ATHEN (dpa-AFX) - Aus Protest gegen die Verpachtung von 14 griechischen Regionalflughäfen an ein deutsch-griechisches Konsortium unter der Führung der Fraport hat die Gewerkschaft der griechischen zivilen Luftfahrt (OSYPA) am Freitag die Arbeit für 24 Stunden niedergelegt. Wegen des Ausstandes sind zahlreiche Inlandflüge vor allem zu den kleinen griechischen Flughäfen ausgefallen. Der Ausstand hat nach Angaben des Flughafens Athen keine Auswirkungen auf den internationalen Flugverkehr.

Der Hintergrund des Streiks: Fraport hatte vor knapp einem Monat einen Konzessionsvertrag über 40 Jahre für die Übernahme von 14 Regionalflughäfen im EU-Krisenstaat mit dem griechischen Privatisierungsfonds abgeschlossen. Gemeinsam mit dem griechischen Partner Copelouzos Group will der Konzern die Flughäfen im Herbst übernehmen.

Die griechische Luftfahrtgewerkschaft klagte beim obersten griechischen Verwaltungsgericht. Die Verhandlung begann an diesem Freitag. Die Gewerkschaft befürchtet harte Einsparungen seitens der neuen Betreiber. Juristen gingen jedoch davon aus, dass das Gericht die Verpachtung genehmigen werde.

Für die 14 Flughäfen - unter anderem auf den Inseln Rhodos, Santorini und Mykonos - zahlt das Fraport-Konsortium einmalig 1,234 Milliarden Euro, verpflichtet sich zu Investitionen an den Flughäfen (330 Millionen Euro bis 2020) und führt eine jährliche Konzessionsabgabe von 22,9 Millionen Euro an den griechischen Staat ab./tt/DP/stb