BERLIN (AFP)--Die durch die Corona-Pandemie schwer angeschlagenen Flughäfen können auf ein Milliarden-Rettungspaket von Bund und Ländern hoffen. Für Mittwoch sei ein Spitzengespräch von Vertretern der Bundesregierung geplant, das den "Durchbruch" für die Rettung der Airports bringen solle, berichtete die Zeitung Die Welt. Der Flughafenverband ADV nannte die Lage der deutschen Airports "dramatisch und für viele Standorte existenzbedrohlich".

An dem Gespräch am Mittwoch sollen laut Welt Vertreter des Verkehrs-, Finanz- und Wirtschaftsministeriums teilnehmen. Bei dem Treffen gehe es um die "Positionierung des Bundes" zu Hilfen für die Flughäfen, zitiert das Blatt aus der Einladung des Verkehrsressorts.

Der Zeitung zufolge gibt es im Bundesverkehrs- und im Bundesfinanzministerium unterschiedliche Ansätze zu dem geplanten Rettungsschirm. Im Kern gehe es um die Frage, ob auch kleinere, schon länger defizitäre Flughäfen Hilfsmittel erhalten sollen.

Die Flughäfen fordern, dass die Staatshilfen als nicht-rückzahlbare Zuschüsse gewährt werden. "Nur so können irreparable Strukturbrüche bei den durch die Pandemie bereits hoch verschuldeten Flughäfen aufgehalten werden", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Wegen der im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Reisestriktionen rund um den Globus ist der Flugverkehr massiv zurückgegangen. Laut am Mittwoch vom internationalen 1Luftfahrtverband Iata veröffentlichten Zahlen sank der Passagierverkehr in der Luftfahrt im Jahr 2020 um zwei Drittel.

In diesem Januar ging die Zahl der Fluggäste in Deutschland laut ADV weiter deutlich zurück. Von 509.308 Passagieren in der ersten Woche des Monats sank die Zahl auf unter 318.873 in der letzten Januarwoche, wie die Funke-Blätter unter Berufung auf den Verband berichteten. Insgesamt sei das Passagieraufkommen im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 90 Prozent eingebrochen.

"Die Flughäfen verlieren jeden Tag mehr als zehn Millionen Euro", sagte Beisel den Funke-Zeitungen. Jeder vierte der rund 180.000 Arbeitsplätze an den deutschen Flughäfen sei bedroht. Zudem gebe es "keinerlei Anzeichen für eine Erholung". Auch für die kommenden Wochen breche die Reisenachfrage ein, weil die Fluglinien gezwungen seien, Angebote einzustellen.

"Ohne staatliche Unterstützung werden die ersten Standorte das Winterhalbjahr nicht überstehen", warnte Beisel. Die Entwicklung übertreffe "die schlimmsten Befürchtungen". Eine Trendwende sei erst in Sicht, wenn die restriktiven Reise- und Quarantäneregelungen durch praktikable Teststrategien ersetzt würden.

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February 05, 2021 00:45 ET (05:45 GMT)