Zürich (Reuters) - Der Schweizer Zementkonzern Holcim bekommt einen neuen Chef.

Konzernchef Jan Jenisch soll bei der Generalversammlung im Mai zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Jenisch werde den Konzern für eine begrenzte Zeit weiterhin operativ führen. Ein neuer Chief Operating Officer (CEO) soll innerhalb der nächsten zwölf Monate bekanntgegeben werden. Verwaltungsratschef Beat Hess, der seit 2010 in dem Gremium sitzt und es seit 2016 leitet, wird ausscheiden.

Das vergangene Jahr schloss der Weltmarktführer mit Rekordwerten bei Umsatz und operativem Ergebnis ab: Die Verkaufserlöse stiegen auf vergleichbarerer Basis um 12,9 Prozent auf 29,19 Milliarden Franken und der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn (wiederkehrendes Ebit) legte 7,2 Prozent auf 4,75 Milliarden Franken zu. Holcim schnitt damit ab wie von Analysten erwartet. Unter dem Strich stand mit 3,31 Milliarden Franken um 44 Prozent mehr Nettogewinn als 2021. Das Unternehmen veräußerte vergangenes Jahr sein Indien-Geschäft für 6,4 Milliarden Franken. Die Dividende soll um 0,30 auf 2,50 Franken je Aktie angehoben werden.

Im laufenden Jahr will der Konkurrent von Heidelberg Materials den Umsatz auf vergleichbarer Basis um drei bis fünf Prozent steigern. Das wiederkehrende Ebit soll stärker wachsen.

MEHR BEFUGNISSE FÜR VIZE WEGEN CORPORATE GOVERNANCE

Um eine unabhängige Kontrolle zu gewährleisten ergreift der Verwaltungsrats zusätzliche Maßnahmen zur ordentlichen Geschäftsführung (Corporate Governance). Vizepräsidentin Hanne Sørensen wird zur Lead Independent Director ernannt und kann unter anderem Sitzungen ohne Anwesenheit des Verwaltungsratschef einberufen und leiten. Solche Zusammenkünfte der übrigen Verwaltungsratsmitglieder sollen zumindest bei jeder geplanten Verwaltungsratssitzung stattfinden. Präsident Jenisch wird zudem keinen Ausschüssen des Gremiums angehören.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)