ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS hat ihre bisher negative Einschätzung für die Fraport-Aktien aufgegeben und das Votum gleich um zwei Stufen erhöht. Der für die Papiere neu zuständige Analyst Cristian Nedelcu rät laut einer am Donnerstag vorliegenden Studie nun zum Kauf. Zuvor hatte die UBS mit "Sell" votiert. Bemerkenswert ist auch die Anhebung des Kursziels um fast 70 Prozent von 62 auf nun 105 Euro.

An der Börse sorgte dies am Donnerstag für einen kräftigen Kursschub für die Anteile des Flughafenbetreibers, die sich zuletzt an der Spitze im etwas nachgebenden MDax um 2,73 Prozent auf 96,34 Euro verteuerten und zuvor mit 96,60 Euro ein Rekordhoch markiert hatten.

Nedelcu begründete die doppelte Hochstufung mit dem wieder entfachten Wachstum am Frankfurter Flughafen und der positiven Geschäftsdynamik der Beteiligungen an ausländischen Airports, etwa in Griechenland und im türkischen Antalya. Mit den Schätzungen für das operative Ergebnis (Ebitda) 2018 und 2019 liegt der Experte um fünf respektive drei Prozent über den durchschnittlichen Marktprognosen.

Der Markt unterschätze das Potenzial für das Verkehrswachstum am Flughafen Frankfurt, das von Billigfluggesellschaften angetrieben werde. So fliegt etwa die irische Ryanair das Drehkreuz seit März 2017 an.

Auch wenn das neue Kursziel für Fraport immer noch einen Abschlag auf die Titel der Wettbewerber Aena und Flughafen Zürich von etwa 15 Prozent impliziere, hält Nedelcu einen Abschlag trotz des stärkeren Gewinnwachstums von Fraport für gerechtfertigt. Denn in den nächsten Jahren stünden bei Fraport hohe Investitionen an.

Mit der Einstufung "Buy" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent über der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./ajx/bek/jha/

Analysierendes Institut UBS.