Wattwil (awp) - Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres erneut einen Umsatzeinbruch hinnehmen müssen. Vor allem das schwache Windgeschäft wirkte sich negativ aus.

Der Nettoumsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13,9 Prozent auf 107,7 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Bei konstanten Wechselkursen fiel das Minus mit 15,7 Prozent etwas höher aus. Insgesamt verfehlte Gurit damit die Erwartungen der Analysten im AWP-Konsens, die von 110,3 Millionen Franken ausgegangen waren.

Windgeschäft schwächelt weiter

Vor allem das schwache Windgeschäft wirkts sich negativ auf. Durch die schwache Nachfrage nach neuen Rotorblätterformen brachen die Umsätze im Bereich Manufacturing Solutions um 65,9 Prozent auf 10,9 Millionen Franken ein. Laut Gurit ging die Nachfrage bereits ab dem zweiten Quartal 2021 zurück, eine Veränderung erwartet das Unternehmen erst 2023.

Der Bereich Kitting litt unter den niedrigere Balsa-Holz-Preisen und der geringen Nachfrage nach Windrotorblättern, vor allem bei westlichen Kunden. Das Umsatzminus betrug 12,1 Prozent auf 35,8 Millionen Franken.

Wachstumsimpulse gab es hingegen in den Bereichen Marine und Industrie. Dadurch konnte Gurit vor allem im Bereich Composite Materials den Umsatz um 2,6 Prozent auf 61,2 Millionen Franken steigern. Auch starke PET-Umsätze wirkten sich positiv aus. Rückläufig war hingegen die Nachfrage nach Balsa-Holz und PVC.

Der Umsatz im Bereich Aerospace stieg im Jahresvergleich im 42,7 Prozent auf 9 Millionen Franken. Dies vor allem, da das erste Quartal des Vorjahres sehr schwach ausgefallen war. Jedoch hat Gurit diese Sparte Mitte April an die österreichische Isovolta-Gruppe verkauft.

Wegen des Verkaufs von Aerospace senkte Gurit seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von 410 bis 450 Millionen Franken. Die Betriebsgewinnmarge soll unverändert zwischen 5,5 und 8,0 Prozent liegen.

Neuer VR-Präsident gewählt

Gurit hat am Mittwoch auch seine ordentliche Generalversammlung abgehalten. Dabei seien alle Anträge des Verwaltungsrates angenommen worden, heisst es in der Mitteilung weiter. Es wird entsprechend eine Dividende in Höhe von 7,00 Franken je kotierter Inhaberaktie ausgeschüttet. Die Aktionäre genehmigten zudem die neue Einheitsaktienstruktur sowie einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 der an der SIX dotierten Inhaberaktien.

Weiter wählten die Aktionäre Rudolf Hadorn zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates und Andreas Evertz zum neuen Mitglied des Verwaltungsrats.

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