten ist die Nachrichtenlage erneut dünn. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht zur Veröffentlichung an. Zahlenausweise kommen nur noch aus der zweiten und dritten Reihe der US-Unternehmen.

Unter den Einzelwerten könnten Honeywell einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Aktie wechselt von der Nyse an die Nasdaq.

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May 11, 2021 06:23 ET (10:23 GMT)