FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Bei Henkel Potenzial für weitere Margenverbesserungen 

Henkel dürfte am Jahresende bei Umsatzplus und EBIT-Marge komfortabel in der Zielspanne gelandet sein, beim Umsatz sogar in der oberen Hälfte. Das im November zum zweiten Mal angehobene Ziel für den Gewinn je Vorzugsaktie hat Henkel jedoch wohl leicht verfehlt, der Konsens sieht das EPS-Plus bei 12 Prozent, angepeilt sind 15 bis 25 Prozent. Eine kleine Steigerung bei der Dividende dürfte dennoch drin sein. Henkel hat Potenzial für weitere Margenverbesserungen - zum einen durch die "normalisierten" Inputkosten im Konsumgütersektor allgemein, zum anderen durch Effizienzgewinne im neu entstandenen Mega-Segment Consumer Brands. Hingegen leidet das konjunkturabhängige Klebstoffsegment weiterhin unter gedämpfter Nachfrage. Der Konzernausblick 2024 könnte entsprechend eine leichte Verbesserung bei der EBIT-Marge vorsehen, aber ein etwas schwächeres organisches Wachstum.

>>> Montag, 4. März 2024: 7:30


2. Showdown bei Bayer 

Auf dem Kapitalmarkttag am Dienstag legt Bayer-Chef Bill Anderson die dringend erwartete strategische Vision für den kriselnden Konzern vor, der zuletzt Rückschläge im Pharmageschäft und bei den nicht enden wollenden Glyphosat-Klagen verzeichnete und beim Schuldenabbau einfach nicht voran kommt: Wird Anderson die Gesundheitssparte verkaufen, deren Chef gerade das Handtuch geworfen hat? Das Geschäft läuft gut, es ließe sich sicher einfach zu Geld machen. Oder konzentriert sich der gebürtige Texaner zunächst auf die Umsetzung des Organisationsmodells der flachen Hierarchien, dem Teile der mittleren Führungsebene zum Opfer fallen werden? Ob dies, gepaart mit einigen Finanzzielen, allerdings den Markt zufrieden stellen würde, ist unklar. Der Bilanz 2023, die am frühen Morgen vorgelegt wird, könnte am Ende wenig Aufmerksamkeit zuteil werden.

>>> Dienstag, 5. März 2024; 07:30


3. Überprüfung der Indizes DAX-Familie - Süss Micro und Morphosys steigen auf 

Während der DAX im März unverändert bleiben dürfte, hat im TecDAX Süss Micro die besten Chancen auf den Platz von Verbio, deren Abstieg wohl besiegelt ist. Ob sowohl Süss Micro als auch Eckert & Ziegler aufsteigen, hängt an Adtran Holding. In den MDAX drängen Aktien von Morphosys. Auch wenn die Mitgliedschaft im MDAX wegen der geplanten Übernahme durch Novartis möglicherweise nur vorübergehend sei wird, dürfte Morphosy nun erst einmal die Aktien von Vitesco ersetzten. Bei diesen wird es aufgrund der laufenden Übernahme durch Schaeffler nicht mehr für eine Position im MDAX reichen. Chancen für einen Aufstieg in den MDAX haben auch Schott Pharma. Hier ist allerdings die Frage, ob der Kursanstieg der vergangenen Woche dafür schon reicht. Die Index-Gesellschaft Stoxx überprüft die Indizes der DAX-Familie am kommenden Dienstag. Mögliche Veränderungen werden zu den Schlusskursen am 15. März vollzogen und zur Eröffnung am 18. März wirksam.

<<


4. Bei DHL nach schwachem 4Q Ausblick 2024 auf Radar 

Die DHL Group - ehemals Deutsche Post - dürfte nach Gewinnrückgang im Schlussquartal im Gesamtjahr beim EBIT etwa in der Mitte der Zielspanne gelandet sein, die der Konzern im November am oberen Ende gekappt hatte. Das Geschäft im vierten Quartal - normalerweise wegen des hohen Paket- und Briefaufkommens vor den Feiertagen das stärkste - ist 2023 wohl "verhalten" gelaufen. Im Schnitt wird ein EBIT-Rückgang um 10 Prozent erwartet, im Gesamtjahr sogar um 24 Prozent. Die EBIT-Prognose für 2024 steht auf dem Radar, maximal dürfte der Konzern einen geringen Anstieg anpeilen. Fragezeichen gibt es auch bei der Prognose für 2025. DHL hat das EBIT-Ziel für 2025 im November auf 7,0 bis 8,0 Milliarden Euro gesenkt. Analysten schließen nicht aus, dass das Erreichen von 8 Milliarden Euro durchaus um ein Jahr verschoben werden könnte.

>>> Mittwoch, 6. März 2024; 07:00


5. Schafft Symrise 2024 die Wende bei der Marge? 

Kurz vor Weihnachten hatte Symrise die Prognose noch angepasst. Deshalb steht nicht zur erwarten, dass die tatsächlichen Zahlen für 2023 bei der anstehenden Bilanzvorlage kräftig davon abweichen werden. Wichtiger für den Markt dürften deshalb wohl die Prognosen für 2024 sein. Im vergangenen Jahr kam die Profitablität des Duft- und Aromenherstellers wegen einer Reihe von unerwarteten Sonderbelastungen unter Druck. Die EBITDA-Marge ist deshalb wohl klar unter den mittelfristigen Zielkorridor von 20 bis 23 Prozent gerutscht. Zuletzt kamen negative Wechselkurseffekte und abgewertete Lagerbestände als Belastung hinzu. Deshalb lautet die Hauptfrage: Schafft es Symrise 2024 zurück in den Zielkorridor?

>>> Mittwoch, 6. März 2024; 07.30


6. Warum nimmt Lufthansa-CFO Steenbergen seinen Hut? 

Die Lufthansa Group hat ihre Prognose für das operative Ergebnis im vergangenen Jahr voraussichtlich erreicht. Das Augenmerk der Anleger liegt auf dem überraschenden Abgang von Finanzvorstand Remco Steenbergen nach der Hauptversammlung im Mai. Laut Analysten der DZ war bekannt, dass die Lufthansa ihren Vorstand umbauen wolle, der Umfang sei jedoch überraschend und der Weggang des CFO nicht vorgesehen gewesen. Weitere Themen dürften die zahlreichen Tarifkonflikte im Konzern, der abgesagte Teilverkauf der Wartungssparte Lufthansa Technik und der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr sein.

>>> Donnerstag, 7. März 2024; 07:00

DJG/hab


(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 01, 2024 09:11 ET (14:11 GMT)