FRIWO AG: Transformation der FRIWO-Gruppe im Plan - Konzernfinanzierung langfristig
gesichert

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FRIWO AG: Transformation der FRIWO-Gruppe im Plan - Konzernfinanzierung
langfristig gesichert

26.03.2020 / 09:37
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Transformation der FRIWO-Gruppe im Plan - Konzernfinanzierung langfristig
gesichert

  * Konsortialkredit mit deutschen Banken bis Ende 2022 vereinbart

  * Ende 2019 beschlossener Umbau für Wachstum und Profitabilität wird
    konsequent umgesetzt; erste Phase des Personalabbaus am Standort
    Ostbevern abgeschlossen

  * Neue Tochtergesellschaft in Indien zur Erschließung des E-Mobility-
    Marktes akquiriert erste Aufträge

  * Geschäftsentwicklung 2019 im Zeichen schwieriger Märkte und des
    Transformationsprogramms: Konzernumsatz bei 95,8 Mio. Euro

  * EBIT bei minus 15,6 Mio. Euro, darin sind 11 Mio. Euro Einmal- und
    Sonderaufwendungen für die Transformation verarbeitet

  * Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie auf Geschäftstätigkeit
    bisher moderat

  * Weiterer Geschäftsverlauf 2020 stark von Beeinträchtigungen durch die
    Coronavirus-Krise abhängig

Ostbevern, 26. März 2020 - Die Umsetzung des Anfang Dezember 2019
beschlossenen Transformationsprogramms der FRIWO AG für Wachstum und
nachhaltige Profitabilität befindet sich voll im Plan. Zur finanziellen
Absicherung des Umbaus vereinbarte der Hersteller hochwertiger Power
Supply-Lösungen und Ladetechnik sowie digitaler Antriebssteuerungen
elektrischer Systeme jetzt ein neues langfristiges Finanzierungskonzept. Es
sieht vor, die bisher bilateralen Kreditlinien der deutschen Banken in einen
Konsortialkredit zu überführen, der eine Laufzeit bis Ende 2022 hat. Die
FRIWO-Tochtergesellschaft in Vietnam hält darüber hinaus weiterhin eine
bilaterale Kreditlinie mit einer lokalen Bank. Das neue
Finanzierungskonzept, das zudem den Verzicht auf Dividendenzahlungen bis
Ende 2022 vorsieht, sichert den eingeleiteten Konzernumbau ab.

Wie bekannt gegeben, sieht das Transformationsprogramm unter anderem vor,
wesentliche Teile der Produkte, die bisher am Stammsitz Ostbevern und von
Auftragsfertigern in Polen hergestellt werden, in das FRIWO-Werk nahe Ho Chi
Minh Stadt in Vietnam zu verlagern. Zudem sollen die Overhead-Strukturen in
Deutschland deutlich gestrafft werden. Dies führt zusammen mit der
Produktionsverlagerung zur Verkleinerung der Belegschaft (FTE) in Ostbevern
um rund 120 auf ca. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zwei Phasen.
Bereits zum Jahreswechsel 2019/2020 konnte die erste Phase des
Personalabbaus mit rund 50 Beschäftigten abgeschlossen werden. Alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten dabei das Angebot von FRIWO, in
eine Transfergesellschaft zu wechseln, die den Übergang in eine neue
Tätigkeit erleichtern soll.

Jahresabschluss 2019 heute veröffentlicht
Die FRIWO AG hat heute den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2019
veröffentlicht. Wie angekündigt, verzeichnete das Unternehmen eine
Geschäftsentwicklung deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen, die
durch eine rückläufige Nachfrage bei einem Teil der Kunden, die Verschiebung
von Aufträgen ins Folgejahr und von der Einleitung des
Transformationsprogramms geprägt war.

  * Der Konzernumsatz erreichte 95,8 Mio. Euro; er lag damit um 20,5 Prozent
    unter dem Vorjahreswert von 120,5 Mio. Euro und auch leicht unter dem
    zuletzt genannten Zielwert von ca. 100 Mio. Euro.

  * Unverändert sehr positiv entwickelte sich in einem wachsenden Markt der
    Bereich Elektromobilität mit einem Erlöszuwachs von 24,7 Prozent. Dabei
    generierte FRIWO auch erste Erlöse aus der Erweiterung des eigenen
    Leistungsangebots um Gesamtsysteme, die neben der Ladetechnik auch
    intelligente Motorsteuerungen und andere elektrische Antriebsstränge
    umfassen.

