Vernier (awp) - Givaudan hat im ersten Quartal 2021 deutlich an Schwung gewonnen. Dabei profitierte der Aromen- und Duftstoffhersteller weiterhin von der krisenfesten Nachfrage nach Haushalts- und Pflegeprodukten sowie Nahrungsmitteln. Zudem gab es in stark von der Corona-Pandemie betroffenen Bereichen wie der Luxusparfümerie eine Erholung.

So hätten die meisten Produktsegmente und Regionen zum "erfreulichen" Wachstum beigetragen, teilte das Genfer Unternehmen am Dienstag mit. Und es sei gelungen, die Marktführerschaft weiter auszubauen. In konkreten Zahlen bedeutet dies im ersten Jahresviertel 2021 ein Umsatzanstieg von 3,4 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt, legten die Verkäufe gar um 7,7 Prozent zu.

Die Erwartungen wurden damit beim organischen Wachstum deutlich übertroffen. Die Analysten waren im Vorfeld gemäss AWP-Konsens lediglich von 3,7 Prozent ausgegangen. So hat das Genfer Unternehmen denn auch deutlich an Dynamik gewonnen. Zum Vergleich: Im Schlussquartal 2020 lag das organische Wachstum bei 4,8 Prozent und im Gesamtjahr 2020 bei 4,0 Prozent.

Beide Divisionen tragen zum Wachstum bei

Im Riechstoff-Segment profitierte Givaudan dabei von einer Erholung in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Produktsegmenten - insbesondere in der Luxusparfümerie und in geringerem Masse auch im Bereich "Active Beauty". Hier habe sich der Detailhandel belebt und sowohl die Kunden als auch die Verbraucher hätten stärker andere Kanäle wie den Direktverkauf und Online-Handel genutzt, heisst es im Communiqué.

Gleichzeitig blieb das Wachstum bei den krisenresistenten Haushalts-, Gesundheits- und Körperpflegeprodukten anhalten stark. So stieg der Umsatz bei den Riechstoffen um 5,8 Prozent auf 788 Millionen und auf vergleichbarer Basis gar um 9,9 Prozent.

Bei den Aromen litten die Verkäufe zwar weiterhin unter corona-bedingten Einschränkungen wie etwa der Schliessung von Restaurants, aber weniger stark als noch 2020, da in einigen Märkten die Einschränkungen für den Ausser-Haus-Verzehr aufgehoben worden seien.

Zudem blieb die Nachfrage nach traditionellen Vorratslebensmitteln wie Getränke, Milchprodukte, Snacks und Süsswaren weiterhin hoch. In der Aromen-Division stieg der Umsatz allerdings lediglich um 1,3 Prozent auf 886 Millionen Franken - auf vergleichbarer Basis lag das Wachstum aber bei 5,8 Prozent.

Starke Zunahmen in Lateinamerika

Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass Asien und insbesondere in Lateinamerika die entscheidenden Wachstumstreiber waren, während Europa vergleichsweise gering zulegte und in Nordamerika sogar ein leichtes Minus resultierte. Organisch konnte das Genfer Unternehmen allerdings in allen Regionen zulegen.

In Asien habe man von einen hohe zweistelligen Wachstum in China und Malaysia profitiert, gefolgt von eine "soliden" einstelligen Wachstum in Vietnam, teilte der Branchenprimus mit. Getrieben worden sei das Wachstum von Milchprodukten, Süsswaren, kulinarische Aromen und Snacks. Insgesamt lag das organische Wachstum in Asien bei 8,2 Prozent.

In Lateinamerika wuchs der Aromen- und Duftstoffhersteller organisch gar um 19,4 Prozent. Die Verkäufe hätten in der Region in allen Märkten und Produktsegmenten angezogen - angetrieben von einem "starken" zweistelligen Wachstum in Mexiko, Brasilien und Argentinien.

Mittelfristziele erwartungsgemäss bestätigt

Mit Blick nach vorne strebt das Genfer Unternehmen wie gewohnt weiteres Wachstum an. Dabei orientiert sich die Gruppe weiterhin an dem im August 2020 neu ausgegebenen und bis 2025 laufenden Fünfjahresplan. In diesem Zeitraum will Givaudan die Verkäufe oberhalb des Marktdurchschnitts organisch um 4 bis 5 Prozent steigern. Die Free-Cashflow-Rendite soll dabei gemessen an den Verkäufen über 12 Prozent liegen.

Dabei konzentriere sich die Strategie weiterhin auf die drei Wachstumstreiber "Expansion des Portfolios", "mehr Kundennähe" und "fokussierte Marktstrategien", heisst es.

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