Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh geraten am Montagmorgen unter Druck, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) am Wochenende eine Gesundheitswarnung vor einer Erkrankung mit Kolibakterien herausgegeben hat. Die aufgetretenen Fälle sollen möglicherweise im Zusammenhang mit belastetem Rindfleischhack in Hellofresh-Kochboxen stehen, die in den USA zwischen dem 2. und 21. Juli gekauft wurden, teilte die Behörde am Samstag mit.

Die Hellofresh-Aktie notierte am Montag gegen 10:05 Uhr 3,3 Prozent im Minus und war der schwächste Wert im DAX, der 1,35 Prozent im Plus lag. In der Spitze verlor die Aktie am Montagmorgen 6,7 Prozent.

Die Abteilung Lebensmittelsicherheit und Lebensmitteluntersuchung (FSIS) des US-Landwirtschaftsministeriums, die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) des US-Gesundheitsministeriums sowie Gesundheitsbehörden auf bundesstaatlicher Ebene untersuchen laut Mitteilung gemeinsam einen Ausbruch des Escherichia-Coli-Bakteriums O157:H7. Rohes Rindfleischhack sei die wahrscheinliche Quelle der gemeldeten Erkrankungen. Rückverfolgungsinformationen hätten ergeben, dass zahlreiche Fallpatienten Rinderhackfleisch erhielten, das in einer bestimmten Einrichtung hergestellt und von Hellofresh in Kochboxen in dem genannten Zeitraum verkauft wurde. Ein Rückruf sei nicht erforderlich, da die entsprechenden Kochboxen nicht mehr im Handel seien, so die FSIS.

Die Rückverfolgung von Rohstoffen für die Herstellung des Hackfleischs dauere an, FSIS arbeite mit Lieferanten und Partnern im Bereich der öffentlichen Gesundheit zusammen. Die Produkte, die sich möglicherweise noch in Gefrierschränken der Verbraucher befinden, sollen weggeworfen und auf keinen Fall verzehrt werden, warnt die US-Behörde.

Hellofresh teilte mit, das Unternehmen "arbeitet im Rahmen der Untersuchungen eng mit der USDA und mit dem betroffenen Lieferanten zusammen". Betroffen sei ein sehr kleiner Teil "der HelloFresh-Kund:innen in den USA, die Rinderhackfleisch in einer bestimmten Menge von einem bestimmten Lieferanten erhalten haben". Es handele sich um "eine reine Vorsichtsmaßnahme". Bei korrekter Zubereitung - hierbei empfiehlt das FSIS eine Erhitzung auf 160 Fahrenheit (71,1 Grad Celsius) und die Prüfung der Kerntemperatur mit einem Lebensmittelthermometer - könne das Produkt ohne Bedenken verzehrt werden. Alle US-Produktionsstätten von Hellofresh seien mit der höchsten Zertifizierung für Lebensmittelsicherheit, SQF, ausgezeichnet, so die Unternehmenssprecherin.

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September 12, 2022 04:56 ET (08:56 GMT)