  * Der Bereich Werkzeuge und Gartengeräte verzeichnete einen Rückgang der
    Erlöse um 25,1 Prozent, bedingt durch den ungewöhnlich heißen Sommer und
    die Tendenz von Kunden, weitere Lieferanten neben FRIWO zu beauftragen.

  * Auch die Produktbereiche Industrie (-14,5 Prozent) und Medizin (-15,4
    Prozent) weisen rückläufige Umsätze aus.

  * Der Auftragseingang des vergangenen Jahres lag konzernweit um 19,3
    Prozent unter Vorjahr, wobei sich im zweiten Halbjahr eine deutliche
    Belebung der Ordersituation zeigte.

  * FRIWO verzeichnete ein Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von
    -15,6 Mio. Euro nach 7,5 Mio. Euro im Vorjahr. Abgesehen von dem starken
    Umsatzrückgang war die Ertragslage vor allem durch die Kosten und
    Aufwendungen für das Transformationsprogramm geprägt. Allein rund 11
    Mio. Euro entfielen dabei auf Rückstellungen für den Personalabbau sowie
    auf sonstige Reorganisationsaufwendungen und Einmalkosten.

  * Der Konzern schloss das Geschäftsjahr mit einem Ergebnis nach Steuern
    von -11,3 Mio. Euro ab (2018: 5,3 Mio. Euro).

Mitarbeiter und Investitionen
Der FRIWO-Konzern beschäftigte zum Jahresende 2019 weltweit 1.708
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das waren 179 Personen weniger als am
gleichen Stichtag des Vorjahres (1.887). Die Reduzierung resultierte im
Wesentlichen aus der Anpassung der Belegschaftsstärke am Standort Vietnam an
die Auftragslage. FRIWO investierte im Berichtsjahr mit 1,7 Mio. Euro
deutlich weniger als im Vorjahr (4,3 Mio. Euro), in erster Linie flossen die
Mittel in Modernisierungen und Produktivitätsverbesserungen.

Indische Tochtergesellschaft nimmt Fahrt auf
Ein wichtiger Bestandteil des Transformationsprogramms ist, das
Leistungsspektrum des Konzerns konsequent auf die weltweit wachsenden
Marktsektoren Tools, Industrie, Medizin und E-Mobility ("TIME")
auszurichten. In diesem Zusammenhang steht auch die im Januar 2020 erfolgte
Gründung einer Tochtergesellschaft in Bangalore, Hauptstadt des Bundesstaats
Karnataka und Zentrum der indischen High-Tech-Industrie. Aufgabe ist die
Betreuung und das Projektmanagement für lokale Kunden sowie die Koordination
der dortigen Fertigung über Partnerunternehmen.
Bei der sukzessiven Erschließung des größten asiatischen Wachstumsmarktes
für elektrische Zweiräder konnte FRIWO erste Erfolge erzielen. So wurden im
ersten Quartal bereits mehrere Aufträge mit teilweiser Umsatzwirksamkeit
noch in diesem Jahr vereinbart, unter anderem mit der Hero MotoCorp, dem
führenden Hersteller des Landes für Motorräder und Scooter.

Ausblick auf das Jahr 2020
Wie in der gesamten produzierenden Wirtschaft wird auch die
Geschäftsentwicklung des FRIWO-Konzerns im laufenden Jahr stark vom weiteren
Verlauf der weltweiten Coronavirus-Krise (COVID-19-Krankheit) abhängen. Die
Auswirkungen der Pandemie auf FRIWO sind bisher als moderat zu bezeichnen.
Leichte Umsatzeinbußen ergaben sich im ersten Quartal als Folge von
verzögerten Lieferungen von Materialien und Komponenten aus China aufgrund
des dortigen temporären Produktionsstopps. Die Lieferverfügbarkeit der
chinesischen Lieferanten hat sich im Laufe des März jedoch zusehends
verbessert. Aktuell läuft die Produktion an sämtlichen Standorten unter
strengen und konsequenten Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter weiter. Bisher liegen FRIWO keine Stornierungen von
Kundenaufträgen vor.

