FRANKFURT (Dow Jones)--Der Flughafenbetreiber Fraport hat am Flughafen Frankfurt im August Passagierzahlen annährend auf der Hälfte des Vorkrisenniveaus verzeichnet, stellt sich aber auf ein schwächeres Geschäft im Herbst und Winter ein. Langfristig ist Fraport-Chef Stefan Schulte weiterhin zuversichtlich für die Markterholung.

"Wir gehen noch mal von einem schwierigen Winter aus, bevor wir dann nächstes Jahr ein deutlich stärkeres Geschäft erwarten", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte am Donnerstagabend zu Journalisten.

Im August wurden laut Schulte am Flughafen Frankfurt nach vorläufigen Zahlen um die 3,2 Millionen Passagiere abgefertigt. Im August des Vor-Pandemie-Jahres 2019 waren gut 6,9 Millionen Passagiere über das Drehkreuz im Rhein-Main-Gebiet gereist. Bereits ab Juni dieses Jahres hatte der Flughafen Frankfurt im Passagierverkehr ein deutliches Verkehrswachstum im Vergleich zu 2020 verzeichnet, der Trend werde sich im Herbst aber abschwächen.

So werde das Geschäft im September zwar noch relativ stark, aber schon schwächer als im August sein. "Auch der Oktober, nach den Buchungszahlen die man jetzt sieht, dürfte zwar noch stark ein, aber auch noch mal wieder schwächer als September", sagte Schulte.

Die internationalen Konzernflughäfen erholten sich schneller von der Krise als der Hub am Konzernsitz Frankfurt. Dies sei dem "Warmwasser-Tourismus" zu verdanken, sagte der CEO. Flughäfen in Griechenland und der Türkei hätten zeitweise wieder 70 bis 80 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht.

Das Segment International Activities & Services werde in diesem und den kommenden Jahren vorrausichtlich mehr als 50 Prozent zum Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beitragen. Im Vorkrisenjahr 2019 lag der Beitrag des Segments zum Konzern-EBITDA bei 38 Prozent.

Mit Blick auf den neuen Terminal 3, der zurzeit am Flughafen Frankfurt gebaut wird und 2026 in Betrieb genommen werden soll, ist Schulte weiterhin zuversichtlich, dass diese Kapazität irgendwann gebraucht wird und die Passagierzahlen das Vorkrisenniveau von rund 70 Millionen wieder erreichen und auch überschreiten. Der Markt werde jedoch anders aussehen.

"Der Markt wird schwieriger werden, dass ist vollkommen klar", sagte Schulte. "Er wird erst mal kleiner sein, er wird volatiler sein, er wird auch erratischer sein." Damit erhöhe sich auch die Wettbewerbsintensität.

Mit Blick auf die Liquidität sei die Fraport AG auch dank ihrer Maßnahmen zur Kostensenkung weit ins Jahr 2023 hinein auch nach wie vor sehr gut ausgestattet.

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September 03, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)