Genf (awp) - Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan publiziert am Donnerstag, 11. April, die Umsatzzahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2024. Zum AWP-Konsens haben insgesamt zwölf Analysten beigetragen.

Q1 2024E
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens    Q1 2023A  

Umsatz                1798           1773         
- Riechstoffe          867            837         
- Aromen               935            936         

                                        
(in %)
Org. Wachstum          7,1            7,9       

FOKUS: Den Prognosen zufolge dürfte der Branchenprimus den Schwung aus dem Schlussquartal mit ins neue Jahr 2024 genommen haben. Das Gros der Analysten rechnet mit einem organischen Wachstum deutlich oberhalb der mittelfristigen Zielbandbreite des Unternehmens (siehe Ziele) - gemäss AWP-Konsens wird eine Wert von 7,1 Prozent erwartet.

Nach dem schwierigen letzten Jahr (siehe Pro Memoria) dürfte der Genfer Konzern wieder von einem deutlichen Volumenwachstum profitieren. Weiter dürften auch Preiserhöhungen einen positiven Beitrag geleistet haben. Bei den Wechselkursen erwarten die Experten dagegen weiterhin einen negativen Effekt. So wird in Franken gemäss AWP-Konsens "nur" ein Umsatzwachstum von 1,4 Prozent erwartet.

Angesichts des Umsatzminus im letzten Jahr würde dies gleichwohl ein starker Umschwung bedeuten. Bereits im Schlussquartal 2023 war es zu einer starken Erholung im Duftstoffsegment und vor allem in der Luxusparfümerie gekommen. Nun wird von vielen Experten erwartet, dass zum Jahresstart 2024 auch das Aromasegment zur Erholung beigetragen hat.

Sie begründen dies mit dem Ende des Lagerabbaus und der "Shrinkflation" sowie einer leichteren Vergleichsbasis. Allerdings ist die Bandbreite der Erwartungen relativ hoch und es gibt auch einzelne Stimmen, die für das erste Quartal nochmals von einem Umsatzminus ausgehen.

Gewinnzahlen präsentiert der Genfer Konzern am Donnerstag - wie zu den ungraden Quartalen üblich - nicht. Die Auguren gehen allerdings davon aus, dass Givaudan auch bei der Profitabilität gut unterwegs ist.

ZIELE: Einen quantitativen Ausblick macht Givaudan jeweils nicht. Mittelfristig, also innerhalb des noch bis 2025 laufenden Fünfjahreszyklus, peilt der Branchenprimus ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an. Zudem soll der freie Cash Flow mindestens 12 Prozent des Umsatzes betragen.

PRO MEMORIA: Im vergangenen Jahr 2023 hatte Givaudan mit steigenden Inputkosten, rückläufigen Volumen und dem starken Franken zu kämpfen. Dank Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen gelang es organisch dennoch zu wachsen und profitabler zu werden. In Schweizer Franken musst der Konzern dennoch ein Umsatzminus von 3 Prozent auf 6,92 Milliarden Franken hinnehmen.

Zum Jahresende hin zeigt die Volumenentwicklung aber wieder deutlich nach oben. Givaudan-Chef Gilles Andrier ging anlässlich der Jahreszahlenpräsentation im Januar davon aus, dass nun im laufenden Jahr 2024 die Volumen wieder wachsen. Und dank der verbesserten Kostenstruktur stellte er eine EBITDA-Marge von 23 bis 24 in Aussicht - 2023 lag diese bei 21,3 Prozent.

Mit Blick auf die Inputkosten rechnete der CEO zudem nach den starken Anstiegen der letzten beiden Jahren für das laufende Jahr nur noch mit einem moderaten Anstieg. Zudem sah er das Unternehmen angesichts einer bereiten geographischen Aufstellung auch gut gegen die Frankenstärke gerüstet.

AKTIENKURS: Die Aktien von Givaudan haben im bisherigen Jahresverlauf um knapp 14 Prozent zugelegt. Damit entwickelten sie sich klar besser als der Gesamtmarkt - der SMI notiert für den Zeitraum lediglich um rund 4 Prozent höher. Schon im vergangenen Jahr hatten die Givaudan-Titel um fast 23 Prozent zugelegt.

jl/an/ls