Der Vorstand geht nach heutigem Kenntnisstand für das Jahr 2020 von einem
leichten Anstieg des Konzernumsatzes gegenüber 2019 und von einem in etwa
ausgeglichenen Konzern-EBIT aus. Diese Annahme unterstellt, dass sich die im
zweiten Halbjahr 2019 verzeichnete Auftragsbelebung fortsetzt und erste
nennenswerte Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus neuen Produkten mit digitalen
Antriebssteuerungen erzielt werden können. Insbesondere steht die Prognose
unter dem Vorbehalt, dass es bei FRIWO zu keinen weiteren wesentlichen
Beeinträchtigungen der Produktions- und Lieferfähigkeit infolge der
COVID-19-Pandemie kommt. Das Ende 2019 beschlossene Maßnahmenpaket im Rahmen
der Transformation wird weiterhin konsequent umgesetzt.

Rolf Schwirz, Vorstandsvorsitzender der FRIWO AG: "FRIWO hat bereits große
Fortschritte bei dem Ziel gemacht, das Leistungsportfolio mit Blick auf
intelligente digitale Antriebssteuerungen weiterzuentwickeln. Dabei
konzentrieren wir uns zunächst einmal auf den stark wachsenden Bereich
E-Mobility. Dieser Prozess braucht Zeit, insofern war 2019 das von uns
erwartete Übergangsjahr. Sehr ermutigend und erfreulich ist die bisherige
Resonanz auf dem wichtigen Zukunftsmarkt Indien, den wir mit einer eigenen
Gesellschaft adressieren. Natürlich stellt die weltweite COVID-19-Krise auch
FRIWO vor besondere Herausforderungen. Unsere Kunden und Geschäftspartner
können aber sicher sein, dass unsere Teams alles tun, um unsere
Lieferfähigkeit und Lieferpünktlichkeit weiterhin sicherzustellen."

Ulrich Lammers, FRIWO-Finanzvorstand: "Wir sind sehr froh, dass wir durch
die Konsortialvereinbarung mit unseren deutschen Banken den Umbau der
FRIWO-Gruppe nun auch finanziell absichern konnten. Dieser Vertrauensbeweis
unserer Finanzpartner gibt uns die Möglichkeit, die Maßnahmenpakete in den
Bereichen Produktionsverlagerung, Strukturanpassungen, Prozessverbesserungen
und Ausbau von Wachstumsmärkten trotz der widrigen externen Umstände weiter
voranzutreiben. "

Medienkontakt/Weitere Informationen:
Frank Elsner
Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH
Tel.: +49 5404 91 92 0
office@elsner-kommunikation.de

Über FRIWO:
Die im General Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierte FRIWO AG
mit Stammsitz in Ostbevern / Westfalen ist mit ihren Tochterunternehmen ein
internationaler Hersteller von technisch führenden Ladegeräten, Akkupacks,
Netzteilen und LED-Treibern. Zudem fungiert das Unternehmen als
Systemanbieter und liefert digital steuerbare Antriebslösungen aus einer
Hand. Die Produktpalette umfasst dabei alle Komponenten, die für einen
modernen elektrischen Antriebsstrang benötigt werden: Vom Display über die
Motorsteuerung bis hin zu Batterie, Ladegerät und Steuerungssoftware.
Hauptgesellschafter der FRIWO AG ist eine Tochtergesellschaft der VTC
Industriebeteiligungen GmbH & Co. KG, München.


Der FRIWO-Konzern auf einen Blick

    in Mio. Euro                       2019   2018  Veränderung in
                                                           Prozent
    Umsatz                             95,8  120,5           -20,5

    Ergebnis vor Zinsen und Steuern   -15,6    7,5               -
    (EBIT)
    EBIT-Umsatzrendite in Prozent     -16,3    6,2               -

    Ergebnis vor Ertragsteuern (PBT)  -16,4    7,1               -

    Ergebnis nach Steuern             -11,3    5,3               -

    Bilanz
    Bilanzsumme                        62,4   65,8            -5,3
    Eigenkapital                       10,9   25,4           -57,0
    Eigenkapitalquote in Prozent       17,5   38,6    -21,1 Punkte

    Investitionen                       1,7    4,3           -61,7

    Mitarbeiter (Stichtag)            1.708  1.887            -9,5

    Aktie
    Ergebnis je Aktie in Euro         -1,47   0,69               -


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