Düsseldorf (Reuters) - Die IG Bau will in der laufenden Tarifrunde mit dem größten deutschen Baukonzern Hochtief Druck machen.

Die Gewerkschaft kündigte für Montag Warnstreiks bei Hochtief an. "Damit wollen wir unserer Forderung von 750 Euro mehr Lohn und Gehalt sowie 500 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Monat Nachdruck verleihen", sagte am Freitag Nicole Simons, im Vorstand der IG Bau zuständig für Hochtief. Der Essener Konzern habe in den bisherigen Gesprächen deutlich zu wenig geboten. "Hochtief hat zwei Rekordjahre hinter sich, das haben die Beschäftigten erwirtschaftet, dann sollen sie auch etwas davon haben", sagte Simons weiter. "Tarifgespräche werden bei Hochtief traditionell sehr einvernehmlich und respektvoll geführt", betonte ein Konzernsprecher. "Wir sind zuversichtlich, unterschiedliche Auffassungen in Detailfragen bald konstruktiv gelöst zu haben."

Die Gespräche über einen Haustarifvertrag für rund 2500 Mitarbeiter bei Hochtief gehen am Montag in die dritte Runde. Gebe es dann kein angemessenes Angebot durch den Bauriesen, "geht es richtig zur Sache", drohte Simons. Ihre Gewerkschaft hatte Mitte Juni einen Tarifvertrag für die Branche geschlossen, bei Hochtief steht eine Übereinkunft für den Konzern in Deutschland noch aus.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)