Vernier (awp) - Der Genfer Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan ist im ersten Quartal 2024 deutlich gewachsen. Der Branchenprimus profitierte von wieder anziehenden Verkaufsvolumen und konnte somit organisch massiv zulegen. Allerdings belasten ungünstige Wechselkurse die Entwicklung in Franken weiterhin stark.

In Franken stieg der Umsatz von Januar bis März um 2,8 Prozent auf 1,82 Milliarden Franken, wie der Lieferant von Aromen und Duftstoffen für Lebensmittel, Parfüms, Haushalts- und Pflegeartikel am Donnerstag mitteilte.

Dabei musste der Branchenprimus einen mit fast 10 Prozent weiterhin sehr stark negativen Währungseffekt überwinden. Das organische Wachstum - also um Zu- und Verkäufe, aber eben vor allem um Währungseffekte bereinigt - lag damit bei satten 12,6 Prozent.

Die mittelfristig angepeilte Bandbreite von 4 bis 5 Prozent pro Jahr wurde damit jedenfalls klar übertroffen. Auch die Erwartungen der Analysten liess Givaudan weit hinter sich - gemäss AWP-Konsens wurde ein Wert von 7,1 Prozent erwartet. Geholfen hat sicher auch, dass der Genfer Konzern als Antwort auf steigende Rohstoffpreise seit längerem bei seinen Kunden Preiserhöhungen durchsetzt.

Nachdem der Umsatz in Franken im Gesamtjahr 2023 bei sinkenden Volumen um 2,8 Prozent zurückgegangen war, profitierte Givaudan nun wieder von einer steigenden Kundennachfrage. Und nicht zuletzt war die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr relativ tief.

Duftstoffe stärker

Besonders stark zulegen konnte Givaudan im Duftstoffsegment. Hier lag das organische Wachstum im ersten Quartal bei 16,3 Prozent. In Franken stieg der Umsatz um 7,5 Prozent auf 900 Millionen.

Trotz hoher Vergleichsbasis war weiterhin das Geschäft mit Luxusparfüms stark. Besonders gut lief es bei den Düften aber im Konsumgüterbereich mit einem organischen Plus von fast 18 Prozent, wobei hier die Vergleichsbasis auch deutlich tiefer lag.

In der etwas grösseren Aromadivision lag das organische Wachstum bei 9,3 Prozent. Wegen des stark negativen Währungseffekts von über 10 Prozent ging der ausgewiesen Umsatz aber um 1,5 Prozent auf 922 Millionen Franken weiter leicht zurück.

Nach Segmenten betrachtet lag das organische Wachstum hier bei Snacks, Süsswaren und Milchprodukten im zweistelligen Prozentbereich. Bei den Getränken wuchs das Aromageschäft den Angaben zufolge im hohen einstelligen Bereich.

Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass insbesondere Lateinamerika das Wachstum getrieben hat. Organisch stand hier ein Plus von 40 Prozent zu Buche. In sogenannten "Wachstumsmärkten" insgesamt stand ein organisches Wachstum von fast 22 Prozent zu Buche, während es in ausgereiften Märkten lediglich 5,5 Prozent waren.

Mittfristziele bestätigt

Einen konkreten Ausblick auf das laufende Jahr gibt Givaudan wie üblich nicht. Die mittelfristige Zielsetzung bleibt aber gültig. So will Givaudan ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent pro Jahr erreichen. Gleichzeitig soll der freie Cash-Flow mindestens 12 Prozent des Umsatzes betragen.

Gewinnzahlen präsentiert Givaudan zu den ungraden Quartalen jeweils nicht. Erst Angaben zur Profitabilität im laufenden Jahr gibt das Unternehmen dann im Sommer zum Halbjahr.